Am 20. Oktober 2025 fand heuer der Oberösterreichische Tourismustag im Scalaria Event Resort in St. Wolfgang statt. Mehr als 600 Teilnehmer:innen folgten der Einladung der Wirtschaftskammer Oberösterreich und Oberösterreich Tourismus zum Event, das heuer unter dem Motto "Connecting the Dots" über die Bühne ging. Ziel der Veranstaltung war es unter anderem, eine neue Ära des Miteinanders einzuläuten.
Im Mittelpunkt des Oberösterreichischen Tourismustags, der vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft das Zertifikat als "Green Event" erhielt, standen neben dem interdisziplinären Austausch auch Inspiration und vor allem aber der Anstoß zu einer neuen Zusammenarbeit von Tourismus – auch über regionale Grenzen hinweg. Obendrein nutzte man die Gelegenheit, um den Notos Tourismuspreis zu verleihen.
Landes-Tourismusstrategie 2030
Mit dem Rückenwind der Landes-Tourismusstrategie 2030 sei in den vergangenen Monaten eine neue Tourismusstruktur im Land entstanden. Unter dem Claim "Wir gewinnt" will man Zusammenarbeit in einem nächsten Schritt von der Kooperation zur Kollaboration mit klarer Aufgabenverteilung "ganz groß" schreiben. Zwischen der Landestourismusorganisation und den sieben regionalen Tourismusverbänden, auf nationaler Ebene mit der Österreich Werbung, mit neuen betrieblichen Initiativen und mit branchenübergreifenden Projekten. Ziel sei es, mehr Innovationen für die Branche, mehr Power am Markt und mehr Sichtbarkeit, national wie international, zu gewinnen.
"Der Tourismus ist ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft und zugleich ein starkes Stück Lebensqualität für die Menschen im Land", so Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner. Er zeigt sich davon überzeugt, dass die über 30 Prozent mehr Gästeankünfte und das Plus von fast 27 Prozent bei den Nächtigungen in den vergangenen zehn Jahren die großartige Entwicklung der Branche unterstreichen würden. "Mit der neuen Struktur und dem klaren Bekenntnis zur Zusammenarbeit haben wir ein starkes Fundament geschaffen, auf dem wir bei diesem Oberösterreichischen Tourismustag den nächsten Stein setzen – mit innovativen Ideen in der Angebotsgestaltung, gebündelten Kräften in der Gästekommunikation und der gemeinsamen Weiterentwicklung von Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Internationalisierung."
Die Präsidentin der WKO Oberösterreich, Doris Hummer, ergänzt, dass die heimischen Tourismusbetriebe Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Lebensqualität in den Regionen schaffen würden. "Mit dem OÖ Tourismustag zeigen wir, wie viel Innovationskraft, Engagement und Zukunftsgeist in dieser Branche stecken. Denn Kooperation ist der Schlüssel zum Erfolg", ist sie sich sicher. Der Spartenobmann der oberösterreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft, Gerold Royda, fügt hinzu: "Kooperation ist unsere Stärke. Wenn Betriebe, Regionen und Partner gemeinsam denken und handeln, entstehen Synergien, von denen die gesamte Branche profitiert. Und damit auch die Menschen im Land."
Einblicke in wesentliche Projekte und Maßnahmen
Bereits vor zwei Jahren wurde im Zuge des Oberösterreichischen Tourismustags die Landes-Tourismusstrategie 2030 vorgestellt. Bei der heurigen Veranstaltung präsentierten die Verantwortlichen daher erste Einblicke zu den wesentlichen Projekten sowie Maßnahmen und gaben Auskunft über die nächsten Schritte, die gemeinsam mit den Partnern eingeleitet werden sollen. Obendrein lieferten nationale und internationale Expert:innen praxisnahe Einblicke zu diesem Thema, zeigten Best Practices und luden zum Austausch ein.
"Es ging uns bewusst darum, uns in die Kochtöpfe schauen zu lassen. Zu zeigen, woran wir gerade arbeiten, in den Austausch gehen und notwendige Innovationen anzustoßen", erklärt Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer von Oberösterreich Tourismus. Das heurige Motto "Connecting the Dots" unterstreiche ihr Ziel, mit diesem Tag ein starkes Signal für die zukünftige Zusammenarbeit mit ihren Destinationen, den Betrieben und auf nationaler Ebene mit der Österreich Werbung zu setzen.
Tourismus neu gedacht
In den Workshop-Sessions am Nachmittag wurden große Zukunftsthemen, die den Wandel der Branche prägen, weitergedacht. Dazu gehörten Überlegungen, wie beispielsweise Tourismus einen modernen und naturnahen Lebensraum gestaltet, der von Gästen und Einheimischen gleichsam geschätzt wird oder auch die Frage, wie zukunftsweisende Produktentwicklung gelingt und klimafreundliche Angebote einen tiefgreifenden Wandel im touristischen Individualverkehr unterstützen. Und schließlich ging es auch darum, wie die kulinarische Identität und Qualität des Landes noch stärker auf die Speisekarten kommen oder auch wie man vermehrt Gäste aus internationalen Märkten für Oberösterreich und die Destinationen begeistern kann.
Was bei Zukunftsüberlegungen natürlich nicht fehlen darf, sind Themen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Von KI-gestützter Gästekommunikation bis zur datenbasierten Marktanalyse treibe der Oberösterreichische Tourismustag den digitalen Wandel aktiv voran. Durch vernetzte Systeme, gemeinsame Datenräume und abgestimmte Prozesse würden die Destinationen, Betriebe und Partner künftig noch effizienter zusammenarbeiten.
Sympathie für Kulinarik und Jugend
Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung konnten sich zudem von der kulinarischen Vielfalt des Bundeslandes und seiner Regionen überzeugen. Aufgetischt in St. Wolfgang hatte die Initiative "Genussland Oberösterreich", die regionale Esskultur und Produkte von heimischen Genusshandwerker:innen vor den Vorhang holt. Ebenso anwesend waren die Gastronom:innen Marie Rahofer (Gasthof Rahofer I Kronstorf), Dominik Süss (Gasthof Süß I Oberkappel) und Klemens Gold (RAU – nature based cuisine, Großraming) sowie Klaus Kobald mit dem Scalaria-Küchenteam, die alle regionale, kreative Gerichte beim Event einbrachten.
Und auch die Jugend sollte beim Oberösterreichischen Tourismustag nicht zu kurz kommen und kam selbst zu Wort. In einer Gesprächsrunde teilten Florian See (Jungkoch und Vize-Staatsmeister bei der Lehrlings-Meisterschaft "AustrianSkills"), Lola Chauveau (Tourismusschule Bad Leonfelden und Head of Kitchen bei "Wirtshaus macht Schule") sowie Johanna Grill (Tourismusschule Bad Ischl) ihre eigenen Erfahrungen.
Verleihung des Notos Tourismuspreises und ÖiT
Wie eingangs erwähnt, wurde der Rahmen der Veranstaltung dafür genutzt, den Notos Tourismuspreis zu überreichen. Dieser zeichnet besonders zukunftsweisende Betriebe und Projekte aus. "Der Notos steht für das, was die Tourismus-Branche ausmacht: Ideenreichtum, Gestaltungswille und gemeinsame Verantwortung", erklärt Achleitner. "Die eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie engagiert Oberösterreichs Betriebe und Initiativen den Tourismus weiterentwickeln. Mutig, zukunftsorientiert und mit Sinn für Qualität."
Kategorie: Nachhaltiges touristisches Gesamterlebnis
- Preisträger: Gröller Hospitality
Der Betrieb zeige, wie gelebte Verantwortung Genuss sowie Nachhaltigkeit verbindet und sei ein Ort, an dem Werte wachsen, Tradition und Moderne ineinandergreifen und Gäste kulinarische Erlebnisse mit Haltung genießen.
Kategorie: Smart, digital, innovativ
Trailspulse denke Naturerlebnis und Besucherlenkung neu, da es Besucherströme auf Wegen und Trails energieautark und datenschutzfreundlich ohne Eingriff in die Naturräume misst. Die Daten würden helfen, Mensch und Natur in Balance zu halten, regionale Wertschöpfung sichtbar zu machen und Freizeit- sowie Tourismusangebote nachhaltig zu planen.
Zudem wurde der Notos Publikumspreis überreicht, der über eine öffentliche Abstimmung von mehr als 5.000 Oberösterreicher:innen gewählt wurde:
Kategorie: Nachhaltige touristische Erlebnisse
- Preisträger: Urkraftdorf Kaltenberg
In Kaltenberg im Mühlviertel schließen sich Bewohner:innen, Betriebe und Gemeinde zu einem Tourismusforum Urkraftdorf zusammen und entwickeln ein nachhaltiges Tourismusmodell. Herzstück ist der Urkraftweg, der direkt bei der Bushaltestelle startet und durch regionale Kulinarik, Brennereiführungen und Kutschenfahrten ergänzt wird. Das Urkraftdorf lebe vom Ehrenamt, stärke Betriebe, sichere Arbeitsplätze und fördere das Gemeinwohl.
Kategorie: Innovative Gästeservices
- Preisträger: Wandi – Navigations-App für Wanderreiter:innen
Die App wurde für das 700 Kilometer lange Reitwegnetz der Mühlviertler Alm entwickelt und navigiert offline, warnt bei Abweichungen und zeigt nur genehmigte Routen, um Natur und Grundstücke zu schützen. Rund 25 Freiwillige haben 500 Stunden in die exakte Datenerfassung investiert.
Obendrein verkündete die Wirtschaftskammer Oberösterreich die Landessieger des Österreichischen Innovationspreis Tourismus (ÖIT), der dieses Mal Veranstaltungseinrichtungen für Kongresse und Tagungen prämierte. Ausgezeichnet wurden DOPa3-Premium Lounge der DP Gastro GmbH in Linz (Kategorie 10 – 200 Teilnehmer:innen), Loxone Campus in Kollerschlag (201 – 1.000 Teilnehmer:innen) und Scalaria in St. Wolfgang (1.001 – 2.000 Teilnehmer:innen).
LEADERSNET besuchte die Veranstaltung. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie verschaffen.
www.wko.at/ooe
www.oberoesterreich-tourismus.at
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