Fotos von der Veranstaltung
HKSÖL machte mit simuliertem Prozess das Einheitspatentgericht greifbar

Das fiktive Verfahren bot Einblicke in die richterliche Entscheidungsfindung und zeigte, wie praxisnah Patentstreitigkeiten vermittelt werden können.

Nach der 41. Ausgabe der Friends 4 Friends, die zugleich auch die Premiere der Eventreihe in Graz darstellte (LEADERSNET berichtete) und der 33. "Top Speakers Lounge" (LEADERSNET berichtete) folgte vor einigen Tagen das nächste Highlight der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein. Die HKSÖL lud zu einem besonderen Format ein: In einer rund einstündigen Simulation wurde eine echte Verhandlungssituation vor dem Einheitspatentgericht (UPC) nachgestellt. Die Veranstaltung sollte kompakt und anschaulich zeigen, wie komplexe juristische Fragestellungen greifbar gemacht werden können.

Kompetente Besetzung auf der Richterbank

Die Verhandlung leitete Walter Schober, Richter am Oberlandesgericht Wien und Vorsitzender Richter der UPC-Lokalkammer Wien. Unterstützt wurde er von Markus Gangl (European Patent Litigator und Partner, Torggler & Hofmann Patentanwälte) sowie Alexander Koller (Partner, NOMOS Rechtsanwälte GmbH). Durch gezielte Nachfragen sollten sie für eine lebendige Diskussion sorgen und die juristische Argumentation transparent machen.

Auf Klägerseite plädierte Sabrina Zippenfenig (NOMOS Rechtsanwälte), während Florian Robl (Torggler Hofmann Patentanwälte) die Position der Beklagten vertrat.

Streit um eine Fruchtpresse

Im Mittelpunkt des fiktiven Falls stand ein Patentstreit um eine Fruchtpresse. Die Kernfrage lautete, ob die konkrete Ausführung einer Maschine den Schutzbereich des Patents verletze. Dabei ging es nicht um technische Details, sondern um die juristische Bewertung: Besitzt die streitige Maschine dieselben wesentlichen Merkmale wie der patentierte Gegenstand – oder bestehen Unterschiede, die eine Verletzung ausschließen? In der Gesamtabwägung überzeugten die Argumente der Klägerseite die Richterbank.

Das Publikum als Jury

Ein interaktives Element verlieh dem Abend besondere Dynamik: Noch vor dem Urteil durften die Teilnehmenden selbst abstimmen. Die Mehrheit lag – sehr zur Freude der Vortragenden – richtig. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum machten die Veranstaltung zu einem lebendigen Lernraum, in dem juristische Taktik, Timing und Entscheidungslogik unmittelbar nachvollziehbar wurden.

Networking und Austausch

Beim anschließenden Apero nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch. In entspannter Atmosphäre wurden Eindrücke aus der Verhandlung vertieft, neue Kontakte geknüpft und mögliche Kooperationen im Umfeld des Einheitspatentgerichts besprochen.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.hk-schweiz.at

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