Covid-19-Experiment: Wer traut sich zu einem Konzert mit 4000 Besuchern?

Gäste für Live-Konzert von Tim Bendzko werden gesucht.

Wie gefährlich ist ein Konzert mit 4000 Besuchern wirklich? Dieser Frage wollen Forscher des Uniklinikums Halle nachgehen und damit klären, wann Großveranstaltungen wieder möglich sein werden. "Die Ergebnisse dieser Studie können […] dazu beitragen, eine Perspektive für viele Sportvereine und Kulturschaffende zu entwickeln, unter welchen Rahmenbedingungen eine Zulassung von Zuschauern bei Großveranstaltungen wieder möglich sein könnte", so die Verantwortlichen des Projekt "Restart-19" (Risk Prediction of Indoor Sports and Culture events for the Transmission of COVID-19).

4000 Personen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren werden gesucht und eingeladen, ein Konzert von Tim Bendzo zu besuchen. Während des Auftrittes werden alle Teilnehmer mit Contact Tracern ausgestattet, die sie um ihren Hals hängen müssen. Im Sekundentakt wird der Abstand zu anderen Teilnehmern gemessen. Dies soll genaue Risikomomente ermitteln. Zudem bekommt jeder Konzertbesucher ein fluoreszierendes Handdesinfektionsmittel, das nach dem Konzert zeigt, was alles angegriffen wurde.

Alle Probanden müssen vor dem Durchführen des Experiments einen Corona-Test machen.

Drei Szenarien werden durchgespielt

Im ersten Schritt wird ein normaler Konzert-Abend durchgeführt, wie er vor der Pandemie über die Bühne gegangen wäre. Dabei werden die Besucher über zwei Eingänge ohne Abstands- oder Hygieneregeln hineingelassen. Im zweiten Durchlauf werden weitere Eingänge aufgesperrt, es gelten strengere Hygiene- und Abstandsvorschriften. Im dritten Szenario wird die Zahl der Besucher halbiert und ein Mindestabstand von 1,5 Metern vorgeschrieben.

Mit einem mathematischen Modell soll in der Folge das Ansteckungs- und Ausbruchsrisiko bei Veranstaltungen aufgezeigt werden. (red)

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