236,4 Millionen Dollar
Klimt Gemälde für Rekordsumme in dreistelliger Millionenhöhe versteigert

Das Spätwerk mit Titel "Bildnis Elisabeth Lederer" ging für 236,4 Millionen an einen Telefonbieter. Damit ist das Werk nicht nur das teuerste je verkaufte Gemälde des österreichischen Malers, sondern auch das zweitteuerste je bei einer Auktion verkaufte Werk der Kunstgeschichte.

Der 1862 in Baumgarten bei Wien geborene Künstler Gustav Klimt war einer der bedeutendsten österreichischen Maler, dessen kulturelles Erbe noch heute zur Identität Österreichs beiträgt. Er ist einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils und war Gründungspräsident der Wiener Secession, einer Vereinigung bildender Künstler aus der Zeit des Fin de siècle. Ein Großteil seiner Arbeiten befindet sich in der heimischen Galerie Belvedere – darunter weltberühmte Werke wie "Der Kuss". Aber auch das Wien Museum sowie das Leopold Museum besitzen eine umfangreiche Sammlung, die alle Schaffensperioden des Künstlers abdeckt. 

Lange verschollen und doch wieder gefunden

Wie es nun einmal mit großen Künstler:innen so ist, sind ihre Werke nicht nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen gefragt – zumal zahlreiche Werke von den Nationalsozialist:innen an sich gerissen wurden, in deren Familien teilweise bis heute Raubkunst von einer Generation an die nächste vererbt wird. Und so tauchen überall auf dem Globus immer wieder Arbeiten von Kunstschaffenden wie Gustav Klimt auf. Wie kürzlich, als nach Jahrzehnten ein von ihm im Jahr 1897 gefertigtes Gemälde eines ghanaischen Prinzen entdeckt wurde. Das Werk wurde aus Ungarn nach Österreich gebracht. Zu sehen ist der Prinz William Nii Nortey Dowuona. Nach seiner Entstehung blieb das Porträt vermutlich im Besitz von Klimt, bevor es 1923 aus dem Nachlass in Wien versteigert wurde. Fünf Jahre später kam es als Leihgabe in die Wiener Secession, dokumentiert als Besitz von Ernestine Klein, einer Jüdin, die später aufgrund des Faschismus gemeinsam mit ihrem Mann nach Monaco geflohen war. Wie die ZIB2 berichtete, sei das Werk Ende der 30er-Jahre aus ihrer Hietzinger Villa nach Ungarn gebracht worden, um es vor den Nationalsozialist:innen zu schützen, wo es schließlich weiterverkauft und schlussendlich, sich in einem schlechten und verschmutzen Zustand befindend, einem Verkäufer der Wiener Galerie Wienerroither & Kohlbacher angeboten wurde.

Brechen aller Rekorde

Das Klimts Werke noch heute große Beliebtheit genießen, zeigte sich zudem erneut in der Nacht auf Mittwoch (Stand: 19. November 2025). Denn das New Yorker Auktionshaus Sotheby's versteigerte ein Spätwerk des österreichischen Malers. Dabei handelte es sich um das Gemälde "Bildnis Elisabeth Lederer", das Anfang der 1910er-Jahre gefertigt wurde. Zu sehen ist die Tochter eines Industriellenehepaars, die als Unterstützer des Malers galten.

Das klimt'sche Werk brachte nach einem eifrigen Bietergefecht eine erstaunliche Rekordsumme in Höhe von 236,4 Millionen Euro (rund 204 Millionen Euro) ein und ist damit das teuerste je verkaufte Klimt-Bild und das zweitteuerste je bei einer Auktion verkaufte Werk der Kunstgeschichte. Geschlagen wird diese Summe nur vom 2017 versteigerten Bild "Salvator Mundi", gemalt von Leonardo da Vinci, das in New York für 450,3 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Wer Klimts "Bildnis Elisabeth Lederer" nun sein Eigen nennen darf, ist allerdings nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass sich ein Telefonanbieter nach 20 Minuten durchsetzen konnte. 

Mehr über das Gemälde erfahren Sie im nachstehenden Video:

www.sothebys.com

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