Facebook plant Instagram für Kinder

Der Social Media Riese zeigt Engagement für den Schutz von Minderjährigen im Netz – auch die Originalplattform soll sicherer werden.

Internet ist seit langem ein fester Teil unseres Alltags – seit Ausbruch der Pandemie mehr denn je. Neben einer Vielzahl an Möglichkeiten und vielen Vorteilen birgt das World Wide Web aber auch unzählige Gefahren, vor denen vor allem die jüngsten User bestmöglich geschützt werden müssen. Um diesen Schutz auch auf den sozialen Medien, auf denen sich auch hierzulande die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen tummelt, zu gewährleisten, nimmt sich nun Facebook in die Verantwortung und will besonders Instagram zu einem für Kinder sichereren virtuellen Ort machen, als die Bildteilplattform aktuell noch ist: Konkret soll nun sogar eine eigene Instagram-Version speziell für minderjährige Nutzerinnen und Nutzer umgesetzt werden.

Dass dieser Schritt den Großteil der Kinder allein in Österreich beträfe, zeigt eine aktuelle Erhebung von Safer Internet: Instagram liegt demnach bei den Jugendlichen des Landes auf Platz drei der beliebtesten Social Networks, hinter Whatsapp und Youtube. Mit Stand Dezember 2020 nutzen 84 Prozent der österreichischen Jugendlichen Instagram, was einem Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 

"Jugendarbeit als eine Priorität für Instagram identifziert"

Den wichtigen Schritt in Richtung "Safer Instagram" für Kinder und Jugendliche verkündete Vishal Shah, Instagrams Vice President of Product, Ende vergangener Woche in einem Mitarbeiterposting: "Ich freue mich, ankündigen zu können, dass wir die Jugendarbeit als eine Priorität für Instagram identifiziert haben und sie zu unserer H1-Prioritätenliste hinzugefügt haben", so Shah, und weiter:"Wir werden eine neue Jugendsäule innerhalb der Community Product Group aufbauen, um uns auf zwei Dinge zu konzentrieren: (a) die Beschleunigung unserer Integritäts- und Datenschutzarbeit, um die sicherste Erfahrung für Jugendliche zu gewährleisten und (b) die Entwicklung einer Version von Instagram, die es Personen unter 13 Jahren ermöglicht, Instagram zum ersten Mal sicher zu nutzen."

Die Ankündigung und Pläne für das "kinderfreundliche" Instagram folgen einer Anhäufung von Berichterstattungen über Mobbing und Belästigung, welchen speziell junge Menschen in der App vermehrt ausgesetzt sind. Auch wenn die aktuellen Instagram-Vorgaben Kindern unter 13 Jahren eigentlich die Nutzung der App verbieten, tummeln sich dennoch viele Kinder unter dieser Altersgrenze auf der Plattform.

"Insta for Kids" mit Elternkontrolle

Wie unter anderen Buzzfeed und der Guardian unter Berufung auf Insiderwissen berichten, haben diese Vorkommnisse und Umstände nun mit dazu geführt, dass Facebook nun eine spezielle Kinderversion von Instagram entwickeln will. Gegenüber dem Guardian bestätigte ein Facebook Sprecher, dass die neue Kinderversion von Instagram ähnlich wie die Messenger Kids App von Facebook, die für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren entwickelt wurde, auch von Eltern kontrolliert werden kann. Der Sprecher erklärt: "Zunehmend fragen Kinder ihre Eltern, ob sie Apps beitreten können, die ihnen helfen, mit ihren Freunden Schritt zu halten. Im Moment gibt es nicht viele Optionen für Eltern, also arbeiten wir daran, zusätzliche Produkte zu bauen ... die für Kinder geeignet sind und von Eltern verwaltet werden."

Auch die "klassische" Version von Instagram soll aber noch mehr zum Schutz minderjähriger Nutzer beitragen: Für den Fall, dass sich Kinder trotz und unter der Altersvorgaben von Instagram anmelden, sollen die minderjährigen User zumindest dazu bewogen werden, ihre Kontoeinstellungen auf "Privat" zu belassen. Darüberhinaus sollen auch spezielle Kontaktschranken eingeführt werden, um die jüngsten Nutzer vor Pädophilen zu schützen. So soll es Erwachsenen einerseits künftig nicht möglich sein, Nutzer unter 18 Jahren direkt anzuschreiben, wenn diese ihnen nicht schon folgen, und andererseits soll es Volljährigen auch schwer gemacht werden, Minderjährige auf der Plattform zu finden und ihren Profilen zu folgen. (rb)

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