Portfolio wird erweitert
AT&S steigt in Rüstungsindustrie ein

| Redaktion 
| 30.09.2025

Der in Leoben ansässige Technologiekonzern möchte die laufenden Aufrüstungsbestrebungen Europas nutzen, um seine wirtschaftliche Stabilität wieder zu stärken.

In einer Zeit globaler Unsicherheiten, geopolitischer Spannungen und steigender Verteidigungsausgaben erlebt Europas Sicherheitsindustrie einen fundamentalen Wandel: Während klassische Akteure wie Rheinmetall ihre Produktionskapazitäten massiv ausweiten – mittels Milliardeninvestitionen in neue NATO-konforme Munitionswerke in Osteuropa und dem Ziel, ab 2027 jährlich 1,5 Millionen Artillerieschüsse zu fertigen – drängen technologieorientierte Unternehmen auf neue Geschäftsfelder. Eines davon ist der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S, der unter der neuen Führung von Michael Mertin den Rüstungsmarkt betritt und sein Portfolio um den Bereich Defense erweitert.

"Nur wenn Menschen in Sicherheit leben, können sie ihre Rechte wahrnehmen und ihr Leben in Freiheit gestalten", sagt AT&S-CEO Michael Mertin und fügt hinzu: "Vor diesem Hintergrund hat AT&S entschieden, den Markt Defense zu erschließen. Wir wurden bereits von Kunden angesprochen und werden nun proaktiv Neukunden ansprechen."

Planungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung 

Angesichts steigender Nachfrage und einer laut dem Unternehmen identifizierten Schwachstelle in der Lieferkette – insbesondere im Bereich hochwertiger Leiterplatten und Chipträgermodule – will AT&S, global führender Anbieter von hochwertigen IC-Substraten und Leiterplatten, eine strategische Marktlücke schließen und seine wirtschaftliche Position neu ausrichten.

Die Entscheidung würde auf einer klaren strategischen Ausrichtung beruhen: Sie solle langfristige Planungssicherheit gewährleisten, Zugang zu technologisch anspruchsvollen Innovationsfeldern eröffnen und weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen sein. Zugleich würde AT&S durch diesen Schritt seine wirtschaftliche Basis stärken und Arbeitsplätze an den heimischen Standorten sichern. In Leoben würden die Produktionsanlagen derzeit gezielt auf die Anforderungen der Verteidigungsindustrie vorbereitet. Dabei werde geprüft, welche baulichen und technischen Anpassungen erforderlich seien, um internationalen Standards für Defense-Produktionen zu entsprechen. Mittelfristig rechne das Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Verantwortung und ESG-Konformität

Auch unter ESG-Aspekten wachse die Anerkennung dafür, dass sicherheitsrelevante Technologien einen wesentlichen Beitrag zur Wahrung demokratischer Grundwerte und zum Schutz der Bevölkerung in Europa leisten könnten. AT&S bekenne sich laut eigenen Angaben dabei zu einem verantwortungsvollen, transparenten und rechtskonformen Vorgehen. Sämtliche Aktivitäten im Bereich Defense erfolgten strikt innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen der Republik Österreich sowie der Europäischen Union.  "Wir sehen die Chance, mit unseren Technologien einen Beitrag zu Stabilität und Sicherheit zu leisten", so Mertin weiter und ergänzt abschließend: "Unser Ziel ist es, AT&S durch diesen Schritt zukunftssicher zu positionieren."

www.ats.net

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