"Die Automobilindustrie ist gut auf den Wandel vorbereitet"

Automobilimporteure-Chef Christian Pesau im Interview über die Highlights der Vienna Autoshow, den Umbruch der Branche und warum E-Autos noch nicht für jeden Fahrer an erster Stelle stehen. 

In Kürze öffnet die Vienna Autoshow wieder ihre Pforten. LEADERSNET hat Christian Pesau, Geschäftsführer Verband der Automobilimporteure, zum Interview gebeten. 

LEADERSNET: Von 16.-19. Jänner 2020 findet die Vienna Autoshow in der Messe Wien statt – worauf dürfen sich die Besucher freuen?

Pesau: Wie jedes Jahr wird es auch auf der VAS 2020 einen umfangreichen Überblick über eine Vielzahl an Marken und Modellen geben. Das Angebot erstreckt sich über alle Antriebsformen und vom Kleinwagen bis zum Super-Sportwagen. Ein Schwerpunkt liegt natürlich auf der Elektromobilität, die momentan in aller Munde ist. Darüber hinaus gibt es erneut den Outdoor SUV-Parcours der ÖAMTC Fahrtechnik, wo die Besucherinnen und Besucher Fahrzeuge direkt vor Ort ausprobieren können. Kurz gesagt: Die Hallen sind voll und es ist für jeden etwas dabei.

LEADERSNET: Vor welchen Herausforderungen steht die Automobilindustrie in Zukunft?

Pesau: Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch: alternative Antriebe, automatisiertes Fahren, ambitionierte Klimaziele und damit einhergehende, drohende Strafzahlungen… Die Herausforderungen sind enorm und wahrlich schwer zu stemmen. Dennoch bin ich überzeugt, dass die Automobilindustrie gut auf den Wandel vorbereitet ist. Wesentlich ist, sich auf Veränderungen einzustellen. Für uns als Interessenvertretung ist es bei all diesen Transformationen wichtig, dass die individuelle Mobilität leistbar bleibt und alle politischen Maßnahmen mit Augenmaß getroffen werden. Das Umfeld ist derzeit also schwierig, gleichzeitig können wir gespannt sein, was die Zukunft bringt. Einen Eindruck davon kann man sich auf der Vienna Autoshow 2020 verschaffen.  

LEADERSNET: Wir schreiben das Jahr 2020. Wenn wir die letzten 10 Jahre, und somit die letzten 10 Vienna Autoshows zurückblicken, was hat sich verändert?

Pesau: Derzeit befindet sich die Automobilindustrie wie bereits ausgeführt in einer großen Transformationsphase. Das spiegelt sich auch in gewisser Art und Weise auf der Vienna Autoshow wider. Auf der letzten VAS gab es erstmals eine eigene E-Mobility Area, die sich allen Themen rund um die E-Mobilität widmete. Der Besucherandrang war enorm, denn es besteht noch viel Aufklärungsbedarf, was das Thema betrifft. Daher wird die E-Mobility Area auf der VAS 2020 noch deutlich aufgewertet und auch um E-Fahrzeuge ergänzt. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Vienna Autoshow im Laufe der Jahre als DER Jahresauftakt-Event etabliert hat, der auch nicht mehr wegzudenken ist. In der erfolgreichen Kombination mit der Ferienmesse ist die Vienna Autoshow die größte Publikumsmesse in Österreich und wir sind vom großen Erfolg auch für die Ausgabe 2020 überzeugt.

LEADERSNET: Stichwort "Elektromobilität".  Die Verkaufszahlen steigen, durchsetzen kann sich diese Antriebsart jedoch nicht wirklich, warum?

Pesau: Das Hauptaugenmerk bei den Antriebsarten liegt derzeit klar und deutlich auf batteriebetriebener Elektromobilität bzw. Zero-Emission-Fahrzeugen. Das ist politisch gewollt und daher entwickelt sich derzeit alles in diese Richtung. Dennoch muss eine neue Technologie auch erst einmal von den Kunden angenommen werden. Denn noch sind E-Autos nicht für jede Situation und jede Fahrerin bzw. jeden Fahrer die optimale Wahl für ihre bzw. seine Mobilitätsbedürfnisse. Zudem ist der Anschaffungspreis teilweise noch deutlich höher im Vergleich zu einem konventionell betriebenen Pkw und es besteht oftmals Unsicherheit bezüglich dem Handling im Alltag. Mit der E-Mobility Area wollen wir einen Beitrag leisten, die interessierten Besucherinnen und Besucher zu informieren. Wir würden uns von der künftigen Bundesregierung auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen wünschen: Ausbau der Förderungen und Infrastruktur sowie Anpassungen beim Wohnbaurecht. Ab 2020 ist jedenfalls – auch die politischen Rahmenbedingungen zwingen dazu – ein wahres Produktfeuerwerk bei E-Fahrzeugen zu erwarten. Eine große Modellauswahl erwartet Sie bereits auf der VAS.  

LEADERSNET: Welches Auto fuhren Sie als Erstes?

Pesau: Mein erstes Fahrzeug war gleich nach der Führerscheinprüfung ein VW Polo der zweiten Generation und ich erinnere mich noch genau daran, wie herrlich analog das Auto war. Ich werde regelrecht nostalgisch, wenn ich mich daran zurückerinnere.

www.automobilimporteure.at

www.viennaautoshow.at

Christian Pesau

Christian Pesau hat im Jahr 2000 bei der Industriellenvereinigung (IV) das Traineeprogramm begonnen und im Rahmen dessen verschiedene Stationen im Bereich Public Affairs in Wien und Brüssel absolviert. Seit über zehn Jahren leitet er den Verband der Automobilimporteure.

Dieser stellt eine eigens geregelte Standesvertretung innerhalb der IV dar. Mitglieder sind die Vertriebsgesellschaften der internationalen Automobilhersteller sowie die österreichischen Automobilimporteure. Hauptaufgaben sind die Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber Gesetzgeber, Behörden, Institutionen und Organisationen sowie die Unterstützung seiner Mitglieder im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Imagebildung.

Pesau studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, absolvierte den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der WU Wien sowie ein Master of Business Law Postgraduate Programm an der University of Salzburg Business School. Vor seinem Eintritt in die Industriellenvereinigung war er in verschiedenen juristischen Tätigkeiten im öffentlichen und politischen Bereich tätig.

Christian Pesau

Christian Pesau hat im Jahr 2000 bei der Industriellenvereinigung (IV) das Traineeprogramm begonnen und im Rahmen dessen verschiedene Stationen im Bereich Public Affairs in Wien und Brüssel absolviert. Seit über zehn Jahren leitet er den Verband der Automobilimporteure.

Dieser stellt eine eigens geregelte Standesvertretung innerhalb der IV dar. Mitglieder sind die Vertriebsgesellschaften der internationalen Automobilhersteller sowie die österreichischen Automobilimporteure. Hauptaufgaben sind die Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber Gesetzgeber, Behörden, Institutionen und Organisationen sowie die Unterstützung seiner Mitglieder im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Imagebildung.

Pesau studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, absolvierte den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der WU Wien sowie ein Master of Business Law Postgraduate Programm an der University of Salzburg Business School. Vor seinem Eintritt in die Industriellenvereinigung war er in verschiedenen juristischen Tätigkeiten im öffentlichen und politischen Bereich tätig.

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