Wer über die Zukunft der AUA entscheidet

Wirtschaftsprüfer von PwC sollen dem Rettungspaket für die Austrian Airlines eine Nachfrist gewähren, Lufthansa hat das letzte Wort  Liquidität bis Juni gesichert.

Die Corona-Pandemie hat die Luftfahrt in eine tiefe Krise gestürzt, die Dauer und das Ausmaß der Auswirkungen sind aktuell genauso unsicher wie die Zukunft vieler Airlines selbst. Über das (mittelfristige) Schicksal der Austrian Airlines wird gerade entschieden, wobei sich diese Entscheidung noch hinauszögern könnte. Zentrale Rollen spielen hier das Mutterunternehmen Lufthansa und Wirtschaftsprüfer PriceWaterhouseCoopers (PwC).

Nachfrist von PwC?

Montagabend verdichteten sich die Stimmen, dass PwC der AUA eine Nachfrist für die derzeit laufenden Verhandlungen über ein Rettungspaket und die Fortbestehensprognose setzen könnte. Am Mittwoch berät der AUA-Aufsichtsrat die weitere Vorgehensweise.

Die PwC-Experten haben ein Gutachten erstellt, ob Österreichs größte Fluglinie wirtschaftlich überlebensfähig ist oder ob ihr die Insolvenz droht. Ursprünglich hatten sie dem AUA-Vorstand bis heute Zeit gegeben, um konkrete Verhandlungsergebnisse mit der Republik Österreich über Staatshilfen und dem Personal über ein Sparpaket vorzulegen. Nur wenn diese Ergebnisse fixiert sind, soll es eine positive Fortbestandsprognose geben.

Verantwortung von Lufthansa

Das Gesamtpaket für die AUA soll im Großen und Ganzen stehen. Unsere Kollegen vom Kurier bringen die Lage folgendermaßen auf den Punkt: "Jetzt kommt es darauf an, ob die Lufthansa die Verantwortung für die AUA übernimmt."

Die Nachfrist soll vor allem nötig sein, weil es noch einige offene Fragen gibt. Vor allem ob und inwiefern der Staat künftig an der AUA oder Lufthansa beteiligt werde und welche Einflussmöglichkeit er für die Hilfszahlungen erhalte, sei aktuell noch ungeklärt. Eine Insolvenz der Airline stehe jedenfalls unmittelbar nicht im Raum, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Seit mehreren Wochen verhandelt die AUA bereits mit der Regierung über Staatshilfen. Beantragt hat die Airline Ende April schließlich Hilfen in Höhe von 767 Millionen Euro. Auch von Belegschaft und Partnern wie dem Flughafen Wien werden Kostenschnitte verlangt. (red)

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