"Digitalisierung und Automatisierung können den Menschen nicht ersetzen"

easystaff-Geschäftsführer Gerhard Huber im Interview über die ungebrochene Freude an der Vienna Autoshow, Herausforderungen im Recruiting, die sozialpolitische Entwicklung und ob sexy Hostessen überhaupt noch gefragt sind.

Die Vienna Autoshow hat für heuer ihre Pforten geschlossen. 330 Neuwagen von über 40 Marken glänzten in den vergangenen Tagen vor 160.680 Besuchern um die Wette.

Gerhard Huber, Geschäftsführer von easystaff, ist seit über zehn Jahren bei der Vienna Autoshow tätig. Heuer hatte er rund 200 Promotoren im Einsatz. Mit LEADERSNET plauderte er über das Thema Auto, das für ihn ein sehr emotionales ist, was die Messe so wichtig macht und welche Veränderungen über die Jahre eingetreten sind.

LEADERSNET: Sie "hübschen" seit 14 Jahren die Vienna Autoshow auf – was macht die Messe so besonders?

Huber: Die Vienna Autoshow ist nicht nur das größte Event für die Automobilbranche, sondern auch für uns das erste große Event im neuen Jahr. Aussteller, Partnerunternehmen und Messebesucher freuen sich gleichermaßen,  das Jahr mit geballtem Elan und vielen Innovationen begrüßen zu dürfen.

LEADERSNET: Geht es den Promotoren genauso?

Huber: Ich denke schon. Die Studenten freuen sich, nach Weihnachten endlich wieder Geld zu verdienen und gehen überaus  motiviert an ihren Job heran. Wir hatten bei der aktuellen Ausgabe der Vienna Autoshow und der Ferienmesse über 200 Leute im Einsatz.

Der frühe Termin macht das Recruiting für uns aber auch zur Herausforderung: Es gibt wenig Vorlaufzeit und es ist nicht ganz einfach, das hauptsächlich aus Studenten bestehende Personal zwischen Weihnachts- und Semesterferien pünktlich an den Start zu bekommen.

LEADERSNET: Was hat sich über die Jahre verändert?

Huber: Das Thema Auto ist an sich schon ein sehr emotionales. In Zeiten von Greta Thunberg und Co. gilt die Automobilbranche nicht mehr als ganz so cool wie noch vor zehn Jahren. Wir wollen für unsere Kunden aber nur  top  motiviertes Personal – und dieses vor diesem Hintergrund zu finden, ist aktuell eine sehr große Herausforderung. Wollte früher jeder Host den GTI anpreisen, ist nun beispielsweise der Audi e-tron für die Jungen auf Grund der Umweltthemen eher interessant. Zur Zeit boomt bei unseren Mitarbeitern vor allem unser größter Kunde, die ÖBB, auf voller Schiene.

LEADERSNET: Viele Besucher kamen in den vergangenen Jahren gar nicht wegen den neuen Boliden zur Autoshow, sondern wegen den sexy Hostessen. Hat hier ein Wandel stattgefunden?

Huber: Also das kann ich so nicht bestätigen. Seit Jahren hat sich diese Situation um die Themen Auto/Motorsport/Sex sells stark verändert. Noch vor ein paar Jahren haben sich die Kunden am Fiat-Stand gedrängt, weil dort die schönsten Models waren, heute geht es auch wegen der Umweltthemen und der sozialpolitischen Entwicklung um ganz andere Dinge, aber natürlich freut sich jeder Messebesucher wenn er – wie im täglichen Leben – von freundlichen feschen Menschen begrüßt und serviciert wird.

LEADERSNET: Wie finden Sie eigentlich die richtigen Kräfte für jeden Kunden?

Huber: Wir verfügen über einen extrem großen "Pool" an Mitarbeitern und recruitieren ununterbrochen österreichweit. Mit unseren professionellen Systemen filtern wir exakt diejenigen heraus, die Begeisterung für das Produkt haben und sich im besten Falle damit voll identifizieren können. Das Segmentieren beginnt schon bei der Bewerbung. Jeder Mitarbeiter wird  zudem vor seinem ersten Einsatz mit Fokus auf grundsätzliches Verhalten bis hin zum direkten Umgang beim Kundenkontakt geschult. Mit unserer easystaff Akademie setzen wir in der Folge völlig neue Maßstäbe in der Mitarbeiterausbildung und somit auch in der Personalqualität.

Wir wissen dass es nur perfekt ist, wenn es der heutigen Generation Spaß macht und die Richtigen zusammenkommen das ist unsere grosse Herausforderung, aber da gehen wir als Marktführer mit unseren Studenten voll mit der Zeit.

LEADERSNET: Was braucht es eigentlich, um in dieser Branche erfolgreich zu sein?

Huber: Wir halten, was wir versprechen und befinden uns mit unseren Kunden absolut auf Augenhöhe. Wir wollen, dass der Kunde laufend spürt, dass wir sein Dienstleister sind und bemerkt, dass er bei uns in besten Händen ist. Es herrscht absolutes Vertrauen, das gibt es in unserer Branche ganz selten. Auch Wertschätzung ist bei uns kein Schlagwort, sondern wird gelebt.

LEADERSNET: Was bieten Sie eigentlich alles an? Können Sie dem Kunden das ganze Messewesen abnehmen?

Huber: Ja, im Prinzip schon. Unser Service fängt bei der Planung an und führt über laufende Betreuung, Qualitätssicherung, bis zur Videodokumentation und Reporting.  Für das Personal erstellen wir Lookbooks vom Scheitel bis zur Sohle, engagieren Stylisten und Make-up-Artists und geben damit das komplette perfekte Erscheinungsbild vor.

LEADERSNET: Ist das alles in Zeiten der Digitalisierung notwendig? Braucht es überhaupt noch Messen und sollten nicht Unternehmen die Art der Präsentation und ihre Geschäftsmodelle umstellen?

Huber: Messen haben weiterhin Bestand, auf jeden Fall. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung suchen die Menschen das haptische Erlebnis und wollen auch von Menschen beraten werden.  Der Mensch ist "das Tüpfelchen auf dem i". Virtual Reality und Roboter werden niemals dagegen halten können. Wir bemerken grundsätzlich dass kundenseitig wieder mehr auf das Menschliche, das Persönliche, gesetzt wird, weil wir langsam wieder darauf kommen, dass die Digitalisierung und Automatisierung nicht überall den Menschen ersetzen kann.

LEADERSNET:  Welche Visionen beleben easystaff, wie wird sich das Geschäft entwickeln?

Huber: Wir bei easystaff haben eine Passion für Menschen, und das wird so bleiben. Mit der Bereitstellung hochqualitativer Dienstleistungen wollen wir Menschenorientierte Prinzipien sowohl für die Kunden wie auch die Mitarbeiter verwirklichen. Wir gehen von einem weiteren steten Wachstum aus, auch mit weiteren Geschäftsfeldern rund um unsere bisherigen Dienstleistungen.

www.easystaff.at

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