Ist dieser US-Bank während der Coronakrise die größte Finanzpanne der Geschichte passiert?

"Menschliches Versagen" kommt Citigroup teuer zu stehen: Nach Fehlüberweisung von beinah einer Milliarde US-Dollar entschied ein Richter, dass die Empfänger das Geld behalten dürfen.

Überweisungen sind heutzutage eine schnell erledigte Sache: Mittels Online-Banking ist Geld schnell von A nach B versandt, die Eingabe von Sicherheits- und Bestätigungscodes sollen eine möglichst simple und sichere Abwicklung garantieren und Fehlerquellen ausmerzen. Für Sonderfälle gibt es dennoch die Möglichkeit, sich Abbuchungen zurückzuholen. Eine besonders große Abbuchung hätte sich eines der größten Kreditunternehmen der Welt, die Großbank Citigroup, nur zu gerne zurück geholt: Nachdem die Citigroup im August 2020 als Kreditverwalter von Revlon insgesamt 893 Millionen Dollar an mehrere Gläubiger geschickt hatte, obwohl nur Zinsen von 7,8 Millionen fällig waren, wollte die Bank das Geld von den Gläubigern wieder zurück haben, zehn davon weigerten sich jedoch und bekamen vor Gericht Recht.

Richter Jesse Furman sieht nämlich keinen Anspruch auf die übrige Rückzahlung von etwa 501 Millionen Dollar nach dem Fehler der Citibank. Der US-Richter erklärte die Zahlungen im Prozess in Manhattan zu "endgültigen und vollständigen" Transaktionen. Die Bank sprach von "menschlichem Versagen" und plädierte darauf, dass das Geld zurückgezahlt werden müsste, doch Furman sag das anders: Zu glauben, dass die Citibank, eines der fortschrittlichsten Finanzinstitute der Welt, einen noch nie dagewesenen Fehler in Höhe von fast einer Milliarde Dollar gemacht habe, wäre "grenzwertig irrational gewesen", so der Richter. Die Citigroup kündigte Berufung an. (red)

www.citigroup.com

Wenn das Urteil so bleibt, hat sich der Spruch "Ehrlichkeit währt am längsten" leider nicht bewahrheitet :-/ Jene Ehrlichen, die das Geld zurückgegeben haben, werden sich sicher stark ärgern ...

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