Unternehmen in Österreich sowie in Europa stehen aktuell stark unter Druck – dafür verantwortlich sind neben den schwächelnden Wirtschaftsentwicklungen auch der akute Fachkräftemangel, geopolitische Unsicherheiten, aber ebenso der zunehmende Stellenwert ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Anlässlich dessen hat CEOs for Future eine Umfrage unter 922 jungen Menschen der Generation Z (15 bis 30 Jahre) sowie 53 Top-Manager:innen zu Themen wie Nachhaltigkeit & Wirtschaft, Skills & Know-how sowie Werte & Culture durchgeführt.
"Unsere Umfrage zeigt klar: Beide Generationen – Gen Z und Topmanager:innen – wollen mehr Tempo für die nötige Transformation mit dem Nachhhaltigkeitsfokus", sagt Birgit Kraft-Kinz, CEO der CEOs for Future GmbH, und führt weiter aus: "Die Fachkräftestärkung muss mit im Mittelpunkt stehen." Um allerdings mehr Geschwindigkeit in der nachhaltige Transformation zu erreichen, brauche es gegenseitiges Verständnis, betont Stefan Güldenberg, Professor für Strategie und Nachhaltigkeit an der EHL Hospitality Business School Lausanne, Schweiz, der die Studie kuratiert hat: "Während junge Menschen neue Ideen einbringen, erwarten Führungskräfte mehr wirtschaftliches Know-how. Der Generationendialog ist die Brücke, um beides zu verbinden."
Zu wenig Tempo in der Transformation
Konkret zeigt die Studie auf, dass sowohl eine Mehrheit der Generation Z (53 %) als auch der Top-Manager:innen (66 %) davon überzeugt ist, dass für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ein nachhaltiges Wirtschaften essenziell ist. Allerdings meinen 75 Prozent der Gen Z und 87 Prozent der Entscheider:innen, dass die Transformation zur ökologischen Nachhaltigkeit zu langsam erfolgt – bei der sozialen Nachhaltigkeit sind es 70 Prozent (Gen Z) bzw. 78 Prozent (Führungskräfte).
Bei den wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung: Für die Gen Z zählen vor allem Inflation und steigende Zinsen (45,7 %), der Arbeitskräftemangel (41,1 %) sowie politische Bürokratie (33,6 %) zu den größten Problemfeldern. Die befragten Topmanager:innen hingegen sehen politische Regulierungen (47,5 %), die Energieversorgung (42,4 %), die nachhaltige Transformation (40,7 %) sowie den Arbeits- und Fachkräftemangel (32,2 %) als vorrangige Herausforderungen.
Voraussetzungen für Weiterbildung
Weiters zeigt die Studie, dass sowohl die Gen Z als auch Topmanager:innen Kommunikationsfähigkeit (62 % bzw. 72 %) und systemisches Denken (60 % bzw. 77 %) als Schlüsselkompetenzen für das Gelingen der Transformation sehen.
Wenn es um die Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen in dieser Hinsicht geht, empfindet die Gen Z die finanzielle Unterstützung für eine entsprechende Weiterbildung mit 60,7 Prozent als wichtigste Voraussetzung, gefolgt vom Zugang zu Projekten und relevanten Aufgaben (58 %), Möglichkeiten zur Vernetzung und geeignete Plattformen (55 %) sowie einem verbesserten Bildungsangebot (53,5 %). Topmanager:innen hingegen sehen entscheidende Voraussetzungen dafür, dass junge Menschen ihre Kompetenzen künftig stärker in die Transformation einbringen können, insbesondere im regelmäßigen Austausch mit Mentor:innen (77,2 %), durch besseren Zugang zu Projekten und verantwortungsvollen Aufgaben (71,7 %) sowie durch ein erweitertes und praxisnahes Bildungsangebot (56,6 %).
Unterschiedliche Werte
Gefragt danach, was ihnen am Arbeitsplatz besonders wichtig ist, nennt die Gen Z primär die Work-Life-Balance (53 %), gefolgt von Nachhaltigkeit und Purpose (je 31 %). Letztere zwei Aspekte betrachten Führungskräfte hingegen als zentrale Leitlinien (je 85 %), wobei aber auch Wert auf Ehrlichkeit und Transparenz (34 %) sowie Leistung und Effizienz (32 %) gelegt wird. Aus Sicht der Gen Z stehen Topmanager:innen wiederum vor allem für Leistungsorientierung (56 %) und einen starken Karrierefokus (36 %). Die unterschiedlichen Wertvorstellungen und Wahrnehmungen würden laut Studienautor:innen verdeutlichen, wie entscheidend eine offene, generationenübergreifende Kommunikation sei – sie schaffe Verständnis, verbinde Ziele und lege den Grundstein für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur.
Die Frage der Verantwortung
Auch in der Frage nach der Verantwortung zeigen sich unterschiedliche Einstellungen: So sehen 36 Prozent der Führungskräfte die Gen Z in einer aktiven Verantwortung für die nachhaltige Transformation, und 15 Prozent schreiben den Jungen gar die Hauptverantwortung zu.
Zwar verstehen sich die jungen Menschen selbst ebenfalls als Teil der Lösung (49 %) und ordnen sich überwiegend im Mittelfeld ein. Allerdings trauen sich nur 21 Prozent eine aktive Rolle zu, und lediglich zwölf Prozent sehen sich klar als Mitgestalter:innen – insgesamt fühlen sie sich dafür jedoch noch nicht ausreichend vorbereitet. Im eigenen Alltag handeln sie hingegen konsequent: Ein großer Teil der Gen Z achtet beim Konsum bereits gezielt auf Nachhaltigkeit.
LEADERSNET war bei der Studienpräsentation und hat Eindrücke für Sie in der Galerie gesammelt.
www.ceosforfuture.at
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