Inflation im August bei 4,1 Prozent
Gastronomie, Strom und Lebensmittel treiben Preise weiter an

Die Inflation in Österreich betrug im August 2025 4,1 Prozent, im Euroraum 2,0 und in der EU 2,4 Prozent. Insbesondere der Kaffee verteuerte sich mit plus 23,8 Prozent überaus stark.

Laut Statistik Austria lag der Verbraucherpreisindex im August 2025 in Österreich bei 128,8 Punkten. Damit waren die Preise durchschnittlich um 4,1 Prozent höher als im Vorjahr. Gegenüber Juli 2025 (LEADERSNET berichtete) erhöhte sich das allgemeine Preisniveau um 0,2 Prozent.

"Wie in der Schnellschätzung erwartet, lag die Inflation im August 2025 bei 4,1 Prozent, nach 3,6 Prozent im Juli. So hoch war die Teuerungsrate zuletzt im März 2024. In vielen Bereichen verstärkte sich der Preisauftrieb. Die aktuell stärksten Preistreiber – Gastronomie, Strom und Nahrungsmittel – verzeichneten moderate Anstiege. Einen deutlichen Effekt auf den Inflationsanstieg hatte der Rückgang der preisdämpfenden Wirkung von Treibstoffen", sagte Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.

Gastronomie, Strom und Lebensmittel prägen die Teuerung

Ohne die Preissteigerungen in Gastronomie, Strom und Nahrungsmitteln hätte die Inflation 2,2 Prozent betragen. Im Bereich Wohnung, Wasser und Energie stiegen die Preise durchschnittlich um 6,1 Prozent, etwas stärker als im Juli. Haupttreiber war die Haushaltsenergie, die sich um 12,5 Prozent verteuerte. Vor allem Strom legte mit 37,2 Prozent nochmals kräftig zu. Die fehlende Wirkung von Strompreisbremse und Zuschüssen sowie höhere Netzentgelte und Abgaben verstärkten diesen Effekt. Auch Fernwärme wurde teurer, während Heizöl, feste Brennstoffe und Gas etwas dämpfend wirkten. Mieten stiegen um 4,4 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen um 3,2 Prozent.

Deutliche Anstiege in Restaurants und Hotels

Die Preise in Restaurants und Hotels erhöhten sich um 6,1 Prozent und damit stärker als im Vormonat. Verantwortlich waren vor allem Bewirtungsdienstleistungen mit ebenfalls 6,1 Prozent Zuwachs. Bei den Beherbergungsdienstleistungen verringerte sich der Anstieg leicht auf 5,6 Prozent. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich insgesamt um 5,2 Prozent. Fleisch legte um 6,2 Prozent zu, Milch, Käse und Eier um 7,5 Prozent. Brot und Getreideprodukte stiegen um 3,1 Prozent, Gemüse um 2,4 Prozent und Obst um 1,9 Prozent. Öle und Fette blieben stabil. Auffällig war der starke Anstieg der Kaffeepreise um 23,8 Prozent.

Freizeit, Bekleidung und Verkehr mit gemischten Entwicklungen

In der Gruppe Freizeit und Kultur zogen die Preise um 4,1 Prozent an. Besonders Pauschalreisen verteuerten sich mit 8,6 Prozent deutlich, während Freizeit- und Kulturdienstleistungen moderater stiegen. Bekleidung und Schuhe kosteten im Schnitt 4,5 Prozent mehr, was vor allem auf einen erfassten Saisoneffekt zurückzuführen war. Im Juli waren Bekleidungspreise noch rückläufig gewesen. Im Bereich Verkehr betrug der Preisanstieg 1,2 Prozent. Gebrauchte Autos verteuerten sich um 7,1 Prozent, neue Pkw nur um 0,5 Prozent. Flugtickets stiegen um 3,6 Prozent, während die dämpfende Wirkung der Treibstoffpreise schwächer wurde.

Inflation im Euroraum 

Laut Eurostat lag die jährliche Inflationsrate im August 2025 im Euroraum bei 2,0 Prozent und blieb damit gegenüber Juli unverändert. Im Vorjahresmonat hatte sie noch 2,2 Prozent betragen. In der Europäischen Union insgesamt belief sich die Inflationsrate im August 2025 auf 2,4 Prozent – ebenfalls stabil im Vergleich zum Vormonat und identisch mit dem Wert von August 2024. 

Die niedrigsten Inflationsraten innerhalb der EU wurden in Zypern (0,0 %), Frankreich (0,8 %) und Italien (1,6 %) registriert. Am stärksten stiegen die Verbraucherpreise hingegen in Rumänien (8,5 %), Estland (6,2 %) und Kroatien (4,6 %). Im Vergleich zum Juli 2025 sank die Inflationsrate in neun Mitgliedstaaten, blieb in vier Ländern unverändert und erhöhte sich in vierzehn weiteren.

www.statistik.at

www.ec.europa.eu/eurostat

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