Der Fall des Eisernen Vorhangs als Initialzündung für Niederösterreichs Wirtschaft

| 04.11.2019

Im Palais Niederösterreich haben Johanna Mikl-Leitner, Johannes Hahn,  Petra Bohuslav und Helmut Miernicki gemeinsam mit Unternehmern über das historische Ereignis diskutiert.

Im Juni 1989 durchtrennten die damaligen Außenminister Alois Mock und Gyula Horn symbolisch den Stacheldrahtzaum zwischen Österreich und Ungarn. Damit war das Ende der Trennung Europas eingeläutet. Heute analysierten im Palais Niederösterreich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, EU-Kommissar Johannes Hahn, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern, was dieses historische Ereignis für die heimische Wirtschaft bedeutet hat und noch immer bewirkt.

"Zu Zeiten des Ostblocks war in unseren Grenzregionen Endstation, die Grenzen waren dicht und die Zukunftsaussichten für die regionalen Betriebe nicht sehr hoffnungsvoll. Das hat sich durch den Fall des Eisernen Vorhangs mit einem Schlag geändert. Der Fall des Eisernen Vorhangs war eine Initialzündung für die heimische Wirtschaft, die bis heute nachwirkt", waren sich die Verantwortlichen einig.

Gemeinsamer Lebensraum

"Das nördliche Niederösterreich bildete mit seinen östlichen Nachbarregionen über Jahrhunderte einen gemeinsamen Lebensraum. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs konnten diese Regionen und ihre Menschen nach Jahrzehnten der erzwungenen Trennung endlich wieder zusammenwachsen. Das war im wahrsten Sinn des Wortes eine Jahrhundertchance und rückblickend kann man sagen, dass wir sie hervorragend genutzt haben. Niederösterreich zählt heute zu den Top-Regionen in puncto Wirtschaft, Technologie, Tourismus und Lebensqualität", erläuterte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung.

Vor allem die niederösterreichische Exportwirtschaft habe schnell auf die neuen Möglichkeiten reagiert und neue Zielgruppen in den Nachbarländern gewinnen können. Das Jahr 2018 war mit einem Exportvolumen von 23,1 Milliarden Euro besonders erfolgreich. Das Export-Wachstum ist im Vergleich zu 2017 um 6,1 Prozent gestiegen. Ein Hauptgrund für dieses starke Ergebnis liegt in den steigenden Exportzahlen in Richtung Osteuropa.

Renaissance der osteuropäischen Märkte

"Man kann hier durchaus von einer Renaissance der osteuropäischen Märkte sprechen. So legte Ungarn als drittwichtigster heimischer Exportmarkt um 13,5 Prozent zu. Tschechien und Ungarn haben Italien im Ranking der Top-Exportmärkte bereits überholt und liegen nach Deutschland auf den Plätzen zwei und drei. Dass wir die Unternehmen im Rahmen von ecoplus International seit vielen Jahren beim Schritt in die neuen Märkte mit einer Vielzahl an Serviceleistungen aktiv unterstützen, macht sich mehr als bezahlt", zog Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav eine durchwegs positive Bilanz.

Über die Auswirkungen des Falls des Eisernen Vorhangs aus unternehmerischer Sicht diskutierten im Rahmen der Jubiläumsgala Reinhard Wolf, Generaldirektor der RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Karin Weißenböck, Geschäftsführerin des Moorheilbad Harbach und Lisa Dyk, von der Ersten Raabser Walzmühle.

Persönliches Bild

Was für die Unternehmerinnen und Unternehmer in den Regionen prägend war, ist für viele junge Menschen heute oft nur noch ein Punkt in den Geschichtsbüchern. Auch die Journalistin und Bloggerin Carina Rambauske hat keine eigenen Erinnerungen an diese Zeit. Sie war im Auftrag von ecoplus seit September in den Grenzregionen unterwegs, hat Betriebe besucht, mit Menschen über die Ereignisse von damals gesprochen und damit ein sehr persönliches Bild jener Zeit entstehen lassen, das auch die unglaubliche Entwicklung der Grenzregionen zeigt. (red)

Bilder vom Event finden Sie in unserer Galerie.

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