Fotos aus dem Haus der Industrie
Auftakt der Women Leadership Alliance widmete sich weiblicher Führung

Die erste Veranstaltung der neuen Initiative des Wirtschaftsforums der Führungskräfte Österreich (WdF) brachte eine Vielzahl an Frauen in Führungspositionen zusammen. Gemeinsam sprachen sie nicht nur über die Bedeutung ihrer selbst für das Wirtschaftsleben, sondern auch über Diversität. 

Unter dem Titel "Wirtschaft braucht weibliche Führung, oder etwa nicht?" versammelten sich in jüngster Vergangenheit zahlreiche weibliche Führungskräfte im Haus der Industrie zur Auftaktveranstaltung der Women Leadership Alliance (WLA). Die Initiative geht auf das Wirtschaftsforum der Führungskräfte Österreichs (WdF) zurück und wurde ins Leben gerufen, um die Bedeutung von leitenden Frauen im Wirtschaftsleben zu betonen. Schnell zeigte sich, dass eine stärkere Präsenz ihrer nicht nur notwendig, sondern auch unverzichtbar für den Erfolg der wirtschaftlichen Zukunft ist. 

Die Dringlichkeit der Initiative unterstrich Wolfgang Hammerer, der die Veranstaltung gemeinsam mit Wajden Byloff einleitete. "Der WdF sah sich bereits 2014 der Herausforderung gegenüber, weibliche Führungspersönlichkeiten sichtbar zu machen. Die heutige Auftaktveranstaltung der WLA markiert den erfolgreichen Schritt in eine diversere Zukunft, den wir gemeinsam mit Wajden Byloff entwickelt haben."

Ernüchternde Realität und klare Forderungen

Ein Realitätscheck zeigte die ernüchternde Wahrheit. So ist auch im Jahr 2025 kein einziger der Top 20 AXT-Konzerne von einer Frau geführt (LEADERSNET berichtete). Ein Alarmzeichen für die Gleichstellung und die Wettbewerbsfähigkeit sowie Innovationskraft des Wirtschaftsstandortes Österreichs. Die Bundesministerin für Frauen, Wirtschaft und Forschung, Eva Maria-Holzleitner, betonte daher in ihrer Keynote: "Wir wissen: diversere Teams bringen einen besseren Output." Und: "Frauen in Führungspositionen sind Vorbilder für die nächste Generation." Weiter meint sie, es sei "unsere gesellschaftliche Verantwortung, Frauen in Führung zu haben". Sie habe Zuversicht, denn Österreich könne es sich wirtschaftlich nicht leisten, diese Potenziale nicht zu realisieren. 

"Wir (Frauen) sind anders als Männer, eine Bereicherung"

Sandra BaierlRessortleiterin Karrieren/Business bei der Tageszeitung Kurier, knüpfte im Anschluss eine Round Table Diskussion mit hochkarätigen Gästen an. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass Frauen-Quoten unabdingbar sind und sich die Arbeitskultur dadurch automatisch verändere. Susanna Zapreva, Vorständin bei Verbund, machte im Zuge dessen auf die Herausforderungen aufmerksam: "Es braucht heute ein anderes Maß für Frauen in Führungspositionen. Quoten sind essenziell, um Veränderungen herbeizuführen. Frauen brauchen Unterstützung der Gesellschaft und der Politik." Die Vorständin der ÖBB, Silvia Angelo, wies darauf hin, dass Zuhause für viele Frauen nur ein Schichtwechsel ansteht und die Arbeit weitergeht. "Es ist an der Zeit, dass wir an diese Strukturen ansetzen. Es gibt überall KPIs, nur nicht bei Frauen", forderte sie. 

Im weiteren Verlauf der Panel-Diskussion definierten die Teilnehmerinnen die Ansatzpunkte der Veränderung. Sonja Wehsely von Siemens Health, machte klar: "Macht wird nie von selbst abgegeben. Wir müssen aktiv daran arbeiten, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen." Nicole Schlautmann von MSD Österreich ergänzte: "Wir haben ein Wirtschaftsdefizit, das wir uns nicht leisten können. Mehr Diversität ist nicht nur wünschenswert, sondern notwendig." Ilse Hirt von Wiener Netze traf mit ihrer Aussage wohl den Nagel auf den Kopf: "Wir sind anders als Männer, eine Bereicherung. Vor allem Frauen mit Praxis muss eine Chance gegeben und ihr Potenzial genutzt werden." Und Karin Meier-Martetschläger fügte mit Blick auf die Rollen- und Aufgabenverteilung hinzu: "Wir als Frauen sind nicht allein zuständig für die Kinderbetreuung. Das Thema ist gesellschaftspolitisch und es muss selbstverständlich sein, wie in anderen Ländern, dass Männer ihren Anteil automatisch zu 50 Prozent übernehmen."

Fünf-Stufen-Plan zur Förderung weiblicher Führung

Im Anschluss stellte Wajden Byloff eine Arbeitsgruppe vor, die einen Fünf-Stufen-Plan entwickeln soll, um die Teilhabe von Frauen in Führungspositionen zu forcieren. Die Leitung dieser Initiative übernimmt dabei Bernhard Klein

Stärken der Frauen vor den Vorhang geholt

Die Diskussionsrunde habe die Anwesenden inspiriert, aktiv an der Veränderung mitzuwirken und die Auseinandersetzung mit Diversität und Gleichheit weiter voranzutreiben. Das Fazit lautet, dass sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen dazu beitragen und zusammenarbeiten müssen, damit Österreich wirtschaftlich vorankommt. So schloss die Veranstaltung mit einer deutlichen Botschaft: "Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, werden wir in einer Zeit stagnieren, in der Gleichberechtigung immer noch nicht verwirklicht ist."

LEADERSNET begleitete das Event. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie verschaffen. 

www.wdf.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV