Roland Königshofer zählt zu den erfolgreichsten Radprofis des Landes. In seiner Karriere war er unter anderem dreimal Weltmeister auf der Radrennbahn, Etappensieger auf der Straße und Olympiateilnehmer. Nach knapp 25 Jahren in leitenden Tätigkeiten des Sportsmarketing von adidas-Austria kehrt er nun zu seinen Wurzeln im Radsport zurück.
EPU mit Konzentration auf Nischen
Anfang des Jahres hat Königshofer sein Ein-Personen-Unternehmen (EPU) unter dem Namen "Roland Königshofer e.U." (mit dem Zusatz: "cycle safety & race performance") in Mödling gegründet. Dabei konzentriert er sich zunächst auf zwei Marktnischen. Dabei handelt es sich um "Fahrrad-Sicherheitstrainings" für Jedermann/-frau unter dem Motto "Gefahren erkennen und sich selbst nicht in Gefahr bringen", sowie "Rennrad-Techniktrainings" für Hobbyfahrer:innen, Triathlet:innen, Nachwuchs und Trainer:innen unter dem Motto "Vom Rennradfahrer zum Radrennfahrer". LEADERSNET hat mit Königshofer über sein neues Projekt gesprochen und dabei gemerkt, dass es sich um eine Herzensangelegenheit handelt.
Laut dem Ex-Radprofi finden die Trainings nicht in kostenintensiven Sicherheitszentren statt, sondern sehr individuell angepasst im Umfeld der Kund:innen. Zukünftig sollen beratende, vermittelnde und unterstützende Tätigkeiten rund um das Thema "Fahrrad" hinzukommen. Aufgrund von Corona, Umweltbewusstsein und steigenden Spritkosten erlebt das Segment gerade einen Boom, der nachhaltig sein dürfte.
Fahrrad-Sicherheitstraining
© Königshofer/Schmied/Steinacher
Das Fahrrad ist ein bewährtes Fortbewegungsmittel im urbanen Raum und gewinnt auch als Fitness- und Sportgerät an Bedeutung. Damit Radfahren wirklich gesund ist und Freude bereitet, spielt die Sicherheit am Fahrrad eine wichtige Rolle. Ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit kann für Radfahrende fatale Folgen haben. Genau hier will Königshofer mit seinem Sicherheitstraining ansetzen. Während es für Auto, Motorrad, LKW und Nutzfahrzeuge derartige Angebote von diversen Anbieter:innen gibt, gab es solche für Fahrradfahrende laut dem Experten bisher nicht.
Bei Königshofer wird nicht das Radfahren an sich gelehrt (auch wenn das richtige Bremsen im Fokus steht, womit sich kaum jemand im Alltag beschäftigt), ebenso nicht die Verkehrsregeln und Verkehrszeichen vermittelt (wenn auch bei manchen Punkten angesprochen). Es gehe primär um die Schärfung und Erweiterung der Gefahrensensibilität der Teilnehmenden nach dem Motto: "Gefahren erkennen und sich selbst nicht in Gefahr bringen".
Das Konzept basiert auf seinen Erfahrungen aus 21 Jahren Radrennsport. "Mein Sicherheitsverständnis wurde in der Zeit im Spitzen-Radsport und hierbei ca. 14 Weltumrundungen im Straßenverkehr extrem geschärft".
Radfahren ist laut den Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit aus dem Jahr 2021 bereits risikoreicher als Motorradfahren. Insbesondere das Miteinander im Straßenverkehr wolle geübt sein. Ausgehende Gefahren von allen Verkehrsteilnehmenden wollen rechtzeitig erkannt bzw. vorausgeahnt werden. Der PKW sei der "Hauptfeind" der Radfahrenden, obwohl die Mehrzahl beide Arten von Fahrzeugen lenken würde. Laut Königshofer sei hier "Empathie" das Schlagwort. In seinem Drei-Stunden-Programm werden die häufigsten Risiken behandelt.
Die Teilnehmenden können mit ihrem bevorzugten Fahrrad (keine Kategorie ist ausgeschlossen) kommen und sollen in einer Mischung aus Theorie und Praxis neue Blickwinkel und Erkenntnisse erhalten, wie sie ihre Ausfahrten auf dem Rad sicherer und somit auch mit mehr Spaß und Wohlbefinden absolvieren können.
Angeboten werden Gruppenschulungen bis zu zehn Personen, aber auch individuellere Events, sowie Einzel- und Partnerschulungen. Locations in Wien bzw. 20 Kilometer rund um Mödling bzw. Klagenfurt werden ohne Aufpreis verrechnet. Die Teilnahme ist nur mit eigenem, funktionstüchtigem Fahrrad jeder Art sowie Radhelm möglich. Laut Königshofer sei sein Sicherheitstraining auch als sinnvolles Geschenk (Gutschein) bewährt bzw. werde gerne in Kombination mit geförderten Diensträdern gebucht.
Rennrad-Techniktraining
© Königshofer/Schmied/Steinacher
Das Rennrad-Techniktraining richtet sich an eine kleinere Zielgruppe. Königshofer ist zwar vor allem durch seine Erfolge im Bahnradsport bekannt. Eigentlich ist er den überwiegenden Teil seiner knapp 2.200 Radrennen jedoch auf der Straße gefahren, wo er auch sein "Handwerk" gelernt habe.
Seine Erfolge beruhen auf technischen Skills, welche er sich in den Nachwuchskategorien angeeignet habe. "Schnelle Abfahrten, hart an den physikalischen Grenzen, sowie winkelige Zieleinläufe und Massensprints waren mein Revier", sagt Königshofer. Sowohl der Radrennsport als auch der Radbewerb beim Triathlon bestehen aus dem komplexen Zusammenspiel von physischen, taktischen und technischen Elementen. Gemeinsam mit den körperlichen Voraussetzungen ist auch das Material und dessen Beherrschung wesentlich am Erfolg beteiligt. Der optimierte Umgang mit dem Rennrad in anspruchsvollen Situationen führt zu besseren Zeiten und Platzierungen sowie zu mehr Sicherheit und Spaß.
Profis wissen, dass man Radrenntechnik grundsätzlich im körpernahen Vergleich mit besseren Konkurrenten in langen und ereignisreichen Wettkämpfen lernt. Dies ist für Hobby-Radsportler:innen kaum und für Triathlet:innen gar nicht möglich. Umso zielführender und erfüllender sei es laut Königshofer, wenn man sich dieses Alleinstellungsmerkmal dennoch aneignet. Das teuerste (Triathlon-)Rennrad bringe sehr wenig, wenn man dessen Potential nicht nutze. Techniktraining sei einfacher als vermutet und rasch von Erfolg gekrönt.
Ein vorausschauender Blick, der koordinierte Umgang mit Brems- und Fliehkräften, das Wissen über die optimale Linienführung in Kurven, etc. - all das mache um Radlängen schneller, ohne auch nur ein einziges Watt mehr Energie abzuverlangen. "Mein Rennrad Techniktraining ermöglicht es. Ich habe nichts verlernt und zeige alles zur Orientierung in gemeinsamen Übungen oder Ausfahrten vor", ist der erfolgreiche Ex-Profi von seinem Angebot überzeugt.
Zukunft
Künftig will Roland Königshofer das Angebot seines EPUs noch ausbauen. Alle bereits verfügbaren Leistungen finden Interessierte auf der Homepage. (red)
www.roland-koenigshofer.at
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