"Unser zehntes Jahr wird das wohl wirtschaftlich erfolgreichste"

Szene1 ist seit zehn Jahren am Markt und zählt monatlich rund 550.000 Unique Clients. Onlinezone (vormalig Mediazone) wurde im Jahr 2008 als Tochterunternehmen der Szene1 New Media GmbH gegründet. Anfangs war die Agentur als Vermarkter für Szene1.at tätig, 2009 entschied sich MySpace die Vermarktung des Portals für Österreich exklusiv an Onlinezone zu übertragen. 2010 wurden neben die Premium-Portal-Vermarktung die neuen Geschäftsfelder Performance Marketing (Mobile/Desktop), Social Media Marketing und Webdesign/Web-Entwicklung gestellt. Ende 2012 wurde Mediazone in Onlinezone umbenannt. leadersnet.at hat mit Chris Steiner, CEO der Onlinezone, über die vergangenen zehn Jahre, die Großmacht Facebook und was für 2013 auf der Agenda steht, geplaudert.

leadersnet.at: Szene 1 ist nun bereits über zehn Jahre mit Fotografen österreichweit auf vielen Partys, Bällen und in Discos unterwegs. Wie hat sich das Geschäft über die Jahre verändert?

Steiner: Als wir mit Szene1 an den Start gegangen sind gab es noch viele Party-Portale, die meisten davon aber regional. Wir waren die Ersten, die das Thema über ganz Österreich ausgerollt haben und viel Geld investiert haben, um zu wachsen und die Community weiter zu entwickeln. Unser Mitbewerb war damals Myspace, das wir in der Folge auch exklusiv in Österreich vermarktet haben. Vor allem in den letzten zehn Jahren habe ich viele Communities kommen und wieder gehen sehen.

Wir waren recht schnell die Nr.1 in Österreich, immerhin haben wir ja knapp eine Million Registrierungen auf szene1 aufgebaut. Mit Facebook kam dann aber der größte Schnitt in unserem Umfeld, die Userabwanderung war eine große Gefahr. Wir haben uns ganz klar dafür entschlossen, uns von Facebook weg zu positionieren. Alle die das nicht getan haben wie beispielsweise Netlog, VZ Gruppe und Myspace sind untergegangen. Auch die Österreicher, die probiert haben auf unseren Zug aufzuspringen, allen voran Puls4, die zum Launch des Senders mit "Österreichs größte Eventcommunity" an den Start gegangen sind, haben das Thema auch nicht mehr im Fokus. Fazit: Die Community ist "tot". Schlussendlich kann ich sagen, dass Facebook unseren Mitbewerb aufgerieben hat  - was letztendlich wieder uns zugute gekommen ist. Mit 600.000 Uniques pro Monat sind wir als reines Jugendmedium wieder die Nr1 nach Facebook.

leadersnet.at: Wie ist die Entwicklung zu „Österreichs größter Onlinecommunity“ vorangegangen?

Steiner: Wir boten ja den Usern von Anfang an die Möglichkeit, sich bei uns zu registrieren. Die Nutzer konnten schon immer alle wichtigen Web 2.0 Funktionalitäten wie Vernetzung unter den Usern, Kommunikationslösungen, Private Fotoalben und vieles mehr bei uns in Anspruch nehmen. Da es uns länger als Facebook gibt, sind wir also meines Erachtens Community-Pioniere. Wir haben Szene1 alle zwei Jahre komplett relauncht, ich denke auch das hat in der Zeit der Userabwanderung zu Facebook wieder zu einer Kehrtwende beigetragen. Eine Community lebt einfach von guten Features.

leadersnet.at: 2010 wurde das Geschäftsfeld Premium-Portal-Vermarktung um die Geschäftsfelder Performance Marketing, Social Media Marketing und Webdesign/Webentwicklung erweitert. Wo liegen heute die Schwerpunkte?

Steiner: In dieser Zeit haben wir uns entschieden, unsere Erfahrungen aus dem Aufbau von Szene1 auch anderen Kunden zur Verfügung zu stellen. Wir haben Webdesigner, Developer, Kreative, Adserver-Techniker bei uns im Haus, die wir mit Fremdprojekten ordentlich auslasten. Seit 2010 konnten wir viele Kunden in unterschiedlichen digitalen Disziplinen gewinnen und sind seither unter anderem für Samsung, Leiner/Kika, Red Bull, Car4you, Deichmann, Interspar, Mr. Green, Schartner Bombe und Juvina tätig.

leadersnet.at: Was waren die Beweggründe, die von der Mediazone zu Onlinezone führten?

Steiner: Um offen zu sein, bekamen wir eine Markenrechtsklage von einer österreichischen Agentur, die ebenso diese beiden Wörter in ihrem Namen trägt. Ich hatte keine Lust zu streiten - wir wollen arbeiten. Und mit Onlinezone als neuem Namen ist uns auch die Schärfung unseres Profils gelungen.

leadersnet.at:  Welche Leistungen werden ihren Kunden angeboten?

Steiner: Wir sind in vielen digitalen Bereichen tätig. Das fängt bei Medienentwicklung und Weiterentwicklung an - hier arbeiten wir auch für die Firmenabc Gruppe, geht über klassische Web-Entwicklung/ Werbemittelentwicklung/App Entwicklung, Screendesign, bis hin zu Adserving, SEO/SEM, Social Optimierung von Websites, Performance Mediaplanung/Einkauf bis zur Entwicklung von Social Meedia Strategien. Weiters haben wir uns auch einen Namen als Seeding-Agentur gemacht und wickeln hier doch auch einiges ab..

leadersnet.at: Als Spin Off von Szene1.at haben Sie besondere Erfahrungen im Social Media Marketing. Welchen Nutzen können ihre Kunden daraus ziehen?

Steiner: Social Media begann bei vielen erst als Facebook groß wurde, aber Web2.0 gab es doch schon deutlich früher. Ich denke nicht,  dass es viele Agenturen gibt, die speziell in diesem Segment so viele Erfahrungen gesammelt haben wie wir. Vor allem was die Kommunikation mit den Usern betrifft. Wir haben bestimmt an die 3.000 nationale Werbekampagnen abgewickelt, ich habe auch viel gesehen, was funktioniert hat und noch viel mehr was nicht funktioniert hat.

leadersnet.at: Welche Rolle spielt die Jugend-Onlinevermarktung in ihrem Tätigkeitsbereich?

Steiner: Wir sind der Nr.1 Jugendvermarkter in Österreich. Facebook ist bei unseren Kunden aber natürlich auch immer ein Thema. Wobei man sagen muss, dass nun weniger Geld in die Entwicklung von Facebook Apps gesteckt wird. 60 Prozent  der FB-User kommen  nur mehr mobil, die Apps  funktionieren hier aber nicht. Das heißt auch dann wiederum, dass die Jugend-Budgets wieder anders verteilt werden.

leadersnet.at: Die im Umfang, wie auch qualitativ fordernde Arbeitsziele bedürfen sicherlich besonderer Ressourcen im Personalbereich. Welches Team steht ihnen dafür zur Seite?

Steiner: Wir mussten hier ab 2010 sehr optimieren und arbeiten derzeit mit 15 fixen Mitarbeitern und 5 Freien.

leadersnet.at: Schlagen die Bemühungen auch im Geschäftsabschluss positiv zu Buche? Wie sind die Aussichten?

Steiner: Ich freue mich sagen zu können, dass unser zehntes Jahr das wohl wirtschaftlich erfolgreichste Jahr wird  -  vorausgesetzt es geht so weiter. 2010 war ein hartes Jahr, 2011 haben wir durch viel Optimierung wieder schwarze Zahlen geschrieben. Diesen Trend  haben wir 2012 dann nachhaltig bestätigt, ab heuer haben wir uns vorgenommen "abzuheben".  Die Aussichten sind also sehr positiv. Zudem arbeiten wir jetzt an mobilen Apps, die wir in Europa ausrollen wollen. Wir kommen also langsam wieder zurück zur Wachstumsstrategie.

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