Wiener Innenstadt bekommt schwimmende Gärten

Und das noch bis September: "Stadtverschönerungsprojekt" von Ulli Sima am Donaukanal wird Wirklichkeit – Kostenpunkt: drei Millionen Euro.

Wien wird noch schöner und noch grüner – und das schon sehr bald: in sechs Monaten sollen am Donaukanal schwimmende Gärten entstehen, die als Grünflächen ohne Konsumzwang das beliebte Freizeitareal im Herzen der Stadt noch attraktiver gestalten sollen.

Die Stadt Wien beginnt schon in den nächsten Tagen bis Wochen damit, die ehemalige, denkmalgeschützte Kaiserbadschleuse am Donaukanal zu begrünen und zugänglich machen. Im Detail werden die "schwimmenden Gärten" auf der gleichen Uferseite wie der Club Flex – nur ein Stückchen weiter stadteinwärts – entstehen. Auf der gegenüberliegenden Uferseite befinden sich sich auf gleicher Höhe das Otto-Wagner-Schützenhaus und der Tel Aviv Beach. Die am Mittwoch von der Stadt Wien veröffentlichte Presseaussendung zum Projekt spricht von der Zielsetzung, "eine neue 'Chill-Area' zur kostenlosen Nutzung mitten in der Stadt" zu schaffen. Das insgesamt 1.484 Quadratmeter große Areal soll schon im September fertiggestellt sein.

Jahrelanger Rechtsstreit

Das Projekt per se ist kein Neues: Sima hatte das Projekt "schwimmende Gärten" bereits vor fünf Jahren im Rahmen der damaligen Klubklausur der SPÖ präsentiert – allerdings noch ohne konkrete Angaben zu Projektstart und -kosten. Aus dieser Idee war bislang aber nichts geworden – lange schien es, als würde es nie realisiert werden. Der Grund: das Areal war von der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) verpachtet worden, der Pächter habe die Schleusenfläche aber nicht genutzt, woraufhin die DHK einen jahrelangen Rechtsstreit ausgefochten habe, der nun beigelegt sei. Nun überlasse die DHK, die aus den Kurien Bund, Land Niederösterreich und Stadt Wien besteht und für die Erhaltung der Donaubauten zuständig ist, die Fläche der Stadt, hieß es am Mittwoch aus Simas Büro.

 "Ich freue mich, dass wir das Projekt endlich umsetzen können", teilte die Umweltstadträtin nun mit. Man schaffe bewusst Flächen am Wasser, auf denen nicht konsumiert werden muss. Die Umgestaltung des derzeit mit viel Beton verbauten Areals solle für mehr Grün und Abkühlung sorgen. Große Pflanzentröge mit Stauden- und Gräserpflanzungen sind geplant, punktuell auch Sträucher und kleine Bäume, dazwischen verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten.

Kostenpunkt: Drei Millionen Euro

Als Kosten für das Projekt sind rund drei Millionen Euro veranschlagt. Um das Geld sollen zwei großzügige Plattformen als neue Verbindungen zwischen Donaukanal-Promenade und der bisher nicht nutzbaren Kaiserbadschleuse errichtet werden. Sie müssen strengen Sicherheitsauflagen entsprechen und der Denkmalschutz ist zu berücksichtigen, unter dem die Schleuse steht. Die Wehranlage und Schleuse Kaiserbad sowie das Schützenhaus wurden in den Jahren 1904 bis 1908 erbaut. (red)

www.wien.gv.at

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