"Marilyn Forever" im Kasino am Schwarzenbergplatz

| 16.04.2018

Bewegende Volksopern-Neuproduktion über das Leben einer Ikone.


Ausgehend von den Geschehnissen des 5. August 1962, der letzten Nacht im Leben von Marilyn Monroe, präsentiert sich der Mythos Marilyn wie ein Puzzle vor dem Publikum: Die Oper zeigt sowohl Versatzstücke aus den Gedichten des Waisenkindes Norma Jeane sowie geheime Momente aus ihrer Beziehung zu Arthur Miller. Die Diskrepanz zwischen ihren persönlichen Idealen von Liebe und Künstlertum und den Außenwirkungen der Kunstfigur Marilyn als Sexsymbol wird dabei von einem achtköpfigen Kammerorchester und einem Jazztrio für die Bühne in Szene gesetzt: Gavin Bryars Hommage an die Film-Ikone feierte nun ihre europäische Erstaufführung als Volksopern-Produktion im Kasino am Schwarzenbergplatz. Nach dem gelungenen Einstand in der vergangenen Saison folgt mit der Kammeroper "Marilyn Forever" bereits die zweite Produktion der Volksoper an dieser Spielstätte.

Fingierte Probensituation

Die Oper handelt von Aufstieg und Verfall einer Stil-Ikone die sowohl an ihren eigenen Ansprüchen als auch der eigenen Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit zugrunde geht. Marilyn ist auf der ständigen Suche nach dem nie gekannten Vater und elterlicher Zuneigung, als endlich eine erfüllte Beziehung in Aussicht ist wird sie durch mehrere missglückte Schwangerschaften endgültig aus der Bahn geworfen.

In skizzenhaften Flashbacks und einer fingierten Probensituation führt Christoph Zauner durch Marilyns, verkörpert durch Rebecca Nelsen, Leben die dabei in die Rollen all ihrer Männer und Geliebten schlüpft: Die Grenzen zwischen Sein und Schein, Privatleben und Öffentlichkeit, realer Frau und Ikone verschmelzen zum Phänomen Marilyn Monroe. Ein kleiner Chor aus Tenor und Bass kommentiert dabei das Geschehen. (jr)

Wer sich aller bei der feierlichen Premiere blicken ließ, sehen Sie in unserer Galerie.

www.volksoper.at

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