In ihrem 250. Jubiläumsjahr lädt die Wiener Börse regelmäßig Experten dazu ein, vergangene und zukünftige Entwicklungen in den Blick zu nehmen. Vergangenen Donnerstag sprachen auf Einladung der Oesterreichischen Nationalbank und der Wiener Börse Vertreter der jüngsten und ältesten börsennotierten Unternehmen. Mit über 150-jähriger durchgängiger Börsennotiz repräsentiert Porr AG das heute älteste Unternehmen am Wiener Markt. Frequentis AG und Marinomed Biotech AG sind seit 2019 im prime market gelistet. Nationalbank-Gouverneur Holzmann, Börsenvorstand Boschan und die Vorstände der drei börsennotierten Unternehmen stimmen überein, dass mehr Eigenkapital entscheidend zum Weg aus der Krise beitragen kann. Im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank, die einst als erste Aktie an der Wiener Börse notierte, teilen die Unternehmer ihre Erfahrungen beim Weg an die Börse. Alle Teilnehmer sehen Finanzbildung und Eigeninitiative als Grundlage für mehr aktive Investoren und Unternehmer von morgen.
Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, gratuliert eingangs der Wiener Börse zu ihrem 250-jährigen Jubiläum und überreicht ein Faksimile der ersten gehandelten Aktie. Die Geschichte des Aktienhandels nahm hierzulande 1818 mit der Aktie der Oesterreichischen Nationalbank ihren Anfang. Gouverneur Holzmann dankt der "Schwesterorganisation" für die gemeinsam verbrachten Jahrhunderte: "Aktiengesellschaften sind aus unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sorgen dafür, Risiko für globale Unternehmungen auf vielen Schultern zu verteilen. Börsennotierte Aktien ermöglichen jedem an Unternehmensentwicklungen teilzuhaben. Wenn ich mir als Ökonom für Österreich zur Bewältigung dieser Krise eines wünschen kann, dann steigendes Bewusstsein für die Aktie."
Christoph Boschan bekräftigt: "Um aus dem Krisenmodus in Richtung Zukunftsfitness zu kommen, braucht es den größtmöglichen Hebel. Nur mit Eigenkapital können Innovation und technologischer Fortschritt finanziert werden. Wenn die Regierung, wie angekündigt, das Investieren attraktiver macht, kann mehr privates Kapital aktiviert und für die Gesellschaft und Wirtschaft nutzbar werden." Wie viel Potenzial in Österreich aktuell brach liegt, zeigt die jüngste Statistik der Oesterreichischen Nationalbank zum wachsenden Vermögen der Österreicher. 40 Prozent davon (310 Mrd. EUR) sind in Bargeld oder täglich fälligen Einlagen zinslos geparkt.
Das Tor zum Kapitalmarkt
Die Börsengeschichten von Frequentis AG und Marinomed Biotech AG verdeutlichen, wie wichtige Innovationen mit Eigenkapital vorangetrieben werden. Eva Prieschl-Grassauer, CSO der Marinomed Biotech AG sagt: "Der Börsengang war ein Turbo für Forschung und Entwicklung. Carragelose kann heute als wichtiger Wirkstoff in der Covid-19-Prävention eingesetzt werden." Für Norbert Haslacher, CEO Frequentis AG, war der Schritt an die Börse ein Meilenstein für das erfolgreiche Familienunternehmen, welches weltweit als Spezialist für Kommunikations- und Informationssysteme für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben sehr gefragt ist. Haslacher betont: "Wir liefern zukunftsorientierte Technologie in rund 150 Länder der Welt. Die Börsennotiz macht uns transparenter und professioneller, sie signalisiert am Weltmarkt Größe und Stabilität. Das unterstützt uns bei unserem weiteren Wachstum."
Bereits seit mehr als 150 Jahren können Aktionäre auf Porr bauen. Das Unternehmen notiert seit 1869 an der Wiener Börse. "Für die Porr war und ist die Wiener Börse das Tor zum nationalen und internationalen Kapitalmarkt, egal ob bei der Erstnotiz im Jahr 1869, bei zahlreichen Begebungen von Eigen- und Fremdkapital oder bei der zukünftigen Unternehmensentwicklung", sagte CEO Karl-Heinz Strauss. (red)
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