„Es könnte ein Immo-Rekordjahr werden"

Büroimmobilien waren im ersten Halbjahr mit rund 52% die stärkste Assetklasse. 

In wenigen Tagen wird bei der Expo Real in München (4. bis 6. Oktober) die aktuelle Lage auf den europäischen Immobilienmärkten diskutiert und präsentiert. Einige Ausblicke liefert der Immobiliendienstleister CBRE, seit 1991 auch in Österreich tätig, bereits im Vorfeld:
 Das erste Halbjahr 2016 war am österreichischen Immobilien Investmentmarkt bereits um rund 3,8% stärker als jenes des Rekordjahres 2015. „Für das zweite Halbjahr erwarten wir ebenfalls einen Rekordumsatz – wenn die großen Transaktionen, die noch in der Pipeline sind, alle aufgehen, dann wird das Vorjahres-Rekordniveau auf jeden Fall erreicht, wenn nicht übertroffen und wir könnten uns der EUR 4 Milliarden Grenze nähern“, so Andreas Ridder, Geschäftsführer Österreich und Chairman CEE von CBRE.

Bisher wurden im ersten Halbjahr 2016 sehr großvolumige Transaktionen abgeschlossen – und ebensolche sind auch noch in der Pipeline. Mit dem Verkauf des IZD Towers an CBRE Global Investors im ersten Halbjahr 2016 konnte das zweitgrößte jemals registrierte Büroimmobilieninvestment am österreichischen Markt abgeschlossen werden. Verkäufer war die Signa Holding, Berater CBRE.  Büroimmobilien waren im ersten Halbjahr 2016 mit rund 52% die stärkste Assetklasse am österreichischen Investmentmarkt, dieses Niveau sollte gehalten werden. Ein weiterer - noch neuer Trend - geht in Richtung gewerbliche Wohninvestments: große Investoren kaufen großvolumige Wohnportfolios.



Österreich ist anders – zumindest wenn es um Investments in Hotelimmobilien geht. Hier bewegt sich die Alpenrepublik entgegen dem europäischen Trend, denn Hotels stellten im ersten Halbjahr mit 23% die zweitwichtigste Assetklasse dar. Mit dem Hilton am Stadtpark und dem Hotel Imperial in Wien wurden zwei prominente Hotels verkauft, die Steigerung des Investmentvolumens in dieser Assetklasse betrug gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 rund 126%. „Dieser Trend wird sich in Österreich, begünstigt durch den positiven Ausblick der österreichischen Tourismuswirtschaft, in den kommenden Monaten und Jahren fortsetzen. Wir erwarten noch einige Hoteltransaktionen“, so Ridder.

Neue Investoren

Es kommen wieder neue Investoren nach Österreich. „Es gab Jahre, da wurde in Österreich – mit einigen Ausnahmen - fast nur von Österreichern und Deutschen investiert. Das hat sich sehr verändert“, so Ridder. Neben asiatischem Geld, das in österreichische Immobilien fließt, gibt es auch verstärktes Interesse von neuen, bisher noch nicht am österreichischen Markt vertretenen Anlegern. Bereits im ersten Halbjahr 2016 kamen 41% der Investments durch ausländische Investoren (exklusive Deutschland) zustande – ein Rekordwert, der zuletzt im ersten Halbjahr 2008 erreicht wurde.

_Die Renditen in Österreich geben leicht nach, sind im internationalen Vergleich allerdings relativ stabil. Die Spitzenrenditen zur Jahresmitte in Österreich liegen für Büroobjekte bei 4,10% und für Einzelhandelsobjekte zwischen 5,80% (Fachmarktzentren) und 3,60% (High Street Retail). Je nach Nutzungsart sind sie gegenüber der Jahresmitte 2015 zwischen 15  und 35 Basispunkte gefallen. „Internationale Investoren schätzen – einmal mehr – die Stabilität des österreichischen Marktes und die relative Attraktivität der Renditen. In den meisten deutschen Städten sowie in London, Paris und Mailand liegen die Renditen in der Zwischenzeit schon unter Wien. Früher hatte Wien den Ruf sehr teuer zu sein, das hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert und die Preise in Wien gelten als attraktiv“, so Ridder. (jw)

www.cbre.at

leadersnet.TV