Wie genau es um die Übertragungs- beziehungsweise Infektionsgefahr mit COVID-19 durch Tiere steht, ist trotz wilder Spekulationen um einen Erstausbruch durch Gürteltiere oder Fledermäuse im chinesischen Wuhan und auch durch die tragische Entscheidung zur Massentötung von Millionen von Nerzen in Dänemark, welche das Coronavirus in aggressiv-mutierter Form in sich tragen und so Menschen angesteckt haben sollen, nach wie vor nicht ausreichend erforscht.
Wissenschafter forschen fieberhaft, fordern doch nun – nicht zuletzt angesichts der jüngsten Entwicklungen rund um die Nerze – eigene Abstandsregeln für die Tiere, mit denen wir uns umgeben.
Gassi mit Babyelefant und Heimquarantäne für Katzen
Der viel bemühte "Babyelefant" soll also nun auch inmitten unserer fellnasigen Mitbewohner Einzug halten: Demnach halten Experten Hundehalter dazu an, ihre Vierbeiner beim Gassigehen mit mindestens zwei Meter Abstand zu Passanten auszuführen und Runden an stark frequentierten öffentlichen Plätzen vermeiden. Auch Katzenhaltern wird emfpohlen, ihre Samtpfoten, sofern sie als Freigänger gehalten werden, unter "Heimquarantäne" zu setzen beziehungsweise ihnen nach Möglichkeit Ausgangsbeschränkungen aufzuerlegen: Katzen sollten aktuell nicht in der freien Natur herumstreifen, sondern drinnen bleiben, so das amerikanische Center for Disease Control and Prevention. "Behandeln Sie Haustiere wie andere Familienangehörige, die Sie vor einer möglichen Ansteckung schützen, bis wir mehr über die Auswirkungen des Virus auf Tiere wissen," rät das CDC in einer Aussendung.
Auch Virologen aus Deutschland stimmen in denselben Tenor ein. Auch, wenn bis heute kein Fall einer COVID-Übertragung von einem Haustier auf einen Menschen bekannt sei, solle man besser Vorsicht im Umgang mit Haustieren walten lassen und sich um die Wahrung von Abstand bemühen, wo es möglich ist: "Social Distancing ist für Haustiere grundsätzlich so sinnvoll wie für Menschen, um sicher zu gehen, dass Haustiere das Virus nicht auf den Menschen oder andere Haustiere übertragen könnten", sagt Volker Thiel, Virologe am Institut für Virologie und Immunologie der Universität Bern und Mitglied der COVID-Taskforce. (red)
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