FACC streicht 650 Stellen

Das Aerospace-Unternehmen und die Gewerkschaften haben sich auf einen Sozialplan geeinigt.

Die Luftfahrtbranche kam durch die Corona-Pandemie weltweit stark unter Druck. Auch das österreichische Aerospace-Unternehmen FACC bekommt diesen Druck zu spüren und muss die Belegschaft von derzeit 3.350 Mitarbeitern auf 2.700 reduzieren.

"In den letzten Wochen konnten aufgrund neuer Daten die Langzeitprognosen zur Entwicklung der Luftfahrtzeug-Branche bewertet werden. Die Erholung wird langsam voranschreiten und vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Wir rechnen damit, dass ab dem Jahr 2024 die Luftfahrtindustrie das Niveau vor Corona erreichen wird", erklärt FACC-CEO Robert Machtlinger.

Fruchtlose Bemühungen

Trotz Bemühungen in den vergangenen Monaten, "ausgelagerte Produkte in die Eigenfertigung zu integrieren, das Produktportfolio durch vertikale Integration zu erweitern und durch diese Maßnahmen ca. 150 Arbeitsplätze am Standort neu zu schaffen", komme man nicht umhin, Stellen abzubauen.

Machtlinger; "Uns ist bewusst, dass dieser Eingriff für alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen aber auch für das Unternehmen schmerzhaft ist. Gemeinsam mit dem Betriebsrat und unseren Sozialpartnern haben wir in zahlreichen konstruktiven Verhandlungen einen Sozialplan ausgearbeitet. Uns ist es dabei sehr wichtig, die Anpassungen in der Belegschaft für die Betroffenen sozial verträglich zu gestalten. Mit dem nun vorliegenden Sozialplan ist uns das auf eine faire Art und Weise gelungen."

Gewerkschaft will Einzelgespräche führen

Am 18. September 2020 fanden dazu in der Messe Ried mehrere FACC-Betriebsversammlungen statt. Der Vorstand, die Belegschaftsvertretung und die zuständigen Gewerkschaften Bau-Holz (GBH) bzw. der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier OÖ (GPA-djp) informierten über die Ergebnisse des gemeinsam ausgearbeiteten Sozialplans.

"In den kommenden Tagen werden wir Einzelgespräche mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen. Der erarbeitete Sozialplan hat das Ziel, die negativen Folgen abzufedern und bestmöglich Unterstützung zu geben", sagen die beiden Vertreter der Gewerkschaften Christian Burger (GBH) und Wolfgang Gerstmayer (GPA-djp).

Optimismus trotz aktueller Herausforderungen

Bei FACC ist man trotz der aktuellen Herausforderungen davon überzeugt, dass das Unternehmen mit seinen künftig 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort und einer Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent für die Zukunft gut gerüstet sei.

"Neue Produkte befinden sich in Entwicklung und alle Forschungsprojekte werden uneingeschränkt weiterverfolgt. Seinen weltweiten Kunden nachhaltige und klimaschonende Mobilitätslösungen anzubieten und als Technologieführer die Position am Weltmarkt weiter auszubauen bleiben unverändert im Fokus des Unternehmens", so FACC in einer Pressemitteilung. (as)

www.facc.com

www.gpa-djp.at

www.bau-holz.at

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