Das Genussmagazin Falstaff hat seinen Barguide 2026 veröffentlicht. Dieser umfasst dieses Mal 1.000 Bars und Cocktailspots im deutschsprachigen Raum, den nordischen Ländern und in der Slowakei. Das Überblickswerk fußt dabei auf der Falstaff-Community-Bewertung von über 1.400 Lokalen - 500 davon allein in Österreich. Obendrein wurden bei der exklusiven Vienna Bar- und Spirits Award Night im Hilton Vienna herausragende Persönlichkeiten der Branche prämiert.
Über die heimischen Grenzen hinaus
"Dass wir heuer erstmals auch die besten Bars der Slowakei vorstellen, zeigt eindrucksvoll, wie stark die europäische Barkultur zusammenwächst. Grenzen spielen in der Welt des guten Geschmacks keine Rolle mehr – entscheidend sind Leidenschaft, Qualität und Persönlichkeit. Der Falstaff Barguide 2026 vereint all jene, die mit Kreativität und Hingabe das Niveau immer weiter anheben. Wir sind stolz, diese Bewegung nicht nur zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten und zu zeigen, wie lebendig, vielfältig und international die Barwelt heute ist!", so Wolfgang Rosam, Herausgeber des Falstaff.
Falstaff Profi Chefredakteur Roland Graf sieht in der internationalen Öffnung des Genussmagazins einen wichtigen Schritt, wie er gegenüber LEADERSNET.tv erklärte: "Sie spiegelt einerseits die Entwicklung des Falstaffs wider, mit den Ausgaben auch über den deutschen Sprachraum hinaus in Italien und der Slowakei – demnächst auch die Nordics, also ganz Skandinavien. Und tatsächlich muss man sagen, die Bar ist vielleicht hier den anderen Kategorien ein bisschen voraus, weil sie immer schon international war." Ohne Zitrusfrüchte hätte es in Österreich nie vernünftige Cocktails gegeben, so Graf. "Spirituosen kommen von überall her – ob das Südamerika ist oder ob das Großbritannien ist. Und dementsprechend passt das wunderbar, auch die Bars ein bisschen größer bei den Auszeichnungen zu denken", zeigte er sich überzeugt.
Österreich – ein Zentrum der Barkultur
Hierzulande wurden insgesamt 340 Cocktailbars und 205 Weinbars bewertet. Damit zeige sich Österreich als ein pulsierendes Zentrum der Bar- und Weinkultur im deutschsprachigen Raum. Den ersten Platz des Rankings und somit den Gesamtsieg müssen sich heuer gleich zwei Wiener Bars teilen, die beide mit je 96 Falstaff-Punkten bewertet wurden und zugleich als "American Bars des Jahres" hervorgingen. Die Titel ihr Eigen nennen, dürfen zum einen Dino’s Apothecary Bar, mit der kreativen Handschrift von Heinz Kaiser, und zum anderen Tür 7, mit seiner persönlichen Barkultur von Geri Tsai. Beide Häuser würden auf eindrucksvolle Weise verkörpern, wie vielfältig Exzellenz sein kann.
Weitere heimische Gewinner:innen
In den Kategorien "Neueröffnung des Jahres" und "Barteam des Jahres" ging das Lokal Kleinod am Ring als Sieger hervor (LEADERSNET berichtete über die Eröffnung). Gegenüber LEADERSNET.tv verriet David Schober, geschäftsführender Gesellschafter des Kleinods, in welche Richtung sie auch künftig gehen wollen: "Bei uns auf jeden Fall auch in Richtung alkoholfrei. Wir sind überzeugt, dass es ein Teil der Zukunft ist." Derzeit verfolgen sie drei Ansätze, wie Schober erklärte. "Wir bauen ohne alkoholfreien Spirituosen Drinks nach, die man bereits kennt. Dann bauen wir Drinks mit alkoholfreien Spirituosen und dann bauen wir ganz etwas Neues. Und wir testen jetzt einfach mal, was am besten ankommt."
Als "Bartender des Jahres" wurde Marco Pani von der Bar Pani gewürdigt. Er berichtete: "Ich sehe immer mehr einen Trend zur Qualität. Also richtige Cocktails, die nach etwas schmecken." Vor allem Whisky und Mezcal seien gefragt. "Sogar Damen verlangen etwas Rauchiges, etwas, was vor zehn Jahren niemals passiert wäre. Im Gegenteil: Sie haben das gerochen und sind weggelaufen. Und heutzutage wollen sie Mezcal trinken", witzelte er.
Die "Barfrau des Jahres" wurde wiederum Berit Glaser von der Bar Miranda, die sich sichtbar überwältigt von der Auszeichnung zeigte. "Ich freue mich total, dass ich das geworden bin. Ich mache das auch schon sehr lange. Und ich mache das auch nicht allein, sondern mit meinen besten Freunden – das ist mir immer wichtig zu erwähnen. Ich liebe, was ich tue, deswegen freue ich mich sehr über diese Auszeichnung."
Nora Fritz Hermann (Miss Saigon) wurde wiederum als "Rookie-Bartender des Jahres" ausgezeichnet. Weitere Preise gingen an die SHF Bar, die mit dem Titel "Barkarte des Jahres" geehrt wurden, an die Bar Frau Dietrich als "Bar-Juwel des Jahres" und an Alois Gölles (Gölles) für sein "Lebenswerk". Damit wurde der Pionier geehrt, dessen Name untrennbar mit der Entwicklung der heimischen Spirituosenkultur verbunden ist. Seine Marke stehe für Qualität, Innovation und regionale Identität.
Den Titel "Brennerei des Jahres" durfte heuer die Destillerie Farthofer GmbH mit nach Hause nehmen, während sich der Organics Sky Garden über die Auszeichnung als "Rooftop-Bar des Jahres" freuen durfte. Der Preis für die "Tagesbar des Jahres" ging an Pier 69, jener als "Hotelbar des Jahres" an Theo's und "Speakeasy des Jahres" wurde The Chapel.
Die Kategoriesieger der Weinbars in Österreich
Bei den Weinbars ging der Titel "Neueröffnung des Jahres" an Das Robitza. "Restaurantbar des Jahres" wurde die Senns Bar in Salzburg. Thomas Kracher aus der Senns Bar sieht die Auszeichnung vor allem als Wertschätzung für ihr Konzept. "Wir haben gerade erst neu gestartet und es war eigentlich eine Idee, da wir aus einem zwei Michelin-Sterne-Restaurant kommen, dass wir die Bar ein bisschen zugänglicher machen. Dass es so gut angenommen wird und ankommt, freut uns am meisten."
Fohringer erhielt zudem den Titel "Beste Weinbar in einer Vinothek". Für die "Größte Auswahl in einer Weinbar" wurde hingegen Wein & Co. gewürdigt. Das Haus Weindl ist wiederum die "Klassische Weinbar des Jahres" und Ursprung wurde als "Weinrestaurant/-bistro des Jahres" prämiert. Der "Sonderpreis Special Selection" ging heuer an die Loisium Wine Bar und den Titel "Natural Wine Bar des Jahres" darf sich fortan Vinifero auf die Fahnen schreiben.
Internationale Auszeichnungen
Neben Österreich wurden auch Bars in Deutschland, der Schweiz, den nordischen Ländern und der Slowakei ausgezeichnet. In Deutschland standen über 420 Cocktailbars und 190 Weinbars auf der Liste. In der Schweiz wiederum 190 Cocktailbars und 73 Weinbars. Die bewerteten Top-Bars der Slowakei sind hingegen gesammelt in der Falstaff-App zu finden. So viel vorweg: Als beste Bar des Landes wurde die Mirror Cocktail Bar in Bratislava prämiert. Im Rahmen der Vienna Bar- und Spirits Award Night wurde zudem der Italiener Juri Romano vom San Domenico Palace, A Four Seasons Hotel in Taormina zum "Bartender des Jahres Italien" gekürt.
Doch was zeichnet nun eigentlich eine gute Bar aus? Heinz Kaiser von Dino’s Apothecary Bar weiß das ganz genau. "Das ist relativ einfach: Wenn es einem beim Hinausgehen wesentlich besser geht, als beim Hineingehen", meinte er mit einem Lächeln im Gesicht.
Im Video
LEADERSNET.tv holte neben Roland Graf (Falstaff Profi Chefredakteur), Berit Glaser (Bartenderin des Jahres, Miranda Bar Wien), Thomas Kracher (Restaurantbar des Jahres, Senns Bar Salzburg), Marco Pani (Bartender des Jahres, Bar Pani Wien), David Schober (Kleinod Wien, Barteam des Jahres & Neueröffnung des Jahres) und Heinz Kaiser (Dino’s Apothecary Bar, Falstaff American Bar 2026) auch Michael Kolarik-Leingartner (Brandambassador Budweiser Budvar), Juri Romano (Bartender des Jahres Italien, Four Seasons San Domenico Palace), Andreas Senn (Restaurantbar des Jahres, Senns Bar in Salzburg) und Hans Reisetbauer (Inhaber Brennerei Reisetbauer) vor die Kamera.
Außerdem begleitete LEADERSNET die Vienna Bar- und Spirits Award Night mit einem Fotografen. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie verschaffen.
www.falstaff.at
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