Hoteliers wollen Auslastung mit E-Mobilität steigern

Das Tiroler Unternehmen Greenstorm tauscht E-Bikes und E-Cars gegen freie Zimmer ein – 1.100 Hotels bereits Partner.

Während in den bevorstehenden Sommerferien in den meisten Hotels Hochbetrieb herrschen wird, haben Gastgeber speziell in der Nebensaison mit leeren Betten zu kämpfen. Dagegen geht das Tiroler Unternehmen Greenstorm mit einer umweltfreundlichen und zugleich unkonventionellen Idee vor. Hoteliers tauschen ihre freien Zimmer gegen neue E-Bikes und E-Cars ein, ohne dafür bezahlen zu müssen. Das Konzept scheint sich für alle Beteiligten zu lohnen, denn mittlerweile zählt Greenstorm mehr als 1.100 Hotelpartner in sechs europäischen Ländern.

Niedrige Auslastung als Problem

2018 war in Österreich aus touristischer Sicht ein Rekordjahr. Die Betriebe verzeichneten fast 150 Millionen Nächtigungen, ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Kalenderjahr 2017. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Selbst in den grundsätzlich sehr gefragten 4- und 5-Stern-Betrieben waren die Betten in der Sommersaison 2018 nur zu knapp über 50 Prozent ausgelastet.Für 3-Stern-Häuser und Privatquartiere war im Durchschnitt selbst dieser Wert außer Reichweite.

"Niedrige Auslastung wird vor allem in der touristischen Nebensaison zum Problem für Hoteliers, denn für den Gastgeber ist ein leeres Zimmer immer das teuerste. Genau hier setzt unser Tauschmodell ‚E-Mobilität gegen leere Betten' an", berichtet Philipp Zimmermann, der selbst aus dem Gastgewerbe kommt und seit 2016 gemeinsam mit Richard Hirschhuber geschäftsführender Gesellschafter bei dem Tiroler E-Mobility-Dienstleister Greenstorm ist.

Neue E-Fahrzeuge, neue Gäste

Konkret stattet Greenstorm Hotels mit neuen E-Bikes von Top-Herstellern, E-Cars wie Tesla sowie E-Tankstellen aus und erhält dafür im Gegenzug Gutscheine für leerstehende Hotelzimmer. Diese verkauft das Unternehmen über ausgewählte Online-Plattformen weiter und stellt sie als Firmenpartner renommierter Betriebe wie Daimler oder Swarovski für deren Loyalty Programme bereit. Dadurch ermöglicht das Greenstorm-Modell dem Hotelier insbesondere jene Zielgruppen anzusprechen, die sonst nicht bei ihm buchen würden.

Gleichzeitig profitiert er von der Werbewirkung, die mit keinen Kosten verbunden ist: "Der Hotelier behält stets die Hoheit über den Reisezeitraum. Er alleine bestimmt, für welche Termine er die Gutscheine zur Verfügung stellt. Damit bekommt er neue Gäste, die bei ihm konsumieren und aus denen womöglich Stammgäste werden", beschreibt Zimmermann einen der wesentlichen Vorteile des Tauschgeschäfts für Hoteliers.

Mit der von Greenstorm zur Verfügung gestellten E-Mobilität bereichern Hotels das hauseigene Angebot für ihre Gäste, ohne dass den Gastgebern dafür Kosten entstehen. Während E-Bikes stets für eine Saison in den Betrieben bleiben und durch neue ersetzt werden, wenn sich die Kooperation mit Greenstorm verlängert, werden die neuen E-Cars für drei Jahre an Hotels verliehen. Auch E-Tankstellen können Hotels über das Tauschmodell beziehen. Für dabei anfallende Stromkosten, aber auch für etwaige Reparaturkosten bei E-Bikes kommt Greenstorm selbst auf.

Über 1.100 Hotels als Kooperationspartner

Dass Greenstorm mit dem umweltfreundlichen Weg zu einer höheren Auslastung offenbar einen Nerv getroffen hat, zeigt die stetig steigende Anzahl an Kooperationspartnern in der Hotellerie. Aktuell zählt das Unternehmen mehr als 1.100 Hotelpartner in sechs europäischen Ländern – neben Österreich und Deutschland ist Greenstorm mit dem Tauschkonzept auch in Italien und der Schweiz sowie in Slowenien und Kroatien aktiv.

"Besonders erfreulich für uns ist, dass sich etwa die Hälfte aller Neukunden auf Basis von Weiterempfehlungen anderer Hoteliers für uns entscheidet. Das zeigt, dass unser Konzept treffsicher ist und zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten führt", betont Zimmermann. Greenstorm will sowohl die Anzahl der Partnerbetriebe als auch seinen E-Fuhrpark weiterhin massiv ausbauen.

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