Deloitte-Studie
Immobilienpreise stabilisieren sich – Wien bleibt im Städtevergleich attraktiv

| Redaktion 
| 28.08.2025

Österreich zählt zu den teuersten Ländern, die Mieten in Wien sind vergleichsweise moderat. 

Der Traum vom Eigenheim bleibt für viele Österreicherinnen und Österreicher eine Herausforderung. Doch trotz hoher Preise ist Wohnen im Eigentum zuletzt wieder leistbarer geworden – dank Einkommenszuwächsen und einer Lockerung der Geldpolitik. Das zeigt der aktuelle "Property Index" von Deloitte, der 28 europäische Länder sowie Israel und die Türkei vergleicht. Mit durchschnittlich 5.053 Euro pro Quadratmeter für freifinanzierte Neubauwohnungen liegt Österreich im Spitzenfeld Europas. Teurer sind nur Luxemburg mit 8.760  Euro,  das Vereinigte Königreich mit 5.203  Euround Israel mit 6.131  Euro pro Quadratmeter.

"Die Preise für Neubauwohnungen haben sich im Jahr 2024 stabilisiert und verzeichneten lediglich einen leichten Anstieg. Dieser begründet sich durch die Inflation und die höheren Kosten für Baumaterialien. Außerdem wurden im vergangenen Jahr insgesamt weniger Baubewilligungen für Wohnungen erteilt – obwohl die Nachfrage vor allem in Ballungszentren stetig wächst", erklärt Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal. "Dennoch haben reale Einkommenszuwächse und die Lockerung der Geldpolitik den Erwerb von Eigenheimen in Österreich zuletzt wieder leistbarer gemacht. Diese Entwicklungen zeigen, dass weiterhin Dynamik am österreichischen Immobilienmarkt herrscht und Wohnimmobilien immer noch eine gefragte Assetklasse sind."

Städtevergleich: Wien teurer, aber nicht an der Spitze


Während Österreich im Ländervergleich teuer ist, zeigt sich im Städtevergleich ein differenziertes Bild. In Wien liegt der Quadratmeterpreis bei 6.432  Euro, das sind 27 % über dem österreichischen Durchschnitt. Dennoch bleibt die Hauptstadt im europäischen Vergleich hinter Metropolen wie Luxemburg (11.074,-), München (10.800,-) oder Paris (EUR 10.760,-) zurück. Noch günstiger ist Wohneigentum in Linz (4.579,-) und Graz (3.838,-). "In Österreichs Städten ist Wohneigentum im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen vergleichsweise erschwinglich, weshalb Immobilieninvestitionen in Österreichs Städten und Ballungszentren im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten weiterhin attraktiv sind", so Etzl.

Mieten: Wien bleibt mieterfreundlich

Auch bei den Mieten hebt sich Wien von anderen europäischen Metropolen ab. Während man in Luxemburg, Paris oder Dublin teils über EUR 40,00 pro Quadratmeter zahlt, liegt der Durchschnitt in Wien bei 10,80  Euro pro Quadratmeter im Bestand. Höher fallen hingegen Neuabschlüsse und freifinanzierte Neubauten aus.

"Die Gründe für die niedrigen Durchschnittspreise bei Bestandsmieten in Wien sind vielfältig. Neben dem sozialen Wohnbau sind es vor allem die im Altbau gedeckelten Mieten und das tendenziell mieterfreundliche Mietrecht, die eine Besonderheit darstellen. Im freifinanzierten Neubau sowie bei Neuabschlüssen hingegen liegen die Preise über diesem niedrigen Durchschnittswert. Die Kombination aus knappen Wohnungen und erhöhter Nachfrage nach Mietwohnungen macht die Suche nach einer Mietwohnung zusehends schwieriger. Ein Engpass sollte durch rasche Neubautätigkeit daher verhindert werden", betont Etzl abschließend.

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