karriere.at-Umfrage
Jeder zweite Berufstätige in Österreich offen für Jobwechsel

| Larissa Bilovits 
| 30.09.2025

Als Hauptgrund für eine berufliche Veränderung nennt die Mehrheit ein höheres Gehalt, aber auch sogenannte "Wohlfühl-Faktoren" wie Arbeitsklima, Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance spielen eine entscheidende Rolle. 

Die Österreicher:innen zeigen eine hohe Wechselbereitschaft, wenn es um den eigenen Arbeitsplatz geht. Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Marketagent im Auftrag von karriere.at hervor, für die 1.013 Erwerbsfähige zwischen 18 und 60 Jahren in Österreich befragt wurden, darunter 963 Berufstätige. Demnach ist grundsätzlich rund die Hälfte der Berufstätigen bereit, den Job zu wechseln: So geben etwa 26 Prozent an, aktuell zwar nicht aktiv nach einem neuen Job zu suchen, allerdings offen für Neues zu sein, wenn sich etwas Passendes ergibt. Zudem sind aktuell sieben Prozent intensiv und 15 Prozent ohne Zeitdruck auf Jobsuche. Lediglich 52 Prozent geben an, nur bei absoluter Notwendigkeit oder bei einem unausschlagbaren Angebot zu wechseln.

Grafik 1 - Status der Jobsuche© karriere.at

"Die Jobwechselbereitschaft unter Berufstätigen ist aktuell höher als in den letzten Jahren. Daraus ergeben sich große Chancen für Personalverantwortliche, denn bei attraktiven Anreizen und unter den richtigen Voraussetzungen sind Erwerbstätige gewillt, sich beruflich zu verändern", schließt karriere.at-CEO Georg Konjovic aus den Studienergebnissen.

Wohlfühl-Faktoren sorgen für hohe Wechselbereitschaft

Wer aktiv nach einem neuen Job sucht, gewichtet sogenannte "Wohlfühl-Faktoren" als Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel deutlich stärker: Ein schlechtes Arbeitsklima, Unzufriedenheit mit den aktuellen Arbeitsbedingungen oder den Führungskräften zählen für sie häufiger zu den Wechselmotiven als für Personen, die nicht aktiv auf Stellensuche sind. Letztere legen umgekehrt hingegen mehr Wert auf Verbesserungen bei Gehalt, Standort des Arbeitsplatzes oder Work-Life-Balance.

Grafik 3 - Gründe für Jobwechsel nach Status der Jobsuche© karriere.at

"Wir sehen anhand der Zahlen, dass Menschen eher kündigen und auf Jobsuche gehen, wenn sie einen Leidensdruck spüren. Sie wenden sich aufgrund der schlechten Stimmung oder der Bedingungen am Arbeitsplatz vom aktuellen Arbeitgeber ab. Jene, die nicht aktiv auf Jobsuche, aber offen für was Neues sind, lassen sich vor allem durch Verbesserungen ihrer aktuellen Situation in Bezug auf Gehalt, Lage und Work-Life-Balance davon überzeugen, sich zu bewerben", so Konjovic.

Gehalt als entscheidender Wechselgrund

Der wichtigste Wechselgrund ist laut der Umfrage insgesamt aber jedenfalls das Gehalt – fehlt ein konkurrenzfähiges und faires Gehaltsangebot oder werden im Stelleninserat gar keine Informationen zur Entlohnung genannt, wenden sich die meisten potenziellen Kandidat:innen von dem Unternehmen ab.

"Für viele ist das höhere Gehalt eine Grundbedingung bei einem Jobwechsel, insbesondere für jene, die in einem aufrechten Arbeitsverhältnis, aber offen für etwas Neues sind. Dennoch ist in manchen Inseraten von 'marktkonformer Bezahlung' oder vom 'Mindestgehalt laut Kollektivvertrag' die Rede – damit geben sich Talente heutzutage jedoch nicht zufrieden. Wenn Interessierte beim Überfliegen einer Stellenanzeige keine konkrete Gehaltsangabe entdecken, ziehen sie zu besseren Angeboten weiter", so Konjovic und appelliert an die heimischen Unternehmen, ihre Stelleninserate in Hinblick auf das Gehalt transparenter zu gestalten.

www.karriere.at

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