Vergangenen Mittwoch, dem 26. November, brachte das Vienna Brands Forum im Hotel Regina zum bereits dritten Mal im heurigen Jahr zahlreiche Markenexpert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunikation zusammen. Im Mittelpunkt standen diesmal die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der Markenführung. Die Teilnehmenden erhielten dabei Einblicke in die Positionierung einzelner Unternehmen, in städtische Wirtschaftsinitiativen und in die persönliche Markenbildung von Führungskräften. Den Abschluss markierte die traditionelle Club Cuvée-Weinverkostung.
WKW-Vizepräsident:innen im Gespräch
Veranstalter Ralph Vallon konnte auch diesmal hochkarätige Gäste auf dem Podium begrüßen. Zu Beginn bat er die Vizepräsident:innen der Wirtschaftskammer Wien, Margarete Kriz-Zwittkovits und Andre Stolzlechner, zum Gespräch, in dem beide ihre jeweiligen Schwerpunkte erläuterten und betonten, was die WKW tagtäglich für ihre Mitglieder leiste. So verwies Kriz-Zwittkovits unter anderem auf die Initiative "Frau in der Wirtschaft", die Bedeutung der beratenden Bezirksarbeit sowie auf die Rolle der Sozialpartnerschaft. Stolzlechner hingegen hob die Unterstützung der Gastronomie und der KMU im Bezirk hervor und unterstrich ebenfalls die Relevanz eines funktionierenden Interessenausgleichs zwischen Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen.
Relevanz von mehrschichtiger Markenführung
Anschließend lieferte Uschi Kainz von der Wirtschaftsagentur Wien ein passendes Intro für die hochkarätig besetzte, von Vallon moderierte Podiumsdiskussion, an der Unternehmer Hans Peter Spak, IAA-Präsident Sebastian Bayer, TQS-Geschäftsführer Dieter Scharitzer sowie Personal Branding Wien-Geschäftsführerin Louisa Böhringer teilnahmen. Konkret erläuterte Kainz den Ansatz einer mehrschichtigen Markenführung, die auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten sei. "Vienna Business" diene dabei der Stärkung des Außenauftritts und der Unterstützung von Unternehmensansiedlungen, während "ViennaUP" als internationaler Startup-Event die Sichtbarkeit des Wirtschaftsstandorts erhöhe. Beide Marken hätten sich in ihrer jeweiligen Rolle erfolgreich etabliert.
In weiterer Folge stellte Unternehmer Hans Peter Spak seine Marken "Spak", "Hink" sowie "Das Österreich" vor. Dabei betonte er, dass Spak-Ketchup in Tschechien und der Slowakei stark positioniert sei, Hink für hochwertige Pasteten stehe und sowohl im Handel als auch in der Gastronomie gut ankomme. "Das Österreich" sei zudem als Premiumlinie mit ausschließlich heimischen Zutaten entwickelt worden und finde ebenfalls breite Akzeptanz.
Best Practice Beispiele
Anschließend stellte Sebastian Bayer, CEO des House of Communication (Serviceplan Group) sowie IAA-Präsident, zwei Markenprozesse vor, die ihn in seiner Laufbahn besonders geprägt hätten: den Wandel des Österreichischen Skiverbands zu "Ski Austria" sowie das Redesign des Hotel Sacher in Wien. Beide Beispiele würden zeigen, wie ein klarer Relaunch den Markenauftritt modernisieren und ihre Positionierung am Markt stärken könne. Zudem verwies Bayer im Gespräch auf die positive Entwicklung der IAA, wo der Effie zuletzt wieder steigende Einreichzahlen verzeichnet habe (LEADERSNET berichtete).
Als weiteres Beispiel für eine gelungene Weiterentwicklung einer bestehenden Identität hob Dieter Scharitzer, dessen Beratungsunternehmen TQS bereits mehrere stadtnahe Wiener Betriebe begleitet hat, die Marke Stadt Wien hervor. Der Transfer des Markenkerns in eine moderne Dachmarke habe laut ihm zu mehr Einheitlichkeit und einem deutlich gesteigerten Wiedererkennungswert geführt. Darüber hinaus betonte Scharitzer die zentrale Rolle von Employer Branding, das eine ganzheitliche Perspektive, fundierte Marktforschung sowie eine starke Umsetzungskompetenz erfordere, damit Unternehmen sowohl intern als auch extern als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen würden.
Die Marke "Ich" im Fokus
Zum Abschluss der Debatte rückte auch noch das Thema Personal Branding in den Fokus. "Ohne die Marke ICH bist du nichts", zitierte Vallon die Werbelegende Luigi Schober, bevor Louisa Böhringer, Geschäftsführerin von Personal Branding Wien, das Thema aus beraterischer Perspektive vertiefte. So betonte sie, dass Führungspersönlichkeiten in herausfordernden Zeiten Orientierung bieten müssten und strategische Sichtbarkeit dabei eine wesentliche Rolle spiele. Personal Branding werde zunehmend als zentrales Führungsinstrument verstanden, da Vertrauen in erster Linie Personen – und nicht Institutionen – gelte. Besonders für weibliche Führungskräfte sei eine klare Positionierung entscheidend, unterstützt durch digitale Kommunikationskanäle wie LinkedIn. Dies könne sowohl individuelle Präsenz als auch Unternehmens- und Standortmarken stärken, so die Expertin.
Namhafte Gäste
Nach der Podiumsdiskussion standen die Verkostung der Club Cuvée Weine auf dem Programm. Diesmal stammten sie von gleich mehreren Winzern: Salomon aus Krems, Rabl aus dem Kamptal, Unger-Posch aus Baden bei Wien sowie Weber aus Neckenmarkt und Lutzmannsburg. Ihre ausgewählten Tropfen begleiteten den anschließenden persönlichen Austausch, bei dem unter anderem Johann Breiteneder (CEO BIP), Alfred Koblinger (Ionic), Vera Kremslehner-Braunegg (Kremslehner Hotels), Brigitte Just (Designerin), Margit Stolzlechner (die Hollerei), die Kommunikationsberater:innen Dagmar Lang, Magdalena Hankus, Gabriela Straka und Christian Hromatka, Andrea Mayer (Stadtamtsdirektorin Retz), Stefan Höffinger (Unternehmensberater), Oliver Jonke (medianet), Agnes Schaumann (Schaumann & Partner), Axel Becker (Eventer), Beatrix Skias (Skias PR), Andrea Toman (Prosecceria), Georg Wiedenhofer (früherer Präsident Marketing Club Österreich) sowie Raphaela Vallon-Sattler (GF Vallon Relations) gesichtet wurden.
LEADERSNET war dabei und hat Eindrücke für Sie in der Galerie gesammelt.
www.vie-club-cuvee.at
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