Roman Bauer im Interview
"Innovationen und Tradition machen uns zum internationalen Aushängeschild"

Im LEADERSNET-Interview spricht Donauturm-Geschäftsführer Roman Bauer über ein Rekordjahr, neue Attraktionen, den Höhenflug des Turm-Restaurants, Google-Bewertungen und die Zukunft des höchsten Wahrzeichens Österreichs. Er erklärt, warum die neue Rutsche zum Publikumsmagnet wurde, wie der Turm internationale Gäste und Wiener:innen gleichermaßen anzieht und welche Herausforderungen ein denkmalgeschütztes Bauwerk mit sich bringt.


LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Bauer, der Donauturm blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück – mit erfolgreichen Events, kulinarischen Highlights und der neuen Donauturm-Rutsche. Wie fällt Ihr persönliches Fazit für 2025 aus?

Roman Bauer: 2025 war für uns ein sehr erfolgreiches Jahr, nicht nur in Zahlen, sondern vor allem in der Weiterentwicklung des Donauturms als vielseitiger Erlebnis- und Begegnungsort. Wir konnten ein deutliches Besucherplus verzeichnen und gleichzeitig die Qualität unserer Angebote weiter schärfen.

Unser Jahresprogramm war vollgepackt und sehr gefragt. Traditionelle Highlights wie der Heringsschmaus, Valentinstag, Muttertag oder auch der Zeugnistag mit kostenlosem Eintritt für Schüler:innen haben dabei maßgeblich beigetragen. Besonders beliebt waren und sind die regelmäßig ausgebuchten Führungen mit Bauingenieur Bernhard Rennhofer. Hier erhalten die Teilnehmer:innen spannende Einblicke hinter die Kulissen, die man so sonst nicht bekommt. Auch als Eventlocation war der Donauturm 2025 wieder sehr gefragt. Zahlreiche Networking-Events und große Firmenfeiern zeigten deutlich, welches Potenzial der Turm als einzigartige Veranstaltungsstätte bietet.

Besonders stolz sind wir auf die Auszeichnung durch die renommierte Plattform Tripadvisor. Jährlich werden hier die beliebtesten Unternehmen der Reisenden ausgezeichnet, basierend auf Millionen von Bewertungen. Dank der vielen positiven Rückmeldungen unserer Gäste gehört unser Turm Restaurant nun offiziell zu den besten zehn Prozent der Restaurants weltweit. Auch der Blick auf die Online-Bewertungen bestätigt diesen Erfolg: Unsere Google-Bewertung ist heuer von 4,4 auf 4,6 gestiegen, ein deutliches Zeichen für die Zufriedenheit unserer Gäste.

Der Fokus liegt jetzt auf den gebuchten Weihnachtsfeiern bei uns im Turm und natürlich auf dem Jahresausklang: Unser Silvesterprogramm zählt traditionell zu den Höhepunkten im Wiener Veranstaltungskalender.

LEADERSNET: Die Rutsche wurde als neue Attraktion viel beachtet. Wie hat sich dieses Angebot auf die Besucherzahlen und das Gesamterlebnis am Turm ausgewirkt?

Bauer: Die Rutsche hat sich sofort als starke Attraktion etabliert und wirkt deutlich auf unsere Besucherzahlen und das Gesamterlebnis am Turm. Sie erweitert das Angebot um eine dynamische, innovative Komponente, die besonders Familien und abenteuerorientierte Gäste anspricht. Gleichzeitig passt sie sich gut in die Identität des Turms ein und zeigt, wie vielseitig wir das Wahrzeichen weiterentwickeln können. Für viele Gäste ist die Rutsche inzwischen ein eigener Anlass, zum Donauturm zu kommen, der Blick über Wien ist nur noch einer von mehreren starken Besuchsmotiven. So erschließen wir neue Zielgruppen, erhöhen die Aufenthaltsdauer und schaffen ein emotionales Highlight, das sowohl Einheimische als auch internationale Besucher:innen nachhaltig begeistert.

LEADERSNET: Rund die Hälfte der Besucher:innen kommt aus dem Ausland – wie gelingt es, den Donauturm als internationales Aushängeschild Wiens zu positionieren und gleichzeitig für die Wiener:innen attraktiv zu bleiben?

Bauer: Uns gelingt dieser Spagat, weil der Donauturm Angebote für beide Zielgruppen konsequent miteinander verbindet. Als internationales Wahrzeichen zieht er mit seiner 360-Grad-Aussicht, Europas höchster Rutsche und dem traditionellen drehenden Turm Café im Wiener Stil weltweites Interesse auf sich. Gleichzeitig bleibt der Turm seit über 60 Jahren ein fixer Bestandteil des Wiener Freizeitlebens, wie etwa durch gehobene Gastronomie, regelmäßige Events und vertraute Traditionen, die besonders die lokale Community ansprechen. Diese Balance aus innovativen Attraktionen und regional verankerten Erlebnissen sorgt dafür, dass der Donauturm sowohl internationales Aushängeschild Wiens ist, als auch ein Ort, an dem sich Wiener:innen dauerhaft wiederfinden.

LEADERSNET: Sie haben einmal betont, dass Kulinarik, Aussicht und Emotionen am Donauturm auf besondere Weise verschmelzen. Wie wichtig ist dieser Dreiklang für den Erfolg des Standorts – und wie spiegelt sich das etwa im Weihnachts- und Silvesterprogramm wider?

Bauer: Genau in dieser Kombination liegt unser Schlüssel zum Erfolg. Die Aussicht schafft Faszination, Kulinarik sorgt für Genuss und die emotionalen Momente entstehen durch das besondere Ambiente und individuelle Erlebnisse. Wir gestalten Angebote, die Gäste begeistern, und zwar weit über das Alltägliche hinaus. Jeder Besuch soll sich im besten Sinne einprägen, das ist unser Anspruch. Für die Festtagssaison rund um Weihnachten und Silvester hat sich unser Küchenchef Andreas Widgruber einiges einfallen lassen, um unseren Gästen an diesen Tagen ein besonderes kulinarisches Erlebnis, gepaart mit Aussicht und Nervenkitzel anbieten zu können.

LEADERSNET: Der Donauturm ist seit über 60 Jahren ein Wahrzeichen, das sich ständig neu erfindet. Was sind die größten Herausforderungen, ein denkmalgeschütztes Bauwerk wirtschaftlich stark und zugleich modern weiterzuentwickeln?

Bauer: Die größte Herausforderung liegt in der Balance zwischen den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes und dem Anspruch, ein wirtschaftlich starkes, zeitgemäßes Angebot zu schaffen. Jede Modernisierung muss so umgesetzt werden, dass die historische Architektur und der Charakter des Turms unangetastet bleiben. Gleichzeitig erwarten unsere Gäste ein hohes Maß an Komfort, digitale Services und innovative Erlebnisse. Damit beides gelingt, arbeiten wir eng mit Fachstellen zusammen, planen Anpassungen besonders sorgfältig und setzen auf Lösungen, die technologische Weiterentwicklungen ermöglichen, ohne das denkmalgeschützte Erbe zu beeinträchtigen.

Da sich ein Turmbesuch gerne auch nach Wetter und Sichtverhältnissen richtet, gewinnt ein ergänzendes, wetterunabhängiges Angebot am Gelände an Bedeutung. Das Wetter antizyklische Konzept der wechselnden VR-Themen zeigt bereits heute, dass es gut mit dem Turm harmoniert: Rund zehn Prozent der Besucher:innen, die das Ausstellung-Angebot im Erdgeschoss nutzen, entscheiden sich im Anschluss auch für eine Turm-Auffahrt. Das bestätigt, wie sinnvoll die Kombination aus traditionellem Wahrzeichen und modernen, manchmal eben auch extern kuratierten, Erlebnisformaten ist. So können wir den Turm verantwortungsvoll weiterentwickeln und gleichzeitig seine wirtschaftliche Zukunft absichern.

LEADERSNET: 2025 neigt sich dem Ende zu – worauf dürfen sich die Besucher:innen 2026 freuen? Gibt es neue Projekte, Kooperationen oder Ideen, die Sie schon verraten können?

Bauer: Wir haben ein paar besondere Projekte in Planung, die das Gästeerlebnis sicherlich weiter bereichern werden. Dazu zählt unter anderem ein neues Kinderkonzept im Gartenbereich, das wir im kommenden Jahr umsetzen und mit dem wir unser Angebot gezielt für eine noch jüngere Zielgruppe erweitern möchten. Details folgen dazu in Kürze, aber unser Ziel ist klar: Wir wollen den Donauturm mit Innovationskraft, regionaler Verwurzelung und internationaler Strahlkraft als Ort für besondere Momente konsequent weiterentwickeln und gleichzeitig für alle Besuchergruppen attraktiv halten.

LEADERSNET: Abschließend: Wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückblicken – was war für Sie persönlich der schönste Moment am Donauturm 2025?

Bauer: Es gab im vergangenen Jahr viele besondere Momente, sodass es schwerfällt, einen Einzigen hervorzuheben. Am meisten berühren mich aber jene Augenblicke, in denen ich die Begeisterung unserer Gäste direkt erlebe – der erste Blick über Wien, ein gefeierter Anlass im Restaurant, oder das Lachen und die kleinen Freudenschreie von Gästen, die die Rutsche ausprobieren. Diese persönlichen Erlebnisse machen für mich den Zauber des Donauturms aus.

www.donauturm.at

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