Burgenland Tourismus fordert: "Aufsperren und Aufpassen!"

Geschäftsführer Didi Tunkel fordert die Öffnung der Betriebe für 1. März und kritisiert, dass bis heute kein einziger Leitbetrieb den Umsatzausgleich zur Gänze erhalten hat.


Didi Tunkel, der im September 2020 – also mitten in der Coronakrise – Geschäftsführer von Burgenland-Tourismus wurde, kann sich trotz der Statistik zum touristischen Sommerhalbjahr 2020, die die positive Wirkung der Krisen Maßnahmen belegen, nicht richtig freuen und fordert die Öffnung der Betriebe mit März.

Mit einer Gesamt-Bettenauslastung von 34,2 Prozent* im Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober) führt das Burgenland die Österreich-Rangliste deutlich vor Kärnten (29,5 Prozent) und der Steiermark (28,1 Prozent) an. Das Minus in der Bettenauslastung in der Sommersaison betrug sieben Prozent, österreichweit lag dieser Wert bei minus 12,4 Prozent. Interessant ist, dass die burgenländischen Betriebe im Bereich Camping sogar ein Plus verzeichnen (1,3 Prozent). Neben dem Burgenland verzeichnen hier lediglich Salzburg und Oberösterreich ein Wachstum. (*Werte von Statistik Austria, Anm.)

"Corona-Kasko ist eine Erfolgsgeschichte"

Didi Tunkel resümiert: "Die Österreicherinnen und Österreicher haben das Burgenland noch mehr für sich entdeckt. Das ist das wenige Gute an der Krise. Auch dank gezielter Maßnahmen wie dem Bonusticket und der Corona-Kasko konnten wir das Beste aus der Situation machen. Aber richtig freuen kann man sich darüber angesichts der Gesamtsituation freilich nicht."

"Unser Konzept, als Reaktion auf die eingeschränkte Reisefreiheit das Burgenland als Urlaubsland vor der Haustür noch besser zu betonen, ist aufgegangen. Auch das Bonusticket und die Corona-Kasko sind eine Erfolgsgeschichte. Bisher wurden rund 12.500 Bonustickets eingelöst, damit konnten wir eine knappe Million Euro Umsatz für die burgenländischen Betriebe ins Land holen. Die Corona-Kasko gibt zusätzliche Sicherheit." Das Erfolgsmodell wird verlängert: Für alle Erwachsenen und Jugendlichen, die den vollen Unterkunftspreis bezahlen, gibt es für einen Aufenthalt von mindestens drei Nächten in einem teilnehmenden burgenländischen Beherbergungsbetrieb einen Rabatt von 75 Euro pro Person. Gemeinsam mit dem Land Burgenland wurde entschieden, die Aktion bis zum Ende der Osterferien (5. April 2021) zu verlängern.

"Die burgenländischen Betriebe sind bestens gerüstet, aber ihnen geht das Geld aus"

Darüber hinaus gilt bis 30. April für alle Gäste weiterhin die "Corona-Storno-Versicherung", die eine kostenlose Stornierung bzw. Kostenübernahme im Falle einer Corona-Erkrankung, einer behördlich angeordneten Quarantäne kurz vor Reiseantritt oder bei einer Ansteckung am Urlaubsort umfasst: "Unkompliziert, schnell und ganz ohne Bürokratie", verspricht Tunkel, "Am 1. März Aufsperren und Aufpassen!" Nun fordern die Tourismusverantwortlichen mit Didi Tunkel an der Spitze die Öffnung am 1. März - mit entsprechenden Sicherheits- und Präventionskonzepten. Johann Haberl vom Hotel Larimar in Stegersbach hat ein Motto geprägt, das die Forderung der Hoteliers auf den Punkt bringt: "Wir möchten am 1. März unter dem Motto 'Aufsperren und Aufpassen' wieder eröffnen." Didi Tunkel unterstützt den erfolgreichen Hotelier und fordert: "Wir Touristiker haben die Hausaufgaben gemacht, in den Schubladen liegen professionell ausgearbeitete COVIDSicherheits- und Präventionskonzepte, die ein Öffnen unserer Betriebe mit Augenmaß ermöglichen. Wir brauchen die Öffnung am 1. März. Die burgenländischen Betriebe sind bestens gerüstet."

"Den Betrieben geht das Geld aus. Selbst wenn die Betriebe am 1. März öffnen dürfen – das kommt vielleicht schon zu spät, einen weiteren Monat übersteht der eine oder andere Betrieb möglicherweise nicht. Kein einziger der Leitbetriebe vom Süd- bis zum Nordburgenland hat bisher den gesamten in Aussicht gestellten Umsatzersatz bekommen. Dafür fehlt mir das Verständnis. Ich fordere keine Erklärung, ich fordere die Auszahlung!" Tunkel mit Bezug auf die Statistik: „Der verhältnismäßig gute Sommer wird unsere Betriebe nicht retten, wenn nicht rasch die zugesagten Unterstützungsgelder kommen und die Betriebe wieder geöffnet werden dürfen. Es geht um Liquidität! Wir sind bereit und möchten am 1. März öffnen."

Starke psychische Belastung für Gastro-Mitarbeiter

Als besonders belastend in der Corona-Krise bezeichnet Tunkel auch die psychische Situation für die Gastgeber und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Monaten zur Untätigkeit gezwungen sind: "Wir merken, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Freude am Job im Tourismus verlieren. Bisher gibt es nur vereinzelte Jobwechsel, weil viele in Kurzarbeit sind und natürlich nicht kündigen. Aber ich bin sicher, dass wir wertvolle Mitarbeiter verlieren werden, wenn die Wirtschaft in allen Bereichen wieder Fahrt aufnimmt und Arbeitskräfte gesucht werden. Der Frust ist immens. Jede herzliche Gastgeberin, jeder herzliche Gastgeber, die uns verlorengehen, ist ein herber Verlust." 

"Der vergangene Sommer hat einmal mehr gezeigt, wie attraktiv das Burgenland als Urlaubsland ist. Da wollen wir auch für das heurige Jahr anschließen", so Tunkel. An den Kampagnen für Frühling und Sommer werde derzeit intensiv gearbeitet. "Unsere touristische Tradition, unser wunderschönes Land, die Herzlichkeit und natürlich die Beherbergungsstrukturen und auch die attraktiven, weitläufigen Sportmöglichkeiten wie Radfahren, aber auch die Wellnessangebote sind beste Voraussetzungen für einen gelungenen Tourismus-Sommer. Die hervorragende Kulinarik und der ausgezeichnete Wein steigern darüber hinaus noch mehr die Attraktivität für einen Urlaub im Burgenland." (red)

www.burgenland.info

aus meiner Sicht sollte dort aufgesperrt werden dürfen, wo die Zahlen gering sind und Disziplin herrscht. Kurhotels dürfen ja auch offen sein. Warum nicht kleine Hotels mitten in der Natur? Wie man an den nicht fallendenen Zahlen sieht, hat der Virus relativ wenig mit der Hotellerie und Gastronomie zu tun, sondern mit dem Verhalten der Menschen. Das gibt mir schwer zu denken, und diese Menschen vergessen, dass irgendwann dadurch auch ihr Job gefährdet ist.

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