HV Consumer Check
Familien müssen für den Schulstart tief in die Tasche greifen

| Larissa Bilovits 
| 20.08.2025

Eltern investieren heuer deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr, wobei vor allem praktische Anschaffungen getätigt werden. Obwohl viele Produkte im Preis gesunken sind, erhofft sich der Handel einen Mehrumsatz von 260 Millionen Euro. 

Mit 1. September läuten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wieder die Schulglocken – der Rest des Landes folgt dann eine Woche später. Für den Handel eine wichtige Zeit, immerhin plant auch heuer rund jede:r Zweite (51 %), rund um den Schulstart Anschaffungen zu tätigen oder Geschenke zu kaufen. Das sind zwar geringfügig weniger als noch im vergangenen Jahr (2024: 55 %), allerdings sind die Budgets dafür deutlich gestiegen, wie der aktuelle Consumer Check von Handelsverband und Reppublika Research zeigt.

126 Euro zum Schulstart

"Im Schnitt werden heuer von Eltern, Verwandten und Freund:innen zum Schulbeginn 126 Euro ausgegeben. Das ist um ein Viertel mehr als im Vorjahr", fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zusammen. Dabei entfallen 80 Euro auf den stationären Handel (2024: 64 Euro), und 46 Euro auf den Online-Handel (2024: 33 Euro). Klar an der Spitze des bevorzugten Einkaufsortes bleiben auch heuer das Papier-/Schreibwarengeschäft sowie der Buchhandel (68 %), gefolgt von Discountern (29 %) und internationalen Online-Shops (29 %). 

Die diesjährigen Topseller

Investiert werde vor allem in Dinge, die im Schulalltag wirklich gebraucht werden, erklärt Will. Im Vergleich zum Vorjahr verschiebt sich der Schwerpunkt im Warenkorb demnach von klassischen "Schulanfangs-Geschenken", wie Schultüten oder Spielen, eher hin zu praktischen Anschaffungen. Dabei liegen Schreibwaren mit 44 Prozent an der Spitze, gefolgt von Heften/Blöcken (32 %), Bastelbedarf (30 %) sowie Kleidung/Schuhen (30 %). Darüber hinaus will heuer etwa jede:r Vierte (26 %) eine Schultüte verschenken, fast jede:r Dritte (29 %) andere Süßigkeiten, jede:r Fünfte (22 %) Bücher. Beliebte Geschenke sind zudem Spiele (12 %) und Elektrogeräte wie Tablets oder Laptops (10 %).

Primär wird übrigens für die eigenen Kinder (31 %) eingekauft – aber auch Kinder im familiären Umfeld, wie Nichten oder Neffen (30 %) oder Enkelkinder (23 %), sowie Kinder von Freund:innen (27 %) werden gerne beschenkt.

Wien ist Vorreiter bei Online-Käufen

Im Bundesländervergleich wird mit je 131 Euro pro Kopf am meisten in Wien, Kärnten und der Steiermark für den Schulbeginn ausgegeben. Die geringsten Ausgaben finden sich im Burgenland und in Niederösterreich (116 Euro), alle anderen Bundesländer liegen sehr nahe am österreichischen Durchschnitt (126 Euro). Interessant ist zudem, dass Wien bei den Online-Ausgaben mit 41 Prozent deutlich an der Spitze ist, während in Salzburg und Oberösterreich (je 28 %) am wenigsten im Internet gekauft wird. 

Viele Produkte heuer günstiger

"Eltern stehen jedes Jahr vor derselben Herausforderung: Zum Schulstart türmt sich die Einkaufsliste, und die Kosten summieren sich rasch. Unsere aktuelle Analyse zeigt, dass sich mit einem bewussten Preisvergleich spürbar sparen lässt", meint Nike Herzog-Osikominu, Country Managerin von idealo.at, Partner des Handelsverbands. Im Vergleich zum Vorjahr seien etwa Kinder-Lunchboxen (-20 %), Schultaschen (-17 %), Tintenroller (-16 %) sowie Schulbücher und Lernhilfen (-15 %) heuer deutlich günstiger. Spannenderweise sind Produkte für Linkshänder:innen – entgegen der gängigen Erwartung – im Schnitt sogar noch günstiger: Bei Füllern liegt der Preis um knapp 40 Prozent tiefer, bei Beistiften ebenfalls um 16 Prozent.

Übrigens: Bei Kindern beliebte Motive sind auch in diesem Jahr wieder Klassiker wie Pferde, Einhorn, TopModel, Dinosaurier, Weltraum und Fußball.

Handel rechnet mit 280 Millionen Euro

"Neben den Schüler:innen darf sich auch der Handel auf den Schulstart freuen. Der stationäre Papier- und Buchhandel ums Eck ist weiterhin klar die erste Wahl zum Schulstart. Gleichzeitig holen Online-Angebote bei Standardartikeln weiter auf. Serviceangebote auf allen Kanälen – von Fachberatung vor Ort und Verfügbarkeit in Echtzeit bis Click-&-Collect – sind der Schlüssel, um Eltern den Einkauf so einfach wie möglich zu machen", so der Handelssprecher. Ihm zufolge erwarte sich der heimische Handel zum diesjährigen Schulstart einen Mehrumsatz von 280 Millionen Euro. 

www.handelsverband.at

www.idealo.at

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