"Ich vermute, dass der Brexit den Transaktionsverlauf beeinflusst"

Die Immo United hat im Angesicht des EU-Austritts der Briten den heimischen Immobilienmarkt auf UK-Besitz untersucht.

Morgen ist es aller Voraussicht nach soweit. Das Parlament in Großbritannien trifft sich zur entscheidenden Brexit-Abstimmung. Was bedeutet diese Entscheidung nun für britischen Immobilienbesitz in Österreich? Zur Beantwortung dieser Frage hat die Immo United britische Besitz- und Transaktionszahlen in Österreich unter die Lupe genommen.

20 Quadratkilometer österreichischer Fläche unter dem Union Jack

Derzeit befinden sich laut Grundbuch insgesamt 7.673 Immobilien im Besitz britischer Personen, die überwiegende Mehrheit (92 Prozent) davon sind Privatpersonen. Insgesamt 20 Quadratkilometer an österreichischer Fläche befinden sich laut Erhebung von Immo United derzeit in britischer Hand.

Die größten Anteile der Gesamtfläche entfallen auf das Burgenland (29,3 Prozent ), Niederösterreich (25,6 Prozent) und die Steiermark (24,2 Prozent). Zusätzlich befinden sich rund 130 Objekte im Besitz österreichischer Firmen mit britischen Eigentümern. Diese Immobilien nehmen weitere 4,5 km² Fläche ein, der Großteil davon in Kärnten(46,1 Prozent).

Mehrheitlich Wohnungskäufe

Natürliche und juristische Personen aus Großbritannien haben im Beobachtungszeitraum 2016 bis 2018 insgesamt 690 Transaktionen durchgeführt. Die entschiedene Mehrheit (96 Prozent) davon wurde von natürlichen Personen getätigt. Im Vergleich mit anderen Ländern fällt diese Transaktionszahl jedoch eher gering aus. So gab es beispielsweise im selben Zeitraum insgesamt 9.421 Transaktionen, die von Käufern aus Deutschland getätigt wurden.

Beim überwiegenden Großteil der britischen Käufe handelt es sich um Wohnungen (ca. 56 Prozent). Dahinter folgen mit deutlich geringeren Prozentanteilen Einfamilienhäuser (14 Prozent), Grundstücke (8 Prozent) und Dachgeschoßwohnungen (5 Prozent). "Da es sich bei den britischen Käufern in Österreich fast ausschließlich um Privatpersonen handelt, ist dieser hohe Anteil an Wohnimmobilien nicht überraschend", so Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der Immo United GmbH.

Transaktionszahlen deutlich zurückgegangen

Eine Betrachtung des zeitlichen Verlaufs zeigt, dass die Transaktionsanzahl über die Jahre konstant zurückgeht. 2016 waren es noch knapp 300 Geschäfte mit britischen Abnehmern, 2017 insgesamt 219 und 2018 nur noch 180 (Stand: 13.12.2018). "Die Entscheidung über den EU-Austritt Großbritanniens wurde 2016 gefällt. Seitdem gehen die Transaktionszahlen kontinuierlich zurück. Ich vermute, dass der Brexit den Transaktionsverlauf beeinflusst. Die weitere Entwicklung britischer Immobilienaktivitäten in Österreich hängt sicher auch von der endgültigen Entscheidung Großbritanniens zum Brexit ab", so Schmid. (red)

www.immounited.com

leadersnet.TV