Wifo-Konjunkturreport für den HV
Lage im heimischen Einzelhandel bleibt angespannt

| Tobias Seifried 
| 24.08.2025

Laut aktuellem Konjunkturreport brachte der Juni mit leichten Umsatzsteigerungen zwar einen Hoffnungsschimmer, doch hohe Energiekosten, steigende Insolvenzen und eine schwache Beschäftigungsentwicklung belasten die Branche weiterhin.

Der vom Wifo im Auftrag des Handelsverbands erstellte Konjunkturreport zeigt, dass Österreichs Wirtschaft auch Mitte 2025 nur schwer in Schwung kommt. Während die gesamtwirtschaftliche Leistung im zweiten Quartal lediglich um +0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegte, sorgte der Juni im Einzelhandel für etwas Optimismus: Die Umsätze stiegen demnach kalenderbereinigt real um +3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Die strukturellen Herausforderungen – von den steigenden Energie- und Personalkosten bis zu den hohen Rohstoffpreisen auf den Weltmärkten – sind nach wie vor ungelöst. Immerhin hat sich die Stimmung der heimischen Konsument:innen in den letzten Monaten schrittweise verbessert, die Konjunktur bleibt allerdings weiterhin schwach", warnt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Inflation bleibt Problemfeld

Die Inflation lag im Juli bei 3,6 Prozent und damit deutlich über dem Eurozonen-Schnitt von zwei Prozent (LEADERSNET berichtete). Haupttreiber waren die Ausgaben für Wohnen, Wasser und Energie. "Damit setzt sich der höhere Preisauftrieb in Österreich im internationalen Vergleich fort", erklärt Jürgen Bierbaumer, Wifo-Ökonom und Mitautor des Reports. Weitere Kernbefunde der Analyse sehen Sie in der Infobox.

Hoffnung auf 2026

Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Wifo nur ein minimales Wachstum der privaten Konsumausgaben von +0,4 Prozent. Die Sparquote soll mit 10,8 Prozent hoch bleiben, die reale Wertschöpfung im Handel dürfte sogar um -0,2 Prozent zurückgehen. Erst 2026 könnte mit einer breiteren Erholung der Konsumausgaben gerechnet werden.

"Der Konjunkturreport Einzelhandel zeigt klar, dass unsere Branche zurzeit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat. Gezielte Maßnahmen zur Unterstützung kleiner Handelsbetriebe und zur Schaffung eines Level Playing Fields im Onlinehandel dürfen daher nicht aufgeschoben werden, um das wirtschaftliche Comeback nach drei Rezessionsjahren einzuleiten", so Will abschließend.

www.handelsverband.at

www.wifo.ac.at

Weitere zentrale Befunde des Reports

  • Wirtschaftswachstum: nur +0,1 Prozent im zweiten Quartal 2025.
  • Einzelhandelsumsätze: real +3,6 Prozent im Juni (nach +0,7 Prozent im Mai).
  • Beschäftigung: 333.000 unselbstständig Beschäftigte im Juli, -2 Prozent zum Vorjahr; gleichzeitig rund 11.000 offene Stellen.
  • Insolvenzen: +6,9 Prozent im Jahresvergleich, 185 eröffnete Verfahren im Handel im zweiten Quartal.
  • Branchen: Sport- und Spielwaren sowie Buch- und Zeitschriftenhandel mit deutlichen Rückgängen.
  • Lebensmittelpreise: in Österreich zuletzt langsamer gestiegen als in Deutschland.
  • Verbraucherstimmung: höchster Wert seit neun Monaten, aber weiterhin pessimistisch.

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Weitere zentrale Befunde des Reports

  • Wirtschaftswachstum: nur +0,1 Prozent im zweiten Quartal 2025.
  • Einzelhandelsumsätze: real +3,6 Prozent im Juni (nach +0,7 Prozent im Mai).
  • Beschäftigung: 333.000 unselbstständig Beschäftigte im Juli, -2 Prozent zum Vorjahr; gleichzeitig rund 11.000 offene Stellen.
  • Insolvenzen: +6,9 Prozent im Jahresvergleich, 185 eröffnete Verfahren im Handel im zweiten Quartal.
  • Branchen: Sport- und Spielwaren sowie Buch- und Zeitschriftenhandel mit deutlichen Rückgängen.
  • Lebensmittelpreise: in Österreich zuletzt langsamer gestiegen als in Deutschland.
  • Verbraucherstimmung: höchster Wert seit neun Monaten, aber weiterhin pessimistisch.

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