"Denzel verkauft 40.000 Autos pro Jahr und hat das Thema Nachhaltigkeit in seiner neuen Langfriststrategie verankert“

Gregor Strassl, Vorstandsvorsitzender der Denzel Gruppe, im Exklusivinterview, über klimaneutrale Mobilität, die strategische Ausrichtung des Unternehmens, wie die Nachhaltigkeit im Automobilhandel voranschreitet und welche Antriebsart er empfiehlt.  


Die Automobilbranche rückt das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus und ist bei der Erfüllung globaler Nachhaltigkeitsstandards Unternehmen aus anderen Branchen sogar voraus. LEADERSNET hat den Vorstandsvorsitzender der Denzel Gruppe, Gregor Strassl, zum Interview gebeten. 

LEADERSNET: Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Automobilbranche?

Strassl: Die Automobilbranche befindet sich derzeit in einer Umbruchphase, wie wir sie in den letzen 50 Jahren nicht erlebt haben. Treiber dieser Entwicklung sind die Einführung strengerer Emissionsregeln sowie das wachsende Interesse für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge.  
 
LEADERSNET: Experten sprechen von einer klimaneutralen Mobilität bis 2050. Wie sehen Sie das?

Strassl: Die CO2-neutrale Produktion und emissionsfreie Fahrzeuge zeigen das klare  Commitment in der Automobilbranche zur Nachhaltigkeit. Jedoch ist es sicherlich zur Transformation einer komplett nachhaltigen Automobilindustrie noch ein Stück des Weges. Aber eines ist sicher. Die Elektromobilität verändert unsere Geschäftsmodelle in der Automobilbranche und unser Mobilitätsverhalten entscheidend, und zwar ab jetzt.

LEADERSNET: Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Denzel Gruppe?

Strassl:  Die Endlichkeit der Ressourcen und die Folgen des Klimawandels beschäftigen natürlich auch uns intensiv. Nachhaltige Mobilität ist daher ein wichtiger Motor für unsere Innovations- und Zukunftsfähigkeit. Daher ist der Fokus auf Nachhaltigkeit strategisch in unserer Unternehmensphilosophie fest verankert.  

Im Fokus steht dabei die Reduzierung der CO2-Emissionen mit unserem E-Markenportfolio: Denzel kann mit seinen zwölf Verkaufs- und zusätzlichen vier Servicemarken ein breites Elektromobilitätsangebot anbieten. Hinzu kommt, dass wir unsere Kunden unterstützen werden in Bezug auf Fördermöglichkeiten, Vorsteuerabzugsfähigkeit sowie bei der Errichtung von Ladestationen, Photovoltaikanlagen und Energiespeichern.

Der zweite große Punkt sind Maßnahmen zum Umweltschutz innerhalb des Unternehmens: Wir investieren 2021 mehr als 1 Million Euro in die Umrüstung unserer Standorte auf Photovoltaik-Anlagen und Ladelösungen. Bereits heute deckt die Denzel Gruppe ihren gesamten Strombedarf zu 100 Prozent aus Wasserkraft.

LEADERSNET: Welche Antriebsart würden Sie empfehlen?

Strassl: In den nächsten Jahren kommt es zu einem Nebeneinander von Verbrennungsmotor, Hybridantrieb, reinem Elektroauto und Wasserstoff. Für einen Vielfahrer gibt es sowohl aus ökonomischer wie aus ökologischer Sicht zum Diesel keine Alternative! Für Wenigfahrer sind ein kleiner Benzinmotor oder ein reines Elektroauto eine gute Wahl. Das ist generell eine Entscheidung wieviel Budget zur Verfügung steht. Mittelfristig sehe ich den Plug-In-Hybridantrieb, also eine aufladbare Batterie kombiniert mit einem Verbrennungsmotor, als das Beste aus zwei Welten: Elektrisches Fahren ohne Reichweiten-Sorge!

LEADERSNET: Sind Elektroautos, geeignet die verkehrsbedingten Umweltprobleme zu lösen?

Strassl: Das Elektroauto ist jedenfalls ein Teil der Lösung. In Österreich, wo zwei Drittel des Stromes aus erneuerbarer Energie stammen, jedenfalls! Plug-In-Hybride sind eine sehr gute Technologie bis europaweit eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufgebaut ist. Auch ein Kleinwagen mit kleinem Benzinmotor ist in seiner Gesamt-Ökobilanz, Produktion – Fahren – Recycling, gut. (jw)


denzel-gruppe.at

leadersnet.TV