Japanischer Vergnügungspark verbietet seinen Gästen den Mund

"Schrei in deinem Herzen": Kuriose neue Regel für Achterbahngäste in Coronazeiten.

In Japan wurde der Lockdown erst im Juni beendet. Mit dem allgemeinen Reopening hat auch der Fuji-Q Highland Park nahe der Hauptstadt Tokio seinen Betrieb wieder aufgenommen – mit einer neuen Regel. Angesichts der nach wie vor hohen Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus durch Tröpfcheninfektion wird an die Fahrgäste appelliert, das bei Achterbahnfahrten beliebte Schreien und Kreischen zu unterlassen, um die Verbreitung von Tröpfchen zu minimieren, berichtete das Wall Street Journal. 

Allerdings beschwerten sich viele Besucherinnen und Besucher über die neue Auflage – lautes Schreien und Kreischen gehöre schließlich zu einer Achterbahnfahrt dazu. Das untermauert auch die Tatsache, dass die Achterbahnen im Fuji-Q Highland Park nach "Kreischpunkten" bewertet werden. Dazu kommt, dass gleich zwei Bahnen im Park mit der Höchstnöte (fünf von fünf Kreischpunkten) bewertet werden: Die Achterbahn "Do-Dodonpa", die laut Angaben des Parks den Weltrekord in Beschleunigung hält, und die Takabishia-Bahn, die mit einer Steigung von 121 Grad noch bis vor Kurzem den Rekord der steilsten Bahn innehatte. 

Park-Betreiber starteten Video-Challenge

Um ein gutes Vorbild zu setzen, ergriffen die beiden Geschäftsführer des Vergnügungsparks Eigeninitiative:, Daisuke Iwata und Koichiro Horiuchi setzten sich selbst in einen Wagen und filmten sich dabei, um zu zeigen, wie sie sich das Einhalten dieser Auflage vorstellen. Tatsächlich gelingt ihnen das, trotz minutenlanger Fahrt bei 130 km/h – am Ende des Videos richten sie den Appell an ihre Fahrgäste: "Schrei in deinem Herzen!"

Das kam gut an: wie das Wall Street Journal berichtet, führte das Video dazu, dass auf Social Media viele Fotos von Menschen auftauchten, die sie mit versteinerter Miene in einer Achterbahn zeigen. BBC will wissen, dass der Vergnügungspark selbst einen eigenen Wettbewerb startete, um die Leute zu animieren, sich an die neuen Regeln zu halten. Den Gewinnern des Fotowettbewerbs winkt ein gratis Tagespass. Die Challenge läuft noch bis 17. Juli, es sind bereits zahlreiche Fotos online.

Das Schreiverbot und die Aufforderung, eine Maske zu tragen, sind Empfehlungen der japanischen Vergnügungsparkbranche. Die meisten Vergnügungsparks im Land versuchen die Regeln umzusetzen. (red)

www.fujiq.jp

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