Fotos & Video vom A1 CEO-Lunch
"Digitale Souveränität ist matchentscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz"

Beim A1 CEO-Lunch diskutierten Top-Entscheider:innen die Bedeutung der Souveränität unserer digitalen Daten für Österreich und Europa. LEADERSNET.tv fragte bei Manager:innen und dem Wirtschaftsminister nach, warum Datensouveränität, digitale Unabhängigkeit und Kooperationen in herausfordernden Zeiten wie diesen wichtiger denn je sind.

Beim jüngsten CEO Lunch von A1 im Rahmen des European Forum Alpbach 2025 stand das Thema Datensouveränität im Mittelpunkt. In einem exklusiven Rahmen im Böglerhof diskutierten Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft und Politik die Bedeutung digitaler Unabhängigkeit für Österreich und Europa. LEADERSNET.tv nutzte die Veranstaltung für mehrere Interviews, in denen die Expert:innen die Herausforderungen und Chancen der digitalen Souveränität beleuchten.

Daten sind das neue Gold – Europa muss souverän bleiben

Thomas Arnoldner, Deputy CEO A1 Group, betonte die Bedeutung der Unabhängigkeit im digitalen Raum. "Unabhängigkeit bedeutet vor allem Freiheit – und sie bedeutet, die europäischen Werte des Wohlstandsmodells zu bewahren", erklärte er. In den vergangenen Jahren habe Europa große Anstrengungen unternommen, sich etwa im Energie- und im militärischen Bereich unabhängiger zu machen. Die Abhängigkeit im Digitalen sei jedoch mindestens ebenso hoch. Als positives Beispiel verwies Arnoldner auf innovative Ansätze: Mit Exoskelett gebe es eine Lösung, die sogar von der New York Times als wegweisend für Europa bezeichnet worden sei. Nun gelte es, die digitale Souveränität schrittweise aufzubauen, "damit wir uns in Europa auch auf die eigenen Beine stellen können."

An diese Perspektive knüpfte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer an, der hervorhob, dass digitale Souveränität für Österreich zunehmend an Bedeutung gewinne: "Sie ist matchentscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit und für unsere Resilienz." Besonders relevant seien Fragen wie jene, wo Daten in Clouds gespeichert würden, oder welche Verpflichtungen zur Souveränität Rechenzentren zu erfüllen hätten. Hattmannsdorfer zeigte sich überzeugt, Europa müsse den Blick stärker auf den digitalen Binnenmarkt und die eigene digitale Hoheit richten, da dies immer mehr zu einem kritischen Faktor in der Wirtschaftspolitik werde.

Auch Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO & Finanzvorständin Erste Bank, betonte die zentrale Bedeutung der Digitalisierung für Banken. "Digitale Unabhängigkeit ist ein Eckpfeiler, wenn es darum geht, wie Kund:innen mit ihren Daten umgehen und darüber verfügen können", erklärte sie. Darüber hinaus spannte sie den Bogen weiter und machte auf die Relevanz von Digital Literacy aufmerksam: Für sie gehöre all dies untrennbar zusammen – ein Thema, das sie als "super spannend" bezeichnete und das sie beim Event besonders freue.

Martin Butollo, Country CEO Commerzbank Österreich, hob hervor, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zu den Megatrends zählen. "Es ist enorm wichtig, diese Themen immer wieder zu diskutieren und auch Lösungen zu finden", betonte er. Zugleich sehe er in der Veranstaltung eine gute Plattform, um gemeinsam mit Entscheidungsträgern über diese zentralen Fragen zu sprechen und praxisnahe Lösungen zu erarbeiten.

Harald Kräuter, ORF Direktor für Technik und Digitalisierung, unterstrich die Notwendigkeit europäischer Zusammenarbeit: "Österreich allein wird diesen Schritt nicht schaffen. Wir müssen uns auf europäischer Ebene zusammenschließen." Für Broadcaster bedeute dies etwa, Kooperationen mit anderen öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa einzugehen. So treibe man das Thema digitale Souveränität auch innerhalb der European Broadcasting Union voran. Gleichzeitig betonte Kräuter, wie wichtig es sei, dass jeder Akteur eigene Initiativen setze: "An einem Tag wie heute kann man sich hier oder überhaupt in Alpbach austauschen, um genau diese Themen voranzutreiben. Enorm wichtig für uns."

Siemens-CEO Patricia Neumann machte deutlich, wie eng Digitalisierung und Automatisierung verknüpft sind: "Die Automatisierung funktioniert nicht ohne Digitalisierung – und dafür braucht es Daten." Sie betonte, dass Daten sowohl Unternehmen als auch Personen gehören und entsprechend geschützt werden müssten. In diesem Zusammenhang sei es entscheidend, genau zu wissen, was mit den Daten geschehe und wo sie gespeichert seien. "Deshalb ist auch Souveränität in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema", unterstrich Neumann.

Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender Verbund AG, hob die zentrale Rolle der Digitalisierung hervor: "Wir alle wissen, dass unsere Breitbandnetze ein Schlüsselfaktor sowohl für unser gesellschaftliches Leben als auch für Wirtschaft und Fortschritt sind." Dabei sei es entscheidend, über Unabhängigkeit und Ausfallsicherheit nachzudenken. "Die Digitalisierung ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und unseres Lebens", betonte Strugl und machte damit die fundamentale Bedeutung stabiler digitaler Infrastrukturen deutlich.

IV-Generalsekretär Christoph Neumayer bezeichnete Souveränität als eine der "ganz großen strategischen, auch geopolitischen Fragen, die Europa und Österreich zu beantworten haben." Daten seien das Gold der Zukunft, betonte er, und es sei entscheidend, sowohl Zugriff auf diese Daten zu haben als auch Souveränität über sie zu besitzen. Damit werde das Thema nicht nur für die Industrie, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt "wirklich entscheidend".

Fazit und weitere Interview-Partner

Abschließend bleibt festzuhalten: Die Gespräche beim A1 Business Lunch im Böglerhof verdeutlichten, dass digitale Souveränität längst nicht nur ein technisches, sondern ein strategisches und gesellschaftspolitisches Thema ist. Ob für Unternehmen, Banken, Medien oder die Politik – die Herausforderungen sind vielschichtig, die Chancen groß. Die Expert:innen waren sich einig: Nur durch Kooperation, Aufklärung und gezielte Initiativen kann Europa seine digitale Unabhängigkeit nachhaltig stärken.

Neben den im Text genannten Entscheider:innen holte LEADERSNET.tv noch Gerald Hackl, CEO Vivatis, Marcus Grausam, Ex-CEO A1 Österreich, und Christian Diewald, Geschäftsführer Stadler Rail Austria, vor die Kamera.

Fotos vom CEO-Lunch sehen Sie in unserer Galerie.

www.a1.net

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Fotos Europäischen Forum Alpbach
A1 CEO Lunch

  • 27. August 2025

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