Adventbrauchtum gibt klare Impulse
Wiener geben heuer 55 Euro für Nikolo-Präsente aus

| Redaktion 
| 01.12.2025

Eine neue Erhebung der KMU Forschung Austria zeigt, dass der Nikolaustag in Wien weiterhin fest verankert ist und für zusätzliche Umsätze sorgt. Sechs von zehn Menschen feiern am 6. Dezember und investieren dabei primär in kleine Geschenke, Süßwaren und Spielwaren.

Der Nikolaustag zählt in Wien nach wie vor zu den beliebtesten Traditionen der Vorweihnachtszeit. Laut der aktuellen Befragung der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien planen 61 Prozent der Wiener Bevölkerung, das Fest im Familien- oder Freundeskreis zu begehen. Für 46 Prozent gehören das Befüllen von Sackerln und ein gemeinsames Essen fix zur Feier dazu, jede fünfte Person backt zu diesem Anlass Kekse. Zudem berichten 17 Prozent, dass jemand sich im Familien- oder Freundeskreis als Nikolaus verkleidet und die Kinder besucht.

Für Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien, bestätigt die Studie den hohen Stellenwert dieses Brauches. Die Pflege traditioneller Anlässe sei nicht nur kulturell bedeutend, sondern auch wirtschaftlich relevant. Die durchschnittlichen Ausgaben von 55 Euro pro Person sorgen rund um den 6. Dezember, insbesondere im Lebensmittel-, Süßwaren- und Spielwarenhandel, für spürbare Impulse. "Der Nikolo bringt nicht nur Freude in die Haushalte, sondern auch wichtige Umsätze. Die Bereitschaft, kleine Aufmerksamkeiten zu kaufen, ist in Wien ungebrochen hoch", sagt Gumprecht. Händler berichten laut WKW von starker Nachfrage in allen Bezirken.

Schokonikolo dominiert das Sackerl

Was wird gekauft? Ganz vorne liegen Süßigkeiten, die 66 Prozent der Befragten verschenken. Durchschnittlich wandern vier bis fünf Schoko-Nikoläuse in den Einkaufskorb, häufig ergänzt durch Äpfel, Mandarinen, Nüsse oder Trockenfrüchte. Fast ein Drittel beschenkt mit Spielwaren, während 20 Prozent Bargeld geben. Am häufigsten wird der:die Partner:in bedacht, gefolgt von Kindern im eigenen Haushalt. Für den Wiener Handel ist die Planbarkeit des Nikolausgeschäfts ein Vorteil. Viele spezialisierte Lebensmittel-, Süßwaren- und Spielwarenhändler bereiten sich gezielt auf diese Nachfrage vor. "Gerade für kleinere Betriebe sind die Umsätze Anfang Dezember von enormer Bedeutung", betont Gumprecht.

Stationärer Einkauf bleibt klarer Favorit

Der Großteil der Wiener:innen erledigt seine Nikolo-Einkäufe im Geschäft. 84 Prozent kaufen stationär ein, jede vierte Person ergänzt den Einkauf um Online-Bestellungen. Die hohe Bedeutung des physischen Handels erklärt Gumprecht mit der Produkterfahrung: "Gerade bei Süßwaren oder kleinen Spielsachen wollen viele Kund:innen sehen, angreifen oder riechen, bevor sie kaufen." Besonders profitieren laut WKW die 60 Wiener Süßwarenhändler sowie 136 spezialisierte, kleine Spielwarenfachgeschäfte. Hier finden Käufer:innen hochwertige Produkte, persönliche Beratung und oft ein Sortiment, das über das gängige Angebot hinausgeht. Gumprecht appelliert deshalb: "Wer sein Geschäft ums Eck behalten will, sollte lokal einkaufen."

www.wko.at/wien

www.kmuforschung.ac.at

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