Großkunde abgesprungen
Detektivbüro "Observer" ist in die Pleite geschlittert

| Tobias Seifried 
| 03.09.2025

Das Unternehmen ist bundesweit an mehreren Standorten aktiv und bietet Leistungen wie Ermittlungen und Observationen in privaten, gewerblichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, Sicherheitsdienstleistungen sowie Beweissicherung an.

Über das Vermögen des Detektivbüros Observer U.M. e.U. von Inhaber Udo Muchitsch ist am Landesgericht Klagenfurt ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilt, handelt es sich um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. 

Die Passiva betragen demnach rund 742.500 Euro. Betroffen sind 16 Gläubiger:innen sowie vier Dienstnehmer:innen. Das Unternehmen wurde 2013 ursprünglich als Kommanditgesellschaft gegründet, im Mai 2023 aufgelöst und seither als eingetragenes Einzelunternehmen weitergeführt.

Observer ist im Bereich des reglementierten Sicherheitsgewerbes tätig. Zum Leistungsportfolio zählen Ermittlungen und Observationen in privaten, gewerblichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, Sicherheitsdienstleistungen – etwa durch Kaufhausdetektive –, Prävention und Aufklärung von Vermögensdelikten sowie Beweissicherung für Gerichts- und außergerichtliche Verfahren. Der Betrieb ist bundesweit an mehreren Standorten aktiv.

Gründe für die Insolvenz

Laut Antrag hatte das Unternehmen seit der Corona-Pandemie mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Der Rückgang betrug demnach rund 60 Prozent. Zusätzlich habe ein Großauftrag zu finanziellen Belastungen geführt: Im Juni 2023 stellte das Büro für diesen Kunden 15 neue Mitarbeiter:innen ein, bei einem vereinbarten Stundenvolumen von 1.950 Stunden pro Monat. Der Auftraggeber habe die vereinbarte Stundenzahl jedoch massiv reduziert. Da Fixkosten, insbesondere Personalkosten, weitgehend unverändert blieben, war der Auftrag unter diesen Bedingungen nicht mehr rentabel. Die Zusammenarbeit endete daher mit 31. Jänner 2025.

Hinzu kamen Verbindlichkeiten aus diesem Vertragsverhältnis, weitere Umsatzeinbrüche sowie Personalprobleme durch wiederholte Krankenstände und damit verbundene Ersatzbesetzungen.

Fortführung geplant

Den Passiva von rund 742.500 Euro stehen laut Antrag Aktiva in Form von Außenständen von etwa 18.500 Euro gegenüber. Das Detektivbüro beabsichtigt dennoch, den Betrieb fortzuführen und den Gläubigern einen Sanierungsplan mit 20-prozentiger Quote vorzulegen.

www.akv.at

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