Die Oper im Steinbruch in St. Margarethen ist für zahlreiche Kulturliebhaber:innen eine beliebte Anlaufstelle, wenn es um spektakuläre Inszenierungen und internationale Gesangskunst geht. Seit nun mehr als 30 Jahren dient die Bühne, eingebettet in die weite Landschaft des Ruster Hügellandes, als Austragungsort für Opernerlebnisse mit besonderem Ambiente. Allein in diesem Jahr zog die Inszenierung von Richard Wagners "Der fliegende Holländer" zahlreiche Gäste, darunter auch eine Vielzahl an Prominenten, ins Burgenland, die das Stück, das von Philipp M. Krenner gemeinsam mit Intendanten Daniel Serafin umgesetzt wurde, nicht verpassen wollten (LEADERSNET berichtete). Im Rahmen eines Pressegesprächs gaben nun die Verantwortlichen einen ersten Einblick in das Spielprogramm 2026.
Meisterwerk des Verismo
Im kommenden Jahr soll der Steinbruch erneut einem Meisterwerk als Bühne dienen. Demnach wird vom 15. Juli bis zum 22. August 2026 Giacomo Puccinis "Tosca" aufgeführt. Dabei handelt es sich um ein Stück des Verismo – eine Stilrichtung der italienischen Oper zwischen 1890 und 1920 - das als Neuinszenierung auf die Bühne zurückkehrt und zugleich das 30. Jubiläum der Oper im Steinbruch markiert. "Mit 'Tosca' bringen wir eine der packendsten Opern der Musikgeschichte in die monumentale Kulisse des Steinbruchs – ein Ort, der wie geschaffen ist für Puccinis dramatische Klangwelten und die emotionale Wucht dieser Inszenierung", so der Intendant der Oper im Steinbruch Daniel Serafin.
Die Produktion wird auch dieses Mal das bewährte Kreativteam übernehmen. Für Regie und Bühne zeichnet sich demnach Thaddeus Strassberger verantwortlich, während in den Händen Giuseppe Palellas die Kostüme Form annehmen. Die beiden Männer sorgten bereits mit "Turandot" im Jahr 2021 und "Aida" 2024 für Furore. Im kommenden Jahr beabsichtigten sie, das Publikum in das Rom der Napoleonischen Kriege um 1800 zu entführen – eine Zeit zwischen religiöser Macht, politischer Repression und revolutionärem Aufbruch.
Zusammenspiel von Bühnenbild, Licht und Kostüm
Bei der Inszenierung des Bühnenbildes lässt sich Strassberger von der Ästhetik des römischen Barocks inspirieren – etwa von Caravaggios Hell-Dunkel-Malerei, der Theatralik Berninis und der Architektur Borrominis. Als Schauplätze dienen der Oper dabei die Basilika Sant’ Andrea della Valle, der Palazzo Farnese und die Engelsburg. "Die Bühne ist für mich kein bloßer Hintergrund, sondern ein aktiver Erzähler. Statt starker künstlerischer Effekte setze ich auf das Zusammenspiel von Bühnenbild, Licht und Kostümen", so Strassberger. "Dabei nutze ich die Weite, um die historischen Spannungen – die Machtverschiebungen im Kirchenstaat, die Bedrohung durch revolutionäre Kräfte – für das Publikum erlebbar zu machen."
Und auch Palella lässt den Barock erneut aufleben. "Meine Kostüme für 'Tosca' verbinden die dramatische Opulenz des Barocks mit einer realistischen Detailtreue", erklärt er. "Sie sind nicht nur prachtvoll, sondern auch historisch fundiert und helfen dabei, die Figuren glaubhaft in ihrer Zeit zu verankern." Die musikalische Leitung liegt wiederum erneut in den Händen von Valerio Galli, der bereits 2023 mit "Carmen" im Steinbruch begeisterte (LEADERSNET berichtete). "Ich freue mich besonders über das renommierte und bewährte Leading-Team rund um Thaddeus Strassberger und Giuseppe Palella und bin stolz, dass wir ein internationales Ensemble von höchster Qualität präsentieren können", zeigt sich Serafin begeistert.
"Mit der Oper im Steinbruch verbinden wir künstlerische Exzellenz mit regionaler Verantwortung. Unser Ziel ist es, Kultur nicht nur als inspirierendes Erlebnis zu vermitteln, sondern auch als Motor für nachhaltige Entwicklung im Burgenland zu etablieren – durch Tourismus, Beschäftigung und regionale Wertschöpfung. Dieses Zusammenspiel macht das Burgenland zu einem lebendigen Kulturland mit internationaler Ausstrahlung", meint Rico Gulda, Generalintendant der Esterhazy Privatstiftung, unterstreicht die Bedeutung der Produktion für den Kulturtourismus.
Internationale Stimmen
In der Titelrolle der Floria Tosca sind Joyce El-Khoury, Celine Byrne und Melissa Purnell zu erleben. Als Cavaradossi treten Bror Magnus Tødenes, Yongzhao Yu und Adorján Pataki in Erscheinung und die Rolle des Scarpia übernehmen Ariunbaatar Ganbaatar, Hansung Yoo und Marco Caria. Und auch die Nebenrollen sind mit Zoltan Nagy, Ivan Zinoviev und Ilia Kazakov mit erfahrenen Künstlern besetzt.
Ausblick 2027
Im übernächsten Jahr soll das Erfolgsteam, bestehend aus Strassberger, Palella und Galli, ebenfalls an Bord bleiben, wenn mit "Rigoletto" eine der großen Opern Verdis auf dem Programm steht.
Einen Eindruck vom Pressegespräch können Sie sich mittels Galerie hier und hier machen.
www.operimsteinbruch.at.
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