Trauer bei Städtetouristen: Segway stellt Produktion ein

Der letzte Roller läuft am 15. Juli vom Band.

Der Segway ist offiziell Geschichte: Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wird die Produktion des zweirädrigen Stehrollers am 15. Juli 2020 eingestellt. Der Grund: Der Segway verkauft sich schlicht und einfach zu schlecht. Dabei hatte der Erfinder des Rollers, Dean Kamen, bei der Vorstellung des Gefährts im Jahr 2001 angekündigt, dass sich der Segway so zum Auto verhalten werde, wie das Auto zur Pferdekutsche.

140.000 verkaufte Roller in 19 Jahren

Der große Durchbruch blieb dem Segway jedoch in den folgenden knapp zwei Jahrzehnten verwehrt. Zwar fand er durchaus seine Anhänger, vor allem Städtetouristen und Polizisten, aber das Aufkommen der Elektroroller versetzte ihm wohl den endgültigen Todesstoß. Die 36 Kilogramm schweren Segways, die sich durch Gewichtsverlagerung des Fahrers lenken lassen, sind wesentlich teurer und auch schwerer als die beliebten E-Scooter.

Die Marke gehört seit 2015 dem chinesischen Unternehmen Ninebot, das bezeichnenderweise auch E-Scooter herstellt. Nur etwa 140.000 Segways wurden in den vergangenen 19 Jahren weltweit verkauft. Dabei hätten allein im ersten Jahr 100.000 Stück den Besitzer wechseln sollen.

Firmenbesitzer stürzte Klippe hinab

Traurige Berühmtheit erlangte der Segway durch den tragischen Tod von Jimi Heselden. Der aus Leeds stammende Unternehmer, der laut Sunday Times zu den 400 reichsten Briten gehörte, kaufte die Firma im Dezember 2009 und verunglückte am 26. September 2010 im Alter von 62 Jahren tödlich, als er mit einem Segway eine Klippe hinabstürzte. (red)

www.segway.com

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