"Wohnwagon" ist insolvent
Heimischer Tiny-House-Pionier schlittert in Millionenpleite

| Redaktion 
| 14.12.2025

Die mehr als 40 Mitarbeiter:innen des 2013 gegründeten Unternehmens für Holzmodulhäuser warten seit Ende November auf die Auszahlung ihrer Löhne. 

Am Dienstag, dem 9. Dezember 2025, wurde nach Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) beim Landesgericht Wiener Neustadt ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung über das Vermögen der WW Wohnwagon GmbH eingebracht.

Die Gründe

Bis einschließlich 2024 verzeichnete das Unternehmen ein solides Wachstum und verfügte über stabile Finanzkennzahlen, zudem wurden ambitionierte Zukunftsvorhaben verfolgt. Darauf verwies Theresa Mai, Geschäftsführerin von Wohnwagon, auch im LEADERSNET-Interview, in dem sie unter anderem über die weiteren Pläne und Perspektiven des Unternehmens sprach. In der Folge kam es jedoch, ausgelöst durch die Immobilien- und Baukrise sowie durch Gewährleistungsverpflichtungen und notwendige Produktanpassungen, zu spürbaren Umsatz- und Ergebnisrückgängen.

Eine im September 2025 erstellte Fortbestehensprognose ging zwar grundsätzlich von der Fortführung des Unternehmens aus. Im vierten Quartal 2025 trat allerdings ein plötzlicher und nicht vorhersehbarer Einbruch bei den Auftragseingängen ein. Zur Sicherung des Fortbestands wurden Gespräche über frisches Kapital geführt, der Auftragsrückgang machte jedoch eine Restrukturierung erforderlich, deren Kosten die verfügbare Liquidität überstiegen. In der Folge war keine positive Fortbestehensprognose mehr darstellbar, der Insolvenzantrag wurde damit unumgänglich.

Millionenpleite

Das im Jahr 2013 gegründete Unternehmen, das Holzmodulhäuser herstellt und vertreibt, beschäftigt aktuell 44 Mitarbeiter:innen, wobei die Löhne laut dem AKV seit dem 30. November 2025 offen sind. Laut eigener Angabe belaufen sich die Verbindlichkeiten auf circa 5,7 Millionen Euro. Es seien circa 228 Gläubiger:innen betroffen.

Weitere Vorgangsweise

Das schuldnerische Unternehmen soll laut dem AKV fortgeführt und über den nachstehenden Sanierungsplan entschuldet werden: Den Insolvenzgläubiger:innen wird eine Quote von 30 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans.

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) prüft derzeit die Realisierbarkeit dieses Sanierungsvorhabens im Detail. Zudem wird der AKV klären, ob und in welcher Form der Zahlungsplan, der aktuell lediglich die gesetzlichen Mindestvorgaben erfüllt, nachgebessert werden kann.

www.akv.at

www.wohnwagon.at

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