Fotos von der Ordentlichen Vollversammlung
IV-Wien Präsident nennt Zustand des Industriestandortes alarmierend

| Tobias Seifried 
| 19.11.2025

Bei der Ordentlichen Vollversammlung der Industriellenvereinigung Wien übten Christian C. Pochtler und Ökonom Hans-Werner Sinn scharfe Kritik und warnten vor einer fortschreitenden Deindustrialisierung in Österreich und Deutschland.

Am Montagabend ging im Haus der Industrie die Ordentliche Vollversammlung der Industriellenvereinigung (IV) Wien über die Bühne. Heuer stand sie ganz im Zeichen des Zustandes des Industriestandortes Österreich und Deutschland. Sowohl der Befund von Präsident Christian C. Pochtler als auch des deutschen Ökonomen Hans-Werner Sinn fiel dabei äußerst kritisch aus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Corinna Milborn.

"Faule Kompromisse" lähmen die Politik

Pochtler betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Maßnahmen der Bundesregierung angesichts der tiefen Krise, in der sich Österreich befinde, noch nicht ausreichend seien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder zu stärken. Er zog Parallelen zur politischen Situation in Deutschland: Parteien, die ideologisch weit auseinanderliegen, seien derzeit quasi zur Zusammenarbeit „verdammt“. Infolgedessen komme es zu oft zu "faulen Kompromissen", die gerade in Krisenzeiten de facto Stillstand bedeuten, so der IV-Wien Präsident.

Industrieller Niedergang durch "Ökosozialismus"

Der renommierte Ökonom Hans-Werner Sinn führte den Niedergang der Industrie in beiden Ländern ebenfalls auf falsche Prioritätensetzungen seitens der Politik zurück. Er kritisierte, dass der sogenannte "Ökosozialismus" dazu geführt habe, dass das "Herz der deutschen Industrie", die Automobilindustrie, um 22 Prozent geschrumpft sei. Dasselbe gelte für die chemische Industrie. Sinn äußerte zudem scharfe Kritik an der nationalen Klimapolitik: Man kasteie sich selbst und zerstöre die Industrie – "ohne einen messbaren Nutzen für das globale Klima". Denn was Europa an CO₂ einspare, werde durch andere Länder mehr als nur kompensiert, so die Argumentation des renommierten Ökonomen.

Beide Redner waren sich darin einig, dass es dringend strukturelle Reformen brauche, etwa im Bereich der Pensionen sowie bei Anreizen für mehr Arbeit.

Netzwerken

Nach dem inhaltlichen Programm blieb noch ausreichend Zeit zum Netzwerken und Kontakte knüpfen. Unter den Gästen waren unter anderem WK-Wien Präsident Walter Ruck, Verbund CEO Michael Strugl, Wolfgang Layr (Volksbank Wien), Christoph Schmidt (Vienna Airport), Ex-Vizekanzler Werner Kogler, Bezirksvorsteher Innere Stadt Markus Figl, u. v. m.

LEADERSNET war bei der Ordentliche Vollversammlung. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.wien.iv.at

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