Deloitte-Studie
Acht von zehn Österreicher außerhalb der Arbeitszeit erreichbar

| Larissa Bilovits 
| 09.10.2025

Wie eine aktuelle Deloitte-Studie zeigt, verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit zunehmend – mit spürbaren Folgen für Erholung und mentale Gesundheit. 

Das Smartphone ist heutzutage für fast jede:n ein alltäglicher Begleiter. Es erleichtert vieles, verbindet und informiert – bringt jedoch auch Schattenseiten mit sich: Die ständige Erreichbarkeit kann nicht nur im Privatleben belastend sein, sondern lässt auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen. Ein Umstand, der bei vielen Österreicher:innen für Stress oder innere Unruhe sorgt, weswegen immer mehr Menschen aktiv Maßnahmen dagegen setzen, wie eine aktuelle, repräsentative Studie des Beratungsunternehmens Deloitte unter rund 500 Mobiltelefon-Nutzer:innen festhält. 

Erreichbarkeit stresst Arbeitnehmer:innen

Demnach geben acht von zehn Österreicher:innen (81 %) an, auch außerhalb der Arbeitszeit für berufliche Angelegenheiten telefonisch erreichbar zu sein. Dies scheinen sich Führungskräfte sowie Kolleg:innen auch zu nutze zu machen – immerhin werden 39 Prozent dieser Allzeit-Erreichbaren laut eigenen Angaben mehrmals im Monat in der Freizeit kontaktiert, und 15 Prozent sogar mehrmals pro Woche.

"Smartphones sind mittlerweile zu ständigen Begleitern im Alltag geworden, dadurch verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben", weiß Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich. "Für die mentale Gesundheit birgt das ein Risiko: Immerhin 16 Prozent fühlen sich durch die ständige Erreichbarkeit im Arbeitskontext häufig gestresst, 13 Prozent verspüren innere Unruhe oder sogar den Zwang, dauernd auf das Smartphone schauen zu müssen."

Starke Smartphonenutzung

Darüber hinaus hat die Studie die Österreicher:innen nach dem privaten Handy-Nutzungsverhalten gefragt. Demnach nutzt rund die Hälfte der Befragten ihr Smartphone "sehr oft", und ein Viertel glaubt gar, es "viel zu oft" zu verwenden. Konkret verbringen rund ein Drittel der Menschen (31 %) täglich zwei bis drei Stunden mit der Nutzung, während ein Fünftel (21 %) sogar vier bis fünf Stunden pro Tag am Handy ist.

"Vor allem die junge Generation ist stark an Smartphones gebunden. Wie unsere Studie zeigt, ist ein großer Teil der Vielnutzer zwischen 14 und 29 Jahre alt", erklärt Brence. "Verwendet wird das Mobiltelefon dabei vor allem als Kommunikationsmittel, etwa zum Messaging oder Telefonieren. Aber auch im Internet zu surfen oder Social-Media-Aktivitäten zählen zu den Top-Aktivitäten."

Mehrheit möchte Smartphonenutzung reduzieren

Obwohl die Österreicher:innen offenbar nicht auf ihr Smartphone verzichten möchten, betrachten sie ihre Nutzung zunehmend kritisch: 59 Prozent möchten die Nutzungsdauer reduzieren, und 60 Prozent setzen bereits konkrete Schritte, um das umzusetzen. So schalten 27 Prozent den Ton aus, 19 Prozent legen das Gerät immer wieder bewusst außer Reichweite, 18 Prozent deaktivieren Push-Nachrichten und 16 Prozent halten sich an feste bildschirmfreie Zeiten.

"Eine bewusstere Smartphone-Nutzung und Digital Detox liegen derzeit im Trend. Dass die breite Öffentlichkeit aber künftig radikal auf die digitalen Endgeräte verzichten wird, ist unwahrscheinlich. Anbieter haben daher auch in Zukunft wenig zu befürchten – eine Anpassung an das neue Konsumentenverhalten im Sinne ihrer Corporate Digital Responsibility ist trotzdem empfehlenswert, um wettbewerbsfähig zu bleiben", so Brence abschließend.

www.deloitte.com

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