Überraschender Chefwechsel bei Fiat Chrysler und Ferrari

Marchionne sollte eigentlich erst 2019 gehen - Hyundai will angeblich die Gruppe übernehmen. 

"Zuerst bei Fiat, dann bei Chrysler und zuletzt bei FCA war Marchionne der beste CEO, den man sich wünschen kann. Für mich war er ein wahrer Mentor, ein Kollege und ein Freund. Wir haben uns in einer der dunkelsten Phase der Fiat-Geschichte kennengelernt. Dank seiner Intelligenz, seines Durchhaltevermögens und seiner Führungskapazitäten haben wird das Unternehmen retten können", schrieb Verwaltungsratspräsident von Fiat Chrysler (FCA), John Elkann, über Sergio Marchionne. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes werde Marchionne nicht mehr in seinen Job zurückkehren können, lautet es im Schreiben an die Mitarbeiter weiter. Nach einer Schulteroperation sei es zu unerwarteten Komplikationen gekommen, die sich erheblich verschlechtert hätten.

Mike Manley, der seit vielen Jahren zum Top-Management des Autobauers gehört und bisher für die Marke Jeep zuständig war, soll künftig die Führungsagenden von Fiat Chrysler übernehmen. Neuer Präsident von Ferrari wird John Elkann, Ferrari-Vorstandschef wird Louis C. Camilleri, der zuvor unter anderem leitende Positionen bei Philip Morris innehatte.

Marchionne hatte 2004 das Ruder bei Fiat übernommen, 2014 mit Chrysler fusioniert, und erst kürzlich den neuen Investitionsplan von FCA bis 2022 vorgestellt.

Verkaufsgerüchte verdichten sich

Fiat-Großaktionär Exor, die Holding der Eigentümerfamilien Agnelli und Elkann, sollen einem Bericht des Standard zufolge bereit sein, Anteile von Fiat abzugeben. Interesse kommt demnach von Hyundai. Fiat brauche nach Meinung des  Experten Giuseppe Berta, Professor an der Mailänder Eliteuniversität Bocconi, jedenfalls einen Partner, um technische Herausforderungen wie Elektroantriebe oder autonomes Fahren zu meistern. Erschwert wird die Partnersuche durch die starke US-Basis des Konzerns mit den Marken Jeep und Ram.

"Die Gruppe bleibt deutlich unter den Zielwerten", zitiert der Standard Berta. "Bei FCA zählt die Marke Fiat nicht mehr. In der aktuellen Gestalt sehe ich keine Zukunft." (jw)

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