Die "Bild" holt sich TV-Lizenz

| 27.02.2020

Das auflagenstärkste Medium Deutschlands will seine Live-Berichterstattung massiv ausweiten.

Schon seit Herbst 2019 wurde bekannt, dass es Pläne in diese Richtung gibt und nun werden Nägel mit Köpfen gemacht: Die Bild GmbH hat bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) eine Rundfunkzulassung für alle linearen Bild-Videoformate beantragt.

Live-Plattform für News, Entertainment und Sport

Die Bild will ihre Live-Videoberichterstattung massiv ausweiten. Mit der Beantragung einer Rundfunklizenz bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg kommt das Medienunternehmen auch einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin vom 26. September nach. Das Gericht hatte damals festgestellt, dass es sich bei den Live-Streams der Bild-Zeitung um zulassungspflichtigen Rundfunk handelt.

Die Bild betreibt im Web erfolgreich Videoformate wie "Die richtigen Fragen", "Bild live", "Bild-Sport – Talk mit Thorsten Kinhöfer" und seit kurzem die Talkshow "Hier spricht das Volk" mit Chefredakteur Julian Reichelt. Der jetzige Antrag auf eine Rundfunkzulassung betrifft alle linearen Videoformate der Bild, sowohl bereits bestehende als auch künftige. Die Formate sollen auf der Online-Präsenz der Bild, in den Apps sowie auf Plattformen des Mediums wie Facebook und YouTube zu sehen sein.

Eigener Bild-Newsroom im Axel-Springer-Neubau geplant

Axel Springer hatte schon Ende September angekündigt, Bild "zur attraktivsten Live-Plattform für News, Entertainment und Sport" zu machen und im Zuge dessen auch auf die TV-Bildschirme zu bringen. Im Axel-Springer-Neubau, der im Frühjahr bezugsfertig ist, wird es einen gemeinsamen Newsroom für Fernsehen, Digital und Print geben. Für die Entscheidung über eine Rundfunkzulassung ist die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten zuständig. Die Entscheidung könnte schon im März bekanntgegeben werden. (red)

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