Tiefrote Bilanz bei Van Deer
Marcel Hirschers Ski-Firma schreibt Millionenverlust

| Tobias Seifried 
| 28.09.2025

Bei Van Deer fällt die Bilanz tiefrot aus – im Vorjahr ist das Minus auf fast 18 Millionen Euro gewachsen. Der Rekordweltcupsieger arbeitet derweil hart an seinem Comeback.

Der Markt für Alpinski ist in den letzten Jahren stark geschrumpft und der Konkurrenzkampf der verbliebenen großen Marken spitzt sich zu. Für Newcomer ist ein derartiges Umfeld natürlich besonders herausfordernd. Das bekommt auch Marcel Hirscher zu spüren. Der achtfache Gesamtweltcupsieger, siebenfache Weltmeister und Doppel-Olympiasieger ist 2021 mit seiner eigenen Marke Van Deer gestartet und hat sich damit einen persönlichen Lebenstraum erfüllt. Im Jahr 2022 ist dann Red Bull in die Firma eingestiegen – der Energydrinkkonzern hält 51 Prozent –, was auch zu einer Namensänderung führte. Seither hört das Unternehmen auf die Bezeichnung Van Deer-Red Bull Sports Equipment GmbH (LEADERSNET berichtete). Mittlerweile sind in der Produktpalette neben Alpin- auch Sprungskier vertreten. Während Van Deer in den letzten Jahren im Weltcup einige beachtliche Erfolge erzielen konnte, läuft es finanziell (noch) nicht nach Wunsch.

Sportliche Erfolge

So gewann der Norweger Henrik Kristoffersen mit Van-Deer-Ski in seiner ersten Saison zwei Weltcupslaloms und wurde 2023 in Courchevel Slalom-Weltmeister. Bei derselben WM holte sein Landsmann Timon Haugan Silber im Teambewerb und Bronze im Parallelrennen. Auch im Skisprung-Weltcup nutzen Athleten die Marke. Der deutsche Adler Andreas Wellinger feierte im Winter 2022/23 zwei Weltcupsiege und gewann in Planica WM-Silber auf der Normalschanze sowie Gold im Mixed-Teambewerb.

Tiefrote Bilanz

Finanziell läuft es weniger rosig. Wie aus dem nun im Firmenbuch veröffentlichten Jahresabschluss hervorgeht, ist der Bilanzverlust per 31. Dezember 2024 auf 17,9 Millionen Euro gestiegen. In diesen knapp 18 Millionen Euro sind 5,7 Millionen Euro aus dem Jahr davor inkludiert. Im Jahr 2024 fiel die Bilanz mit -14,2 Millionen Euro also tiefrot aus. Hirscher ist über die TMS Beteiligung GmbH mit 45 Prozent an "seiner" Firma beteiligt, die restlichen vier Prozent gehören Dominic Tritscher. Als Geschäftsführer fungiert Ex-ÖSV-Herrenchef und -Entwicklungsleiter Toni Giger. Falls Hirschers Ski-Marke irgendwann ähnlich große Erfolge feiern sollte wie er selbst im Sport, dürfte es noch eine Weile dauern.

Schuften fürs Comeback

Marcel Hirscher trat 2019 von seiner aktiven Laufbahn zurück und feierte im Vorjahr ein Comeback – seither fährt er aber nicht für Österreich, sondern für das Heimatland seiner Mutter, die Niederlande. Seine erste Saison endete aber deutlich früher als gewünscht. Der Ski-Star zog sich im Dezember 2024 im Training einen Kreuzbandriss zu. Nach einer intensiven Reha hat er sich dazu entschieden, es noch einmal probieren zu wollen (LEADERSNET berichtete). Seither schuftet Hirscher beinhart für sein neuerliches Comeback. Die ersten Meter auf Schnee absolvierte er Anfang September 2025 in einer niederländischen Ski-Halle (siehe Foto). Ob er bereits beim Weltcup-Auftakt in Sölden am 26. Oktober am Start stehen wird, ist fraglich. Sein großes Ziel dürften aber ohnehin die kommenden Olympischen Winterspiele im Februar 2026 sein. 

www.vandeer-redbull-sports.com

Viele ehem.Stars bemerken nach längerer "Auszeit"- wie schwierig es ist -wieder Anschluß an die Weltspitze zu finden. Bewundernswert deshalb die Entscheidung von Marcel - sich dieser schwierigen Aufgabe - Herausforderung- neu zustellen. Die zahlreichen Fans würden sich über ein erfolgreiches Comeback freuen.

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