Gastkommentar von Valerie Höllinger
Standards als Schutzschild in stürmischen Zeiten

| Redaktion 
| 21.12.2025

Ein Gastkommentar von Valerie Höllinger, CEO von Austrian Standards.

2025 war kein Jahr der einfachen Antworten für Unternehmen. Wer unter diesen Bedingungen bestehen und wachsen will, braucht stabile und international anschlussfähige Grundlagen. Und Standards liefern diese: Sie geben Orientierung, reduzieren Risiken und machen Innovation überhaupt erst skalierbar. Somit sind sie für die Wirtschaft eine verlässliche Basis, um fundiert und zukunftsorientiert Entscheidungen zu treffen.

Austrian Standards ist seit 105 Jahren wichtiger Teil der österreichischen Wirtschafts- und Innovationsgeschichte. Das belegen auch die Zahlen: Standards sind in Österreich für rund 20 Prozent des realen BIP-Wachstums verantwortlich – das entspricht etwa einer Milliarde Euro jährlich. Sie generieren 6,5 Prozent des jährlichen Beschäftigungswachstums, was rund 1.500 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten pro Jahr entspricht, und tragen zu 30 Prozent des Wachstums der allgemeinen Arbeitsproduktivität bei.

Standards sind kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, das Anwender:innen spürbar entlasten und ihre fachliche Praxis stärken soll. Unser Anspruch bei Austrian Standards ist es daher, den Zugang zu Normen grundlegend neu zu denken: Wir entwickeln aktuell eine integrierte Plattform, auf der unsere Kund:innen Standards, unterstützende Services und digitale Lernangebote jederzeit aktuell, klar strukturiert und nahtlos in ihre Arbeitsprozesse eingebettet nutzen können. Für viele Unternehmen entsteht damit ein strategischer Vorteil, weil Effizienz, Rechtssicherheit und Innovationsfähigkeit auf Basis verlässlicher und bewährter Inhalte in einer zeitgemäßen, nutzerorientierten Form zusammengeführt werden.

Standardisierung ist Teamarbeit

Rund 5.000 Expert:innen aus Wirtschaft, Verwaltung, Forschung und Zivilgesellschaft bringen ihr Wissen in die Standardisierung ein. Diese Community ist ein echter Standortvorteil für Österreich: kontrovers in der Sache, lösungsorientiert im Ergebnis und in Europa und darüber hinaus bestens vernetzt.

Die Rahmenbedingungen werden 2026 nicht einfacher: Geopolitische Spannungen, Fachkräftemangel, Kostendruck und zugleich hohe Erwartungen an Nachhaltigkeit und Digitalisierung bleiben. Gerade deshalb braucht es klare Orientierungspunkte, auf die man sich verlassen kann. Wir können die Komplexität der Welt nicht reduzieren. Aber wir können sie strukturieren. Standards sind dafür eines der wirksamsten Instrumente – vorausgesetzt, sie werden gemeinsam entwickelt, verstanden und konsequent genutzt.

Mein Appell an Sie lautet daher: Denken Sie Standardisierung bewusst als Teil Ihrer Unternehmensstrategie, als Hebel für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Innovation. Und engagieren Sie sich in der Standardisierung: Unsere Türen stehen offen.

Gemeinsam können wir den Wirtschaftsstandort Österreich so weiterentwickeln, dass er auch in stürmischen Zeiten verlässlich bleibt – und gleichzeitig offen für Neues ist, um die Zukunft aktiv mitzugestalten.

www.austrian-standards.at


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