Alles Walzer. Unser Alltag verlangt uns einiges ab. Gerade in Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, suchen Menschen nach Ausgleich, Sinnstiftung und einer neuen Qualität ehrlicher Zuwendung.
Michael Miskarik: Roland, hast Du ein paar Tipps für uns? Wie wird man Tanzweltmeister?
Roland Mader: Der Weg zum Erfolg ist bekanntlich ein steiniger. Dies trifft natürlich auch auf den Tanzsport zu. Der Grundstein sollte daher möglichst früh, also bereits in der Kindheit/Jugend gelegt werden. Junge Menschen haben naturgemäß Kraft, Ausdauer und vielfach den unbändigen Willen zum Erfolg.
Als überaus wichtig erachte ich Disziplin, Geduld und mentale Stärke, um Niederlagen und Rückschläge zu akzeptieren und daraus seine Lehren zu ziehen. Eben Tugenden, die einen Spitzensportler auszeichnen. Auch ein gesundes Maß an Leidenschaft erleichtert die Sache ungemein.
Liebe Franziska, wie beurteilst Du aktuell das Interesse der Menschen am Tanzsport und vor allem die Motivation, sich all das anzutun?
Franziska Triebe-Mader: Tanzen ist seit jeher meine Leidenschaft und mein Leben. Somit kann ich "sich all das anzutun" nicht so ganz nachvollziehen. Beim Tanzen geht es ja nicht nur um den sportlichen Aspekt, sondern um Spaß, Stil, Etikette und ein hohes Maß an Feinstofflichkeit.
Persönlich beobachte ich mit Freude, dass viele Paare – ob jung oder alt – das Tanzen neu für sich entdecken. Dies begründet sich in erster Linie durch das unermüdliche Engagement sowie die Geduld und Begeisterungsfähigkeit der zahlreichen Tanzschul- und Tanzklubbetreiber, unterstützt durch Live- bzw. TV- Events wie Dancing Stars oder Let´s Dance.
Warum sagt man, Tanzen sei weit mehr als bloßes Vergnügen?
Roland Mader: Um es auf den Punkt zu bringen: Als tanzbegabter Mann ist man in unserer Gesellschaft klar im Vorteil. Damen schätzen es sehr, zum Fünf-Uhr-Tee oder zum Ball ausgeführt zu werden. Dies macht jedoch nur dann Spaß, wenn sich der Herr souverän und stilsicher auf dem Parkett bewegt.
Gerade in Österreich ist das Tanzen sehr beliebt und mitunter zu einem wertvollen und LEBENSWERTEN Kulturgut geworden.
Welche Auswirkungen hat Tanzen nun auf unsere Gesellschaft?
Franziska Triebe-Mader: Der klassische Gesellschaftstanz stellt das Individuum Mensch bedingungslos in den Mittelpunkt. Wie der Name schon sagt, geht es darum, die Menschen wieder zueinander zu bringen. Bereits in frühen Jahren lernen und erleben junge Leute den wertschätzenden und respektvollen Umgang mit ihren Partnern.
Allein dieser Umstand kann einen jungen Erwachsenen für sein Leben prägen. Es beginnt beim Promenieren in der Tanzschule, mündet in das Komitee der Balleröffnung und reicht bis zum Der-Dame-in-den-Mantel-helfen und zum Öffnen-der-Autotür. Derartige Verhaltensmuster sind in unserer Gesellschaft breitflächig abhandengekommen. Wir sprechen hier von einer völlig neuen Qualität des gesellschaftlichen Miteinanders und das muss in unser aller Interesse sein.
Studien belegen, dass Tanzen auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Kannst Du das bestätigen?
Roland Mader: Die Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden sind bemerkenswert. Tanzen lebt im Wesentlichen von aufrechter Haltung, Ausstrahlung und Körperspannung. Es benötigt ein ausgeprägtes Musik und Taktgefühl, gefolgt von Gleichgewicht, Koordination, dem Merken von Schrittfolgen sowie dem Führen seiner Dame und vielem mehr.
All das gilt es, stetig zu trainieren, und es führt zu Wohlbefinden und körperlicher Fitness. Tanzen ist bis ins hohe Alter möglich und wird auch als wirksame Therapie für Krankheitsbilder wie beispielsweise Parkinson empfohlen. Unser ältestes Paar ist über 80 Jahre alt und tanzt bereits über Generationen mit Begeisterung.
Das ist die schönste Botschaft zum Schluss. Ich danke Euch für diese interessanten und LEBENSWERTEN Einblicke in die Welt des Tanzens, gratuliere sehr herzlich zu den großartigen Erfolgen und wünsche Euch beiden alles Gute für die nächstenTurniere.
Weitere Infos zu HDI finden Sie unter https://www.hdi-leben.at
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