Raiffeisen Research und Bausparkasse-Analyse
Wohneigentum verteuert sich erneut, Nachfrage nach Finanzierungen steigt

| Redaktion 
| 08.10.2025

Die Immobilienpreise in Österreich steigen wieder leicht. Laut Raiffeisen Research kehrt damit Bewegung in den Markt zurück. Während Fixzinsdarlehen zunehmend nachgefragt sind, gewinnt vor allem der Mietmarkt an Bedeutung.

Nach einer längeren Phase der Stabilität sind die Preise für Wohneigentum in Österreich im ersten Halbjahr 2025 erstmals wieder angestiegen. Gegenüber Ende 2024 verzeichnete der Markt ein Plus von 0,3 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer Raiffeisen Research und Raiffeisen Bausparkasse-Analyse. "Gestiegene Einkommen und einbrechende Fertigstellungszahlen bei wachsender Bevölkerung sprechen für steigende Preise, absehbar kaum mehr sinkende Zinsen aber dagegen, dass die Bäume in den Himmel wachsen", sagt Matthias Reith, Senior Ökonom für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt bei Raiffeisen Research.

Leistbarkeit von Krediten verbessert sich

Laut OeNB-Zinsstatistik kostete ein Immobilienkredit im August 2025 durchschnittlich 3,4 Prozent, während der Zinssatz Anfang 2018 noch bei 1,8 Prozent lag. Dennoch hat sich die Leistbarkeit verbessert: Mussten 2018 beim kreditfinanzierten Hauskauf 28 Prozent des Haushaltseinkommens für die monatliche Rate aufgewendet werden, so waren es im zweiten Quartal 2025 durchschnittlich 37 Prozent.

 

Leistbarkeit bei Kreditfinanzierung wieder auf akzeptablen Niveaus © OeNB/ Statistik Austria/RBI/Raiffeisen Research

Mietmarkt im Aufwind 

Der Trend zum Wohnen in Miete verstärkt sich seit der Zinswende im Herbst 2022. Im zweiten Quartal 2025 lebten rund 6.000 Haushalte weniger im Eigentum als noch 2022, während sich 35 Prozent mehr Haushalte pro Quartal für Mietwohnungen entschieden. "Der Traum vom Eigenheim wird seit Herbst 2022 länger in der Mietwohnung geträumt", so Reith.

Besonders stark sind die Angebotsmieten in Feldkirch (+28 %), Kufstein (+21 %) und Wien-Josefstadt (+20 %) gestiegen. Geringere Anstiege gab es etwa in Waidhofen/Ybbs (+5 %), Graz (+2 %) oder Gmünd (0 %).

Boom bei Fixzinsdarlehen

Die Nachfrage nach Fixzinsdarlehen steigt deutlich: In den ersten drei Quartalen 2025 sagte die Raiffeisen Bausparkasse Nettodarlehen in Höhe von 564 Millionen Euro zu – mehr als 50 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 82 Prozent der Kredite wurden als mittel- bis langfristige Fixzinsdarlehen vergeben. Gleichzeitig erhöhte sich die durchschnittliche Darlehenssumme auf 194.200 Euro.

Gemeinnütziger Wohnbau als Stabilitätsfaktor

Mit einem Marktanteil von 25 Prozent sichern Österreichs gemeinnützige Bauvereinigungen (GBV) ein Viertel der jährlichen Wohnbauproduktion. Da öffentliche Budgets schrumpfen, gewinnt somit private Finanzierung zunehmend an Bedeutung.

"Gemeinnütziger Wohnbau ist zu einer unverzichtbaren Konstante für leistbares Wohnen in Österreich geworden. Durch beinahe schon serienmäßige Ausstattung mit Photovoltaik, Wärmepumpe oder kontrollierter Wohnraumlüftung wird Leistbarkeit dort geradezu beispiellos mit hoher Wohnqualität verbunden. Ich bin daher überzeugt, dass gemeinnütziger Wohnbau in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird, wenn es um die Schaffung von verdichtetem Wohnraum in Österreich geht", so Christian Vallant, Geschäftsführer der Raiffeisen Bausparkasse.  

www.bausparen.at

www.raiffeisenresearch.com

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV