Didi Mateschitz stampft sein jüngstes Medienprojekt ein

| 04.08.2020

"Addendum" wird ab September eingestellt, Stiftung "Quo Vadis Veritas" wird ebenfalls nicht fortgeführt.

Didi "Dietrich" Mateschitz und seine Red Bull Mediengruppe verabschieden sich von ihrem jüngsten Projekt: Die nicht ganz zwei Jahre alte Online-Plattform Addendum und die dazugehörige Medienstiftung "Quo Vadis Veritas" werden eingestellt. Das unter der Führung von Ex-Presse-Chefredakteur Michael Fleischhacker stehende Onlinemedium Addendum soll schon mit September aufgelöst werden, selbiges Schicksal teilt die 2017 gegründete Medienstiftung "Quo Vadis Veritas“. Bekanntgegeben wurde die Information am frühen Dienstagnachmittag in einer knappen Pressemitteilung, die rund 50 betroffenen Mitarbeiter im Wiener Büro im 7. Bezirk wurden zeitgleich informiert während die Redaktion die Aussendung selbstironisch mit dem Kommentar "We put the END in AddENDum“ auf Twitter teilte.

In der offiziellen Aussendung heißt es, dass der Milliardär und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz sowie Michael Fleischhacker als Geschäftsführer der Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH "nach eingehender, von wechselseitiger Wertschätzung geprägter Diskussion" zu dem einvernehmlichen "Entschluss gekommen sind, die Aktivitäten der Stiftung und die Rechercheplattform Addendum einzustellen".

Zielsetzungen der Stiftung nicht erfüllbar

Begründet wird diese Entscheidung damit, dass es "trotz erheblichen Mitteleinsatzes und einer Reihe erfolgreicher und relevanter Rechercheprojekte insgesamt nicht gelungen" sei, die Zielsetzungen der Stiftung in ausreichendem Maß zu erfüllen, und dass Mateschitz beabsichtigt, die von ihm unterstützen journalistischen Aktivitäten stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren.

Mateschitz hatte sein jüngstes Medienprojekt im September 2017 unter dem lateinischen Titel Addendum, was zu deutsch "das Hinzufügende" bedeutet, ins Leben gerufen. Er wollte damit genau jenes "Hinzufügende" liefern, was seiner Meinung nach in klassischen Medien fehlt, und damit ergänzend eine Lücke in der Medienlandschaft schließen. Mit seinem engagierten Projekt "Quo Vadis Veritas" hatte sich der Red Bull-Chef mit seinem Projekt es zum Ziel gesteckt, mit den Werkzeugen investigativer, journalistischer Recherche und Datenanalyse zu einem " vollständigeren Bild der Wirklichkeit" beizutragen. (rb)

www.addendum.org

www.qvv.at

Martin Stecher
danke Klaus – so sieht es aus!
Aber so genau dürfen wir wohl in Zukunft nicht mehr sein :-(
Gerlinde Gänsdorfer
das ist eine sehr sehr traurige Nachricht und ein großer Verlust für die Medienlandschaft!
Addendum bedeutet m. E. nicht "das Hinzu-fügende", sondern "das Hinzu-zu-fügende"

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