2020 war für das Integrationshaus eine "Extra-Übung" in Resilienz

| 25.07.2021

Jahresbericht 2020 präsentiert Schwerpunkte bei Frauenprojekten und in der Digitalisierung.

Über 4.000 Personen nahmen das Angebot an Betreuung, Beratung und Bildung im Jahr 2020 im Integrationshaus in Anspruch. Trotz der COVID-19-Pandemie konnten mit frauenfördernden Projekten und Digitalisierungsinitiativen in der Bildung und Beratung für Geflüchtete zusätzlich wichtige Professionalisierungsschritte umgesetzt werden.

"Nur durch die gelebte Solidarität von allen, Mitarbeiter:innen sowie Partner:innen, Unterstützer:innen und Geflüchteten, konnten wir das vergangene Jahr meistern. Dafür sagen wir Danke", resümieren die Geschäftsführer:innen Alexandra Jachim und Martin Wurzenrainer. Geplante Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum mussten leider pandemiebedingt abgesagt oder verschoben werden.

Neue Bildungsprojekte speziell für Frauen

Gleich zwei neue Bildungsprojekte speziell für Frauen und ein Digitalisierungsprojekt markierten im Jahr 2020 die Schwerpunkte in der sozialen und pädagogischen Arbeit des Integrationshauses. Das arbeitsmarktpolitische Projekt "FAVoritIn" bot Fachsprachkurse und begleitende Arbeitsmarktberatung für geflüchtete Frauen mit subsidiärem Schutz.

Das Partizipationsprojekt "Frauenstimmen" wurde gemeinsam mit dem Verein "Piramidops – Frauentreff" umgesetzt und bot geflüchteten Frauen sowie Frauen mit Migrationshintergrund eine Plattform, sich gemeinsam mit ihren ersten Integrationsschritten und den damit verbundenen Herausforderungen auseinander zu setzen. Im Projekt digidazU wurden Online-Selbstlernmaterialien für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen entwickelt. Auf der Website www.digidazu.at sind diese für alle zugänglich und werden laufend weiterentwickelt.

Notwendiger Digitalisierungsschub

Um auch während der COVID-Einschränkungen weiterhin Bildung und Beratung für Bewohner:innen und Kursteilnehmer:innen anbieten zu können, musste von einem auf den nächsten Tag die gesamte Kommunikation auf digitale Tools umgestellt werden. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten fanden daher sowohl Beratungsgespräche und Bildungskurse als auch die psychosoziale Betreuung und das Home-Schooling bei den Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum statt. "Durch den erheblichen Mehraufwand wurde gerade bei der Lernunterstützung sichtbar, wie unersetzbar freiwillige Mitarbeiter:innen in der Arbeit im Integrationshaus sind", teilt die Einrichtung mit.

Die politische Lage in den Bereichen Asyl und Integration blieb auch 2020 weiter angespannt. Ganz besonders setzte sich das Integrationshaus daher für eine sozialrechtliche Gleichstellung von subsidiär Schutzberechtigten mit Konventionsflüchtlingen ein, was vor allem die Themen Familiennachzug, Existenzsicherung, Bildung und Arbeit sowie Wohnen betraf. Aber auch für eine unabhängige Rechtsberatung und bessere Betreuungssysteme für vulnerable Geflüchtete und gegen die Isolation von Schutzsuchenden machte sich das Integrationshaus stark.

Wechsel in der Geschäftsführung

Eine ganz wesentliche Veränderung passierte im Integrationshaus Ende des Jahres auf Ebene der Geschäftsführung: Nach 26 Jahren kam es zu einem Wechsel. Andrea Eraslan-Weninger, die den Verein Projekt Integrationshaus aufgebaut und von Beginn an geleitet hatte, ging in Pension und übergab Anfang 2021 die Leitung an Martin Wurzenrainer als fachlichen Geschäftsführer und Alexandra Jachim als wirtschaftliche Geschäftsführerin (LEADERSNET berichtete). (as)

www.integrationshaus.at

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